Die drei !!! Bd. 32 - Party des Grauens
worden. Normalerweise war es abgeschlossen, sodass es Unbefugten nicht mehr möglich war, den Stollen zu betreten, doch heute stand es weit offen. Die beiden alten Loren, die früher das Eisenerz aus dem Bauch des Bergwerks transportiert hatten, standen immer noch vor dem Eingang, wie eine Mahnung, die längst vergangenen Zeiten nicht zu vergessen. Die Schienen waren weitgehend von dem Unkraut, das sie überwuchert hatte, befreit worden. Es sah aus, als würde die Grubenbahn jeden Moment in den Stollen einfahren. Der Himmel über dem Bergwerk war bleigrau und leichter Nieselregen setzte ein. Kim zog fröstelnd die Schultern hoch. »Okay, gehen wir rein.«
Ole und die restlichen Mitglieder des Partyteams hatten sich bereits in der großen Haupthöhle des Bergwerks versammelt. Es war kalt und düster. An der Decke hing eine Lampe, die spärliches Licht verbreitete. Bis in die dunklen Ecken der Höhle reichte es allerdings nicht.
Neben Ole stand ein Mann mittleren Alters, der einen dicken Parka und Handschuhe trug. »Ich heiße Peter Kramer und bin Erster Vorsitzender des Fördervereins, den wir zur Rettung des Bergwerks gegründet haben«, stellte er sich vor. »Unser Ziel ist es, das Bergwerk als Denkmal der frühen industriellen Kultur zu erhalten und Besuchern zugänglich zu machen. Wir haben bereits viel Arbeit in den Wiederaufbau investiert und sind fast fertig. Wie ihr seht, gibt es hier inzwischen wieder Strom und Licht. Wir haben uns bemüht, alles originalgetreu zu restaurieren, damit unsere Besucher die jahrhundertealte Arbeitswelt der Bergleute hautnah erleben können. Diese Sandsteinhalle ist das Schmuckstück des Bergwerks und für besondere Veranstaltungen vorgesehen. Sie bietet bis zu 150 Personen Platz. Allerdings muss ich euch darauf hinweisen, dass es keine Toiletten gibt.«
»Vielen Dank, Herr Kramer. Sie und Ihr Verein haben wirklich tolle Arbeit geleistet.« Ole hatte eine Taschenlampe dabei und ließ ihren Strahl über die feuchten Wände gleiten. »Was meint ihr?«, fragte er die Gruppe. Weiße Atemwölkchen stiegen aus seinem Mund auf.
»Es ist super hier!«, stellte Greta begeistert fest. »Total düster und gruselig, einfach ideal für eine Halloweenparty! Und Platz ist auch genug.«
»Dort hinten könnten wir das Buffet aufstellen.« Kim zeigte auf die Rückwand der Halle.
»Mit der richtigen Deko kann man hier eine tolle Höhle des Grauens zaubern.« Marie sah sich mit fachmännischem Blick um. »Wir brauchen bloß ein paar künstliche Spinnweben, Skelette und unheimliche Fratzen für die Wände, von der Decke baumelnde Fledermäuse und natürlich die passende Beleuchtung ... «
»Vielleicht kann ich eine Nebelmaschine organisieren«, sagte Henk. »Mein Cousin hat gute Kontakte zu einem Verleih für Partybedarf.«
Lydia hatte sich mal wieder an ihren Freund geschmiegt und warf ihm einen bewundernden Blick zu. »Gute Idee.« Ole nickte. »Wir dürfen aber auch die Sicherheit der Partygäste nicht vergessen. Die Gänge dort hinten müssen abgesperrt werden, damit sich niemand im Bergwerk verläuft.« Er zeigte auf mehrere Stollen, die von der Halle abzweigten. »Und wir brauchen ein paar mobile Toilettenkabinen, die wir vor dem Eingang aufstellen können.« »Außerdem müsst ihr bedenken, dass hier unten eine konstante Temperatur von 11 °C herrscht«, warf Herr Kramer ein. »Es könnte also auf Dauer etwas frisch werden.« Marie wischte den Einwand mit einer Handbewegung beiseite. »Ach was, wir tanzen uns schon warm.« Die anderen nickten zustimmend.
»Ich habe übrigens bei einigen DJs aus der Gegend angerufen«, erzählte Lina. »Die sind ganz schön teuer. Vielleicht müssen wir uns doch etwas anderes überlegen.« Während Lina Ole in ein Gespräch über DJs und die richtige Partymusik verwickelte, stieß Kim Marie unauffällig in die Seite und nickte zu Tjalf und Marlon hinüber, die etwas abseits standen und bisher nicht gerade durch übermäßiges Engagement bei der Partyplanung aufgefallen waren. Tjalf gähnte und Marlon machte ein gelangweiltes Gesicht. Kim fragte sich, warum die beiden überhaupt bei dem Projekt mitmachten, wenn sie das alles nicht interessierte. Auf jeden Fall war dies eine gute Gelegenheit, ihnen wegen der Zombieattacke ein bisschen auf den Zahn zu fühlen.
Marie verstand den Wink und die Detektivinnen gingen zu den beiden Verdächtigen hinüber.
»Hallo, ihr Süßen!«, wurden sie von Tjalf begrüßt. »Habt ihr Angst im Dunkeln? Wir könnten euch
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