Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS
angerufen habe. Aber dann musste er den Fall abgeben.« »Der ja sowieso schon von uns gelöst war«, sagte Marie zufrieden.
»Kommissar Peters hat mir versprochen, dass er sich die Akte schicken lässt und uns dann davon berichten wird. Und außerdem hat er mir auch noch etwas verraten.« Marie machte große Augen. »Was denn?«
»Ich weiß jetzt, wie Hartmut-Hagen unsere Handys und das GPS-Gerät außer Gefecht gesetzt hat, sodass wir aus dem Wald nicht mehr herausfinden und keine Hilfe holen konnten.«
»Sag schon!«
»Es ist total abgefahren: Er hat einen Störsender, einen sogenannten Handy-Jammer, der eigentlich im Museum installiert war, in der Erste-Hilfe-Tasche versteckt, die er Ina so aufgedrängt hat. Er hatte gar keine Sorgen, dass sich jemand von uns verletzen könnte. Er wollte nur dieses Gerät irgendwie in unsere Nähe bringen.«
»Aber warum hat das GPS-Gerät am Anfang unserer Tour dann noch funktioniert?«
»Er hat es erst später mit einer Fernbedienung aktiviert! Und am frühen Morgen hat er es netterweise deaktiviert, damit wir den Weg zurückfinden.«
Marie schluckte. »Wahnsinn, was es alles gibt.« »Später hat er den Jammer wieder in den Ausstellungssaal zurückgestellt. Erinnerst du dich? Ina konnte nicht mit ihrem Handy telefonieren.«
»Das ist der Hammer. Das musst du gleich Franzi erzählen.« »Habe ich eben meinen Namen gehört?« Franzi schloss zu Kim und Marie auf. Sie steckte ihr Handy in die Hosentasche und lächelte über das ganze Gesicht. »Felipe lässt schön grüßen!« Im Licht der Fackeln glänzten ihre roten Haare wie Seide. Auch ihre Wangen schienen gerötet und ihre Augen blitzten übermütig.
»Danke. Na, das muss ein sehr schönes Gespräch gewesen sein«, neckte Marie sie.
»Das war es!« Franzi blinzelte verträumt. »Ich bin schon gespannt auf Burg Schroffenstein. Bei Fackelbeleuchtung ist die bestimmt total romantisch.«
Kim beschloss, Franzi die neuesten Falldetails erst später zu erzählen. Im Moment schien ihre Freundin mit anderen Dingen beschäftigt zu sein.
Sie erklommen eine leichte Anhöhe. Hinter der nächsten Kurve kam die Burg in Sicht. Majestätisch erhoben sich ein gut erhaltener Turm und eine Mauer mit groben Zinnen gegen den mit Sternen übersäten Nachthimmel. »Schön!«, riefen Lina und Carla und liefen durch das Burgtor. Die drei !!! setzten sich zu Tessa und Ina auf einen Mauervorsprung. Sie klemmten ihre Fackeln in den Fugen der groben Steine fest. Das Feuer warf wild zuckende Schatten an die Wände. Es war unheimlich und schön zugleich. Sie sahen über die weite Ebene, die sich unter ihnen erstreckte. Die dunkle Fläche der Wälder wurde nur von wie hingetupft wirkenden Ansammlungen heller Lichtflecken unterbrochen – die beleuchteten Häuser der Dörfer.
Ina seufzte. »Hartmut-Hagen und Herlind werden sich für das, was sie getan hat, verantworten müssen. Das Strafmaß für Fälschung kann bis zu zehn Jahre betragen.« Tessa legte einen Arm um ihre Schulter. »Das ist bestimmt nicht leicht für dich.«
»Ja. Ich werde eine ganze Weile brauchen, um darüber hinwegzukommen. Ich hätte niemals gedacht, dass Hartmut-Hagen zu so etwas fähig wäre.« Ina zog ihre Jacke enger um sich. »Und dass Herlind so vor Neid auf mich zerfressen war.« Kim fröstelte. Erschrocken ertappte sie sich dabei, dass sie tatsächlich ein kleines Bisschen verstand, warum Herlind so gehandelt hatte. Sie dachte an ihre beiden kleinen Brüder und ihre Wut auf sie. Eifersucht war schon ein verdammt starkes Gefühl. In diesem Moment schämte sich Kim für ihre Aktion mit dem Onlinespiel. Sie seufzte. Hoffentlich würde sie mit ihrer Eifersucht in Zukunft anders umgehen können.
Auch Ina seufzte. Dann lächelte sie. »Das Leben geht weiter! Ich bin froh, euch alle um mich zu haben. Das macht es mir leichter.«
Tessa öffnete ihren großen Rucksack. »Zeit, anzustoßen, würde ich sagen.« Sie zog sieben Limonadeflaschen und Tüten mit Knabberzeug heraus.
Sofort waren Lina und Carla zur Stelle und halfen begeistert, Flaschen zu öffnen und Kartoffelchips, Erdnüsse und Gummibärchen auf kleine Schüsseln zu verteilen. Irritiert bemerkte Kim, wie Franzi kurz in ihr Handy sprach und es dann wieder verstaute. Ina reichte ihr eine Flasche. Sie lächelte in die Runde. »Danke für alles!« Klirrend stießen sie gemeinsam an.
Plötzlich tauchten zwei Gestalten aus der Dunkelheit auf. Kim durchfuhr ein eisiger Schrecken. Dann hörte sie jedoch eine bekannte
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