Die drei !!! Bd. 36 - SOS per GPS
Chemischtechnischen Assistenten ist, müsste das für ihn doch ein Klacks sein.«
Kim schüttelte den Kopf. »Das würde selbst Michi überfordern, glaub mir. Wir haben neulich in Bio die DNA einer Erdbeere extrahiert. Das war schon aufwendig. Die genetischen Strukturen von Menschen sind eine Millionen Mal komplizierter. Dafür braucht man ein spezielles gentechnisches Kriminallabor.«
»Sollen wir Kommissar Peters um Hilfe bitten?« Marie klang nicht sehr begeistert. Peters war ein alter Freund von Maries Vater. Schon einige Male hatten sie, wenn es bei ihren Ermittlungen besonders brenzlig wurde, seine Hilfe in Anspruch genommen. Aber der Kommissar ließ auch keine Gelegenheit aus, die drei !!! zu mehr Vorsicht zu ermahnen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte sich ihre Detektivarbeit auf bloße Meldungen von Auffälligkeiten bei der Polizei beschränkt. Das aber war Kim, Franzi und Marie natürlich viel zu wenig. »Ich glaube, wir schaffen das auch alleine«, antwortete Kim. »Wir fahren jetzt einfach zu Hartmut-Hagen und konfrontieren ihn mit unserem Verdacht.«
Franzi zog die Stirn in Falten. »Aber woher wissen wir, wo wir hinfahren müssen? Ich jedenfalls kenne die Adresse von Hartmut-Hagen und Herlind Westphal nicht.« »Das ist kein Problem«, versicherte Kim. »Ich habe damals beim Blättern in der Liste im GPS-Gerät einen Eintrag ›H. Westphal‹ gesehen. Das hat bestimmt Henry eingegeben. Ich hole das Gerät aus Inas Büro. Macht ihr schon mal drei Fahrräder klar.«
Zehn Minuten später trafen sie sich hinter dem Museum. Kim hatte rote Wangen von dem Sprint, den sie zurückgelegt hatte.
»Wo bist du so lange gewesen?«, fragte Marie vorwurfsvoll. »Wir dachten schon, du seist entführt worden.« »Jetzt bin ich ja da.« Kim hielt das GPS-Gerät hoch. »Alles klar!«
Plötzlich war ein Motorengeräusch zu hören. Die drei Mädchen sahen sich verwundert an. »Ist Ina schon wieder zurück?«, fragte Franzi erstaunt.
Ein Geländewagen parkte vor der Werkstatt. »Nein«, zischte Kim. »Das ist nicht Inas Auto.«
Instinktiv zogen sie sich hinter einem Busch zurück. Sie beobachteten, wie eine blonde Frau ausstieg und sich vorsichtig umsah. Nachdem sie sich offensichtlich allein wähnte, öffnete sie den Kofferraum und lief dann zur Werkstatt. »Herlind!«, entfuhr es Marie. »Was macht die denn hier?« »Keine Ahnung. Aber das werden wir ja gleich sehen.« Kim bog einen Ast zurück und schob sich etwas vor. Herlind verschwand in der Werkstatt. Einige Minuten später kehrte sie mit einer Holzkiste wieder zurück, die sie sorgsam im Kofferraum verstaute. Erneut lief sie in die Werkstatt. Unter den erstaunten Blicken ihrer Freundinnen hechtete Kim zum Auto. Sie hantierte kurz an der Holzkiste, schob den Deckel wieder darauf und rannte zu Franzi und Marie zurück. Sobald Kim wieder in ihrem Versteck war, erschien Herlind erneut und verstaute eine weitere Kiste im Auto. »Bist du wahnsinnig geworden, Kim?«, keuchte Franzi. »Was, wenn sie dich erwischt hätte?« »Hat sie aber nicht.«
»Sag schon, was ist drin?«, fragte Marie atemlos. »Eine Menge Holzwolle. Und: Fossilien!«
Marie sah Kim mit großen Augen an. »Wie bitte?« Kim sah finster drein. »Ich glaube, sie versucht die Originale beiseitezuschaffen. Ich bin nicht ganz sicher, aber eines der Fossilien sah aus wie die Muschel, die Henry auf dem Foto in der Hand hält.«
»Also steckt diese Frau hinter dem Betrug!«, zischte Franzi. »Sie war mir vom ersten Augenblick an unsympathisch.« »Vergiss die weiße Wimper nicht!«, gab Kim zu bedenken. »Ich fürchte, die Sache ist komplizierter, als wir denken.« Marie zog fragend eine Augenbraue hoch. Bevor sie etwas sagen konnte, lief Kim schon zu den Fahrrädern. Sie deutete ihren Freundinnen an, ihr zu folgen.
»Wo willst du hin?«, fragte Marie. »Wir müssen jetzt Herlind Westphal überführen!«
Kim schüttelte den Kopf. »Das hat Zeit. Ich möchte lieber die Chance nutzen und sofort mit Hartmut-Hagen reden, während seine Frau nicht zu Hause ist. Es könnte von Vorteil sein, ihn alleine zu befragen.«
»Aber sie wird die Fossilien womöglich gleich verkaufen oder in ein Versteck bringen«, warf Franzi verzweifelt ein. »Dann ist das Beweismaterial verschwunden und niemand kann ihr etwas nachweisen. Wir müssen sie jetzt stellen!« »Nein!« Kim stieg auf das Fahrrad. »Vertraut mir einfach.« Sie fuhr los.
Franzi und Marie sahen sich verständnislos an. »Woher weißt du, wo wir
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