Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
wollte gerade auf dem Flyer nachsehen.« Maries Wangen röteten sich leicht. »Da hat Holger Geburtstag...«
Kim und Franzi grinsten.
»Es gibt nur ein Problem«, gab Kim zu bedenken. Marie nickte. »Du meinst, dass der Artikel einige Tage vor dem Auktionstermin erschienen ist. Klar.« Marie tippte weiter. »Wir müssen eben einige Ausgaben davor durchsuchen.« »Nein, ich meinte eher ... «
»Mist!«, rief Marie.
»... dass das jetzt über sechs Wochen her ist«, fuhr Kim fort. »Diese Ausgaben stehen nicht mehr online. Die muss man beim Zeitungsverlag bestellen. Es kostet natürlich etwas. Und vor allem muss man genau wissen, welchen Artikel man will.« Marie nickte. »Genau so steht es hier.« Sie sah enttäuscht auf. »Das hatte ich mir leichter vorgestellt.«
»Deswegen recherchiere ich so oft in der Bibliothek«, sagte Kim. »Dort gibt es die Ausgaben der Tageszeitungen der letzten Jahrzehnte im Zeitungsarchiv. Entweder in Papierform oder auf Mikrofilm.« Sie setzte sich halb auf. »Kein Problem, ich fahr hin und erledige das.«
»Wartet«, rief Marie. Sie schlug sich die Hand vor die Stirn. »Dass ich da nicht eher drauf gekommen bin.« Ihre Freundinnen sahen sie gespannt an. Maries Augen blitzten. »Kommt mit, ich zeige euch etwas.« Sie lief, gefolgt von ihren Freundinnen, die Treppen hinunter und bog im Flur zum Wohnzimmer ab. Kim und Franzi betrachteten ehrfürchtig den weiten, hohen Raum. Ausgesuchte Designmöbel, eine weiße Couchlandschaft und ein schwarzer Flügel verliehen ihm Eleganz und etwas ganz Außergewöhnliches.
»Ihr habt es hier wirklich schön«, sagte Franzi leise. Marie lächelte. »Ja, wir fühlen uns auch sehr wohl!« Sie lief durch den Raum ins angrenzende Esszimmer. Ein langer Esstisch mit einer blauen Glasplatte dominierte den Raum. Zwei Kaffeetassen standen darauf und etliche Drehbücher, Zeitungen und Zeitschriften lagen verstreut da. Marie grinste. »Tessa und Helmut hatten es vorhin etwas eilig, zum Filmset zu kommen.« Sie umrundete den Tisch und blieb vor einem Sideboard stehen. »Guckt mal, da!« Zwischen einer großen Zimmerpalme in elegantem Übertopf und einer silbernen Stehlampe befand sich ein hüfthoher, unordentlicher Stapel von Zeitungen und Zeitschriften auf dem Boden. Er neigte sich bedrohlich zur Seite. »Was macht ihr denn damit?«, wollte Franzi wissen. Sie kicherte. »Das sieht fast so aus wie bei uns auf der Küchenbank!« Kim beugte sich zu dem Stapel. »Dazu müssten aber noch ein paar Reitkappen, Jacken, Strickzeug und anderes Gerümpel dazwischen liegen«, scherzte sie.
»Das ist das Zeitungsarchiv der Familie Grevenbroich-Beckmann in der Villa Kunterbunt«, sagte Marie. »Mein Vater lässt die Zeitungen immer über mehrere Wochen liegen, weil er irgendwelche Artikel findet, die er unbedingt später in Ruhe lesen will. Aber dann vergisst er es immer wieder.« Marie zuckte mit den Schultern. »Ungefähr alle drei Monate kriegt Tessa die Krise und räumt den Stapel raus. Dann kriegt Papa die Krise. Und dann fängt alles wieder von vorne an.« »Klingt anstrengend«, meinte Franzi. »Ist aber ein echter Glücksfall für uns.«
Sie machten sich an die Arbeit. Nach etwas mehr als einer halben Stunde rief Kim: »Ich hab ihn!« Sie hielt einen Lokalteil mit einem halbseitigen Artikel hoch. Die Überschrift lautete: Auktion in der alten Dahl-Fabrikantenvilla soll helfen, die neue Kindertagesstätte zu finanzieren. Franzi und Marie setzten sich neben Kim. »Das ist mehr, als ich erwartet hatte«, sagte Marie. »Es sind sogar zwei Fotos dabei«, stellte Kim begeistert fest. »Das eine zeigt den Textilfabrikanten Heribert Dahl im Alter von 50 Jahren in seiner Bibliothek und das andere laut Bildunterschrift die Eingangshalle der Villa.« Kim beugte sich interessiert über das eine Foto. »Sieht ganz schön vornehm aus. Da gibt es sogar eine Dienstbotenrufanlage.« Sie tippte auf einen Kasten mit neun kleinen Fenstern. Franzi rückte näher heran. »Was soll das denn sein? Da sind irgendwelche schwarzen Punkte drauf.«
»Die Punkte sind Zahlen – man kann sie auf dem Bild nur nicht genau erkennen. Jede Zahl ist einem Zimmer oder Bereich der Villa zugeordnet. Wenn der Hausherr einen seiner Bediensteten rufen wollte, drückte er auf einen Knopf in seinem Zimmer und die entsprechende Nummer leuchtete unten in der Halle auf. Es funktioniert irgendwie elektromechanisch.« Kim hing jetzt fast mit der Nasenspitze an dem Foto dran. »Das Personal wusste dann, wo es
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