Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
ab. »Sag mal, spinnst du?«, rief sie verärgert. »Was sollte das denn eben?« »Das wüsste ich auch gerne«, sagte Franzi. »Kommt, wir verschwinden erst mal von hier«, zischte Marie. Franzi und Kim sahen sich alarmiert an. Als sie wieder vor der Fabrikantenvilla standen, verkündete Marie mit bebender Stimme: »Das war der Typ, der nach dem Zunftspiegel gefragt hat! Der, der am gleichen Tag wie ich bei Giovanni war und die Haare von Louis geschnitten bekommen hat!«
»Woher weißt du das?«, fragte Franzi. »Ich dachte, du hättest ihn im Salon gar nicht richtig gesehen?« Kim nickte mechanisch. »Woher weißt du so sicher, dass er es ist?«
»Marco hat ja eine recht brauchbare Personenbeschreibung geliefert«, antwortete Marie. »Und ich habe den Mann im Laden kurz von hinten gesehen, allerdings mit nassen Haaren.« Sie kickte einen Stein zur Seite. »Aber das allein hätte nicht gereicht. Es war das Pflaster an seinem Ohr, das mich darauf gebracht hat.«
Franzi sah verständnislos drein. »Welches Pflaster?!« »Man hat es nur kurz gesehen, als er die Mütze abgenommen und die Haare zurückgestrichen hat«, sagte Kim. »Aber ich verstehe immer noch nicht den Zusammenhang ... « »Louis, der Lehrling, hat ihm damals aus Versehen ins Ohr geschnitten und ihn dann verpflastert. Ich habe mich eben erst wieder daran erinnert.« Franzi blieb der Mund offen stehen.
Marie blickte grimmig. »Leute, das kann kein Zufall sein. Alles spricht dafür, dass wir soeben Kontakt zu dem Mann hatten, der irgendetwas mit dem Zunftspiegel zu tun hat. Was auch immer es ist.«
Kim nickte anerkennend. »Unter diesen Umständen war deine Reaktion genau richtig.« Sie rieb sich den Rücken. »Auch, wenn ich jetzt einen großen blauen Fleck bekomme.« »Es tut mir leid«, erwiderte Marie. Dann grinste sie. »Detektivarbeit ist eben manchmal auch schmerzhaft.« Sie wehrte Kim geschickt ab, die sie gerade durchkitzeln wollte. »Anstatt Rache an mir zu üben, solltest du dir lieber Gedanken machen, wie wir jetzt weiter vorgehen.«
Kim war von dieser Ansage so überrascht, dass sie tatsächlich innehielt. Sofort schaltete sie in den Detektivmodus um: »Wir müssen ihn beschatten. Jetzt sofort.«
Ihre Freundinnen stimmten zu. Sie versteckten die beiden Fahrräder im Laub. Dann schlichen sie im Schutz der Rhododendron-Büsche zurück zum Gärtnerhaus. Sie sahen sich um. Einen Steinwurf entfernt von dem Häuschen gab es einen alten Schuppen. Er stand windschief im kniehohen Gras. Franzi gab ein Zeichen. Die drei Mädchen robbten flach auf dem Boden liegend auf den Schuppen zu und versteckten sich hinter einem Stapel Brennholz. Von hier aus hatten sie ungehinderte Sicht auf den Eingangsbereich des Gärtnerhauses. »Hoffentlich tut sich bald etwas«, murmelte Marie. Sie lehnte sich an den Holzstapel und zog ihr Handy aus der Tasche. Franzi sah sie vorwurfsvoll an. »Und so willst du einen Verdächtigen konzentriert beobachten?«
Marie steckte das Handy kommentarlos ein. Sie reckte den Hals. »Er scheint fernzusehen. Es flimmert im Fenster.« Es dauerte fast eine Stunde, bis sich etwas tat. Die drei Mädchen überlegten gerade, dass sie am nächsten Tag wiederkommen würden, als sich die Tür öffnete. Der Mann im Jogginganzug trat hinaus und lief zielstrebig auf den Schuppen zu.
Kim krallte ihre Hand in Maries Arm.
Franzi unterdrückte einen Aufschrei. »Verdammt, er hat uns entdeckt«, flüsterte sie. »Er kommt direkt auf uns zu!« Sie warfen sich panische Blicke zu.
Doch der Mann lief in einem halben Meter Abstand an den drei Mädchen vorbei, ohne sie wahrzunehmen. Sie atmeten erleichtert aus. Dann hörten sie ein paar dumpfe Schläge. Sie sahen sich alarmiert an. Der Mann fluchte leise, ein erneuter Schlag erklang, dann donnerte etwas gegen die Wand des Schuppens. Marie riskierte einen kurzen Blick um die Ecke. Als sie ihren Kopf zurückgezogen hatte, flüsterte sie ihren Freundinnen zu: »Das war die Tür. Der Riegel müsste eindeutig mal geölt werden.«
Ein Quietschen folgte, dann knarrten Holzdielen unter schweren Schritten. Der Mann war im Geräteschuppen. Marie zeigte nach oben. »Direkt über uns ist ein Fenster. Wir können ihn beobachten. Los!« Sie richteten sich langsam an der Wand auf. Kim warf einen Blick durch das verschmierte Fenster. Nach einer Weile zischte sie: »Das gibt es ja nicht!« Sie duckte sich schnell wieder zur Seite.
»Was?«, fragten Marie und Franzi wie aus einem Munde. Kim schluckte. Dann
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