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Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Buchna
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war niemand anderer als er selber, der sich in den Glastüren des riesigen Schranks spiegelte. Und der vermeintliche Knüppel in der Hand des Unbekannten war sein klobiges Funkgerät. Erleichtert atmete der Zweite Detektiv tief durch und schaltete die Taschenlampe wieder aus.
    »Ein Glück, dass Just und Bob das nicht mitbekommen haben«, murmelte er leise. »Die hätten mir in den nächsten Wochen immer wieder schön aufs Brot geschmiert, dass ich vor meinem eigenen Spiegelbild –«
    Ein starker Luftzug, der auf einen Schlag sämtliche Kerzen im Flur auslöschte, brachte ihn abrupt zum Verstummen. Vollkommen perplex zuckte Peter zurück und stieß dabei so heftig mit der linken Hand gegen die Wand, dass er seine Taschenlampe fallen ließ. Am lang anhaltenden, rhythmischen Scheppern erkannte der Zweite Detektiv mit Schrecken, dass die Lampe nun Stufe für Stufe die Treppe hinunterrollte und schließlich tief unten hart aufschlug. Seine einzige Lichtquelle war nun hoffnungslos außer Reichweite. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass die Eingangstür in der Zwischenzeit wieder geschlossen worden sein musste, denn nicht der geringste Schimmer des Mondes drang zu ihm herauf. Auch durch die Fenster fiel wegen der Vorhänge keinLichtschein. Das Dunkelhaus machte seinem Namen nun alle Ehre. Tintenschwarze Finsternis umfing Peter.
    Und dann hörte er plötzlich das Knurren.
    »Kannst du Rupert irgendwo sehen?«, fragte Bob keuchend, während er neben Justus den Kiesweg entlangrannte und mit der Taschenlampe den Garten absuchte.
    »Nein, weder ihn noch die weiße Frau«, schnaufte Justus. »Halt mal kurz an, damit wir uns orientieren können.«
    Die Jungen stoppten und blickten sich nach allen Seiten um. Sie hatten sich inzwischen gut fünfzig Meter vom Haus entfernt, das sich als düstere Silhouette vom sternenklaren Nachthimmel abhob. Wegen der schieren Größe des Grundstücks konnten sie nur einen Teil des Gartens überblicken. Rechts von ihnen lag der schwarze See und zu ihrer Linken erstreckte sich eine hufeisenförmige Gruppe von Büschen, zwischen denen vereinzelt skelettartig dürre Pinien aufragten wie die Krallen riesiger Vögel.
    »Wir sollten uns trennen«, entschied Justus. »Ich schaue mich am See um und du nimmst dir die Büsche vor.«
    Bob nickte angespannt. »Gut, dann los!«
    Mit ausgestreckter Taschenlampe lief Justus zum See hinüber, während der dritte Detektiv zwischen den Büschen verschwand. Auf dem ausgetrockneten Rasen waren keine Fußspuren zu entdecken gewesen, aber in der Nähe des Wassers hoffte Justus fündig zu werden. Schließlich hatte Bob gesagt, dass er die unheimliche Frau dort gesehen hatte. Meter für Meter suchte er den feuchten Uferboden ab und schaute sich dabei immer wieder seitlich nach dem hin und her huschenden Lichtkegel von Bobs Taschenlampe um. Plötzlich stockte er, ging in die Hocke und tastete eine Vertiefung ab, die sich tatsächlich als ein frischer Fußabdruck herausstellte.
    »Treffer!«, murmelte der Erste Detektiv zufrieden und beugte sich nach vorn, um den Abdruck genau in Augenschein zu nehmen. Er war von seiner Entdeckung so abgelenkt, dass er die leichte Bewegung im hüfthohen Gras links von ihm zunächst gar nicht wahrnahm. Erst als erneut einige Halme zuckten und ein leises Rascheln ertönte, wandte er irritiert den Kopf zur Seite. Die riesige Rasenfläche lag völlig reglos vor ihm und bis auf die entfernten Geräusche von Bob war nicht das Geringste zu hören. Sollte er sich getäuscht haben? Nein, Justus war sich absolut sicher, direkt in seiner Nähe eine Bewegung wahrgenommen zu haben. Möglicherweise nur eine Maus oder eine streunende Katze, doch sein detektivischer Instinkt sagte ihm, dass er sich vergewissern sollte.
    Er schwenkte seine Taschenlampe in die ungefähre Richtung, aus der das raschelnde Geräusch gekommen war und schritt so leise wie möglich in das Grasmeer hinein. Überrascht bemerkte er kurz darauf in geringer Entfernung kleine Lichtspiegelungen. Im Gras schien irgendein Gegenstand zu liegen, der den Schein seiner Taschenlampe zurückwarf. Möglicherweise ein wichtiges Beweisstück, das die Frau auf ihrer Flucht verloren hatte!
    Aufgeregt und angespannt zugleich näherte sich der Erste Detektiv dem Ursprung der Reflexionen, der unterhalb eines gewaltigen Strauchs zu liegen schien. Vorsichtig schob er die verdorrten Blätter beiseite, beugte sich vor und zuckte keuchend zusammen. Ins hohe Gras geduckt wie ein jagendesRaubtier lauerte die

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