Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Buchna
Vom Netzwerk:
auf den grausig entstellten Kopf, dessen Stirn und Wangen im unruhigen Schein der Kerze wie eine zuckende Kraterlandschaft wirkten. Schockiert erkannte Peter, dass es nicht einfach nur Narben waren, die sich in die graue Haut des Ungeheuers gegraben hatten, sondern riesige Bissspuren. Auch der Mantelkragen und der enorme Hut waren an einigen Stellen regelrecht zerfetzt.
    Dunkle Tropfen perlten an der weit ausladenden Krempe herab. Erst jetzt bemerkte Peter, dass die gesamte Gestalt triefend nass war, als sei sie gerade dem Meer entstiegen. Auf dem Boden hatte sich bereits eine große Pfütze ausgebreitet. In seiner rechten Hand hielt das Wesen eine mächtige Harpune, deren im Kerzenlicht funkelnde Metallspitze fast die Decke des Flurs berührte. Doch jetzt, Zentimeter für Zentimeter, senkte sie sich langsam, bis sie direkt auf Peters Kopf gerichtet war. Ein gurgelndes Rasseln entwich dem Maul des Monsters, zornig und voller Gier.
    »Rache …«
    Das anschließende ohrenbetäubende Brüllen riss den Zweiten Detektiv endgültig aus seiner Erstarrung. Panisch blickte er sich um. Im spärlichen Licht waren die Flurtüren nun deutlich zu erkennen. Mit der Kraft der Verzweiflung schleuderte Peter sein Funkgerät so fest wie nur möglich auf die Kreatur, stürzte auf die nächstliegende Tür zu und riss sieauf. Während er die stampfenden Schritte des Harpuniers auf sich zurasen hörte, schlug er keuchend die Tür hinter sich zu und drehte den innen steckenden Schlüssel herum. Kaum hatte er es geschafft, ertönte im Flur erneut ein unmenschliches Brüllen und donnernde Schläge hallten durchs Haus.
    Im Raum war es stockdunkel, sodass Peter keine Möglichkeit hatte, rasch ein Versteck zu finden. Mit ausgestreckten Armen stolperte er in das Zimmer hinein, während hinter ihm das schreiende Ungeheuer mit brachialer Gewalt auf die Tür einschlug. Es musste über unfassbare Kräfte verfügen. Lange würden die Scharniere dieser entfesselten Gewalt nicht mehr standhalten können, dessen war sich Peter gewiss.
    Er musste unbedingt einen Weg hier raus finden, sonst war er verloren. Da! Seine Hände hatten rauen Stoff gepackt – eine Gardine! Nun musste er nur noch den Fensterriegel finden und konnte dann nach draußen klettern. Die Chance zur Flucht war buchstäblich zum Greifen nahe! Fahrig tastete Peter nach vorn, doch seine Finger berührten kein Glas, sondern eine massive Wand. Und einen Kleiderhaken, von dem er gerade eine Jacke gerissen hatte …
    Es war vorbei. Der Dämon würde kommen, ihn packen und mit sich reißen. Als der Zweite Detektiv sich gerade umdrehte, um seinem Schicksal ins Auge zu blicken, erklangen von unten plötzlich aufgeregte Stimmen.
    »Peter – halt durch! Wir kommen!«
    Von einer Sekunde zur anderen erstarb das Donnern an der Tür und hastige Schritte entfernten sich. Die einsetzendeStille war geradezu unwirklich. Kurz darauf näherten sich die Stimmen von Justus, Bob und Luke.
    »Peter! Wo steckst du?«
    »Hier!«, schrie der Zweite Detektiv und tastete sich in der Dunkelheit zur Tür zurück, an deren Klinke nun heftig gerüttelt wurde.
    »Du kannst aufmachen!«, rief Justus, spürbar besorgt. »Hier draußen ist niemand außer uns!«
    »Ich muss doch erst mal den Schlüssel finden!«, gab Peter atemlos zurück. »Hier drin ist es stockfinster.«
    Endlich hatte er es geschafft. Erleichtert seufzend schloss Peter die Tür auf, die sich durch die Schläge des Monsters jedoch so stark verzogen hatte, dass er sie nur gemeinsam mit seinen Freunden aufbekam. Überglücklich nahmen ihn Bob, Luke und der völlig durchnässte Justus in ihre Mitte. Sie alle trugen Kerzenhalter, außerdem hielt der dritte Detektiv einen schweren Schürhaken in der Hand.
    »Geht es dir gut?«, fragte Justus und legte Peter fürsorglich eine Hand auf die Schulter.
    Der Zweite Detektiv verzog das Gesicht zu einem schwachen Lächeln. »Ich bin noch halbwegs ganz, falls du das meinst.« Irritiert blickte er Justus an. »Warum bist du denn klitschnass?«
    Er winkte ab. »Ich habe ein unfreiwilliges Bad im See genommen, nichts Ernstes.«
    Verunsichert blickte Luke sich um. »Aber wohin ist der Dämon verschwunden? Er kann sich doch nicht einfach in Luft aufgelöst haben!«
    »Gewiss nicht«, sagte der Erste Detektiv und kniete sich nieder. »Der gesamte Flurboden ist mit Wasserlachen bedeckt, er muss also Fußspuren hinterlassen haben.« Er tunkte seinen Zeigefinger in eine der Pfützen und führte ihn kurz an die Zungenspitze.

Weitere Kostenlose Bücher