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Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Buchna
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Anfangsbuchstaben M und O, von denen Peter erzählt hat, ja mit diesem seltsamen Mochin zu tun«, mutmaßte Bob.
    Justus nickte. »Guter Hinweis, Dritter. Nach deiner morgigen Recherche werden wir hoffentlich mehr wissen. Versuch dann auch gleich, etwas über diesen Alvin Cray herauszufinden. Der ist für uns bislang ja noch ein völlig unbeschriebenes Blatt.« Erschöpft blinzelnd wandte er seinen Blick zum Fernseher, dessen Bild ausnahmsweise völlig störfrei war. Soeben bestieg Cary Grant den luxuriösen 20th-Century-Limited-Nachtzug nach Chicago. »Sofern es keine Gegenstimmen gibt, schlage ich vor, dass wir uns noch den restlichen Film ansehen und uns anschließend aufs Ohr legen – mit Ausnahme der Nachtwache natürlich.«
    »Ich melde mich freiwillig für die erste Schicht«, verkündete Peter. »Dann hab ich’s hinter mir …«

Monsternacht
    Die Jungen hatten sich dafür entschieden, einander alle zwei Stunden abzulösen. Peter übernahm die Wache von elf bis ein Uhr, Bob von ein bis drei Uhr, Justus von drei bis fünf Uhr und Luke von fünf bis sieben Uhr. Während die anderen sich hinlegten, machte es sich der Zweite Detektiv mit einer Wolldecke und einer Thermoskanne Kakao von Luke auf seinem Beobachtungsposten bequem. Bis auf den kleinen Kerzenleuchter direkt neben dem Monitor waren inzwischen alle Lichter im Raum gelöscht. Zäh verstrichen die Minuten. Immer wieder lugte Peter durch den dicken Vorhang in den mondbeschienenen Garten hinaus, doch dort war nichts Außergewöhnliches zu entdecken. Auch auf dem Bildschirm tat sich nichts. Ruhig und friedlich lag der Flur im Kerzenschein.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit waren die zwei Stunden endlich verstrichen. Leise schlich Peter zum Sofa hinüber und weckte Bob für dessen Schicht. Schlaftrunken trottete der dritte Detektiv zum Monitor-Tisch hinüber und ließ sich in den Korbstuhl fallen. Eigentlich hatte er angenommen, dass er nach der zweistündigen Ruhepause um einiges erholter sein würde als vorher, doch das Gegenteil war der Fall. Es kam ihm so vor, als ob tonnenschwere Gewichte an seinen Augenlidern hingen. Der Radiowecker auf Lukes Nachttisch zeigte 1 Uhr 16 an. Bob hatte also erst ein Achtel seiner Schicht hinter sich gebracht. Mürrisch vergewisserte er sich am Monitor, dass im ersten Stock alles in Ordnung war,dann schob er die Gardine ein kleines Stück beiseite, um nach draußen zu schauen – und erstarrte. Mehrmals blinzelte er heftig, um sicherzugehen, dass ihm seine übermüdeten Sinne keinen bösen Streich spielten. Doch das, was er da sah, war weder ein Hirngespinst noch ein Albtraum. Es war die Wirklichkeit.
    Mitten im Garten, direkt neben dem schwarzen See, stand starr eine Frau im weißen Nachthemd. Ihr offenes graues Haar hing ihr wirr ins Gesicht und schimmerte mattsilbrig im Mondlicht. So unglaublich es auch war – dort draußen stand Mrs Pembroke! Aber wie war sie unbemerkt in den Garten gekommen?
    Viel stärker als diese Frage beunruhigte Bob jedoch, was nun geschah. Die hagere Frau hatte damit begonnen, ihre Hüften langsam hin- und herzuwiegen, so als tanze sie zu einer lautlosen Melodie. Anfangs war dieser Tanz noch ruhig, beinahe anmutig, doch er wurde zusehends schneller und verstörender. In immer wilderen, erschreckend abgehackten Bewegungen warf die weiße Frau ihren Oberkörper hin und her. Inzwischen hatte sie sich von ihrer Position gelöst und kam langsam, Schritt um Schritt, auf das Haus zu.
    Bob war von dem unfassbaren Anblick so gebannt, dass er seine Augen einfach nicht abwenden konnte. Entsetzt erkannte er, dass die unheimliche Tänzerin plötzlich eine unförmige große Klinge in der Hand hielt, mit der sie wilde Kreise in die Luft schnitt. Immer schneller wurden ihre Bewegungen, immer näher kam die albtraumhafte Gestalt, hinter deren zuckenden Haarsträhnen der dritte Detektiv nun ein grässliches Grinsen zu erkennen glaubte. Und funkelnde pechschwarze Augen, die gierig auf ihn gerichtet waren.
    In diesem Moment brach der Bann. Atemlos wirbelte Bob herum – und starrte ins kalkbleiche, entsetzlich verzerrte Gesicht von Mrs Pembroke, die direkt vor ihm stand! Diesmal bestand kein Zweifel, dass es tatsächlich Lukes Tante war. Sie musste aus dem ersten Stock heruntergekommen sein und sich in den vergangenen Sekunden lautlos an ihn herangeschlichen haben, während Bob von ihrer gespenstischen Doppelgängerin abgelenkt war. Mrs Pembrokes panisch aufgerissene Augen blickten durch den schmalen Gardinenspalt

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