Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)
»Salzwasser …« Dann richtete er sich wieder auf und deutete auf die nächstliegende Tür. »Kommt – wir müssen jedes Zimmer nach dem Kerl durchsuchen!«
»Aber zuerst müssen wir nach Lukes Tante sehen!«, rief Peter, dem soeben wieder der Grund einfiel, warum er in den ersten Stock gekommen war.
Schnell liefen sie zur letzten Tür auf der rechten Flurseite. Sie war unverschlossen. Der Anblick, der sich ihnen bot, war gespenstisch. In kerzengerader Haltung stand Mrs Pembroke mitten im dunklen Zimmer und starrte mit verschleiertem Blick ins Nichts. Leise murmelte sie vor sich hin.
»Auf See nahm es seinen Anfang und dort wird es auch enden …« Wieder und wieder sagte sie das, ohne von den Jungen Notiz zu nehmen oder auf ihre Kontaktversuche zu reagieren. Mit sanftem Nachdruck gelang es Luke, seine Tante zu ihrem Bett zu führen, auf das sie sich widerstandslos niederlegte. Während sie die Augen schloss, hauchte sie einen letzten Satz.
»Die Tiefe erwartet mich …«
Keine Polizei!
Nachdem sie nun sicher waren, dass Lukes Tante nichts zugestoßen war, suchten die Jungen den Flur und sämtliche Zimmer der ersten Etage ab. Dabei achteten sie darauf, dass stets einer von ihnen in der Nähe von Mrs Pembrokes Tür blieb. Abgesehen von den ausgedehnten Wasserpfützen, die sich bis zum Ende des Flurs erstreckten, war von dem Harpunier jedoch nicht die geringste Spur zu finden. Auch den verglasten Schrank wollte Justus überprüfen, aber die Türen waren fest verschlossen. Er trat näher heran und leuchtete mit Bobs Taschenlampe hinein, doch außer ein paar Damenjacken war von außen nichts Verdächtiges zu entdecken.
Da Peter trotz intensiver Durchwühlung aller Hosen- und Hemdtaschen sein Dietrichset nicht finden konnte, verschoben die Jungen die Inspektion des Schranks auf einen späteren Zeitpunkt und setzten ihre Suche fort. Schließlich entdeckten sie in einem Gästezimmer erst einige Wasserspritzer und dann ein leicht geöffnetes Fenster, durch das der Dämon möglicherweise eingedrungen und wieder geflohen war. Für eine durchtrainierte Person wäre es jedenfalls kein Problem gewesen, über das Dach der Veranda an das Fenster zu gelangen. Doch wer hatte es offen gelassen?
Beunruhigt gingen die Jungen ins Erdgeschoss zurück, um nach dem Butler zu sehen, den Bob und Justus auf ein Sofa im Salon gebettet hatten. Auf der Treppe hielt Justus plötzlich inne, so als sei ihm gerade etwas eingefallen.
»Was hast du?«, fragte Bob überrascht.
Mit grüblerischer Miene blickte der Erste Detektiv nach oben. »Findet ihr es nicht auch merkwürdig, dass dieser Student trotz des gewaltigen Radaus nicht heruntergekommen ist, um nach dem Rechten zu sehen? Das hätte doch jeder an seiner Stelle gemacht, oder?«
»Das muss nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben«, erwiderte Luke. »Earl hat mir mal erzählt, dass er sich zum Einschlafen mit Musik berieseln lässt. Vielleicht benutzt er Kopfhörer und hat deshalb nichts mitbekommen.«
»Dann müssen das aber mächtig dicke Kopfhörer sein …«, murmelte Peter skeptisch.
Als sie im Salon ankamen, bemerkten sie, dass Rupert inzwischen wieder bei Bewusstsein war.
»Was … ist denn passiert?«, fragte er heiser und tastete stöhnend seinen Hinterkopf ab.
»Sie sind von hinten niedergeschlagen worden«, erwiderte Justus. »Vermutlich von der Frau, die wir gesucht haben.«
»So eine verdamm–« Abrupt hielt der Butler inne und blickte nervös auf. »Und … Mrs Pembroke?«
»Ihr geht es den Umständen entsprechend gut«, erklärte Bob. »Aber Peter wurde von einem Einbrecher attackiert.«
»Einem riesigen Monsterkerl mit Harpune, um genau zu sein«, präzisierte Peter.
»Das ist doch …« Erneut stockte Rupert, verengte die Augen und blickte die Detektive durchdringend an. »Seitdem ihr hier seid, gibt es einen Alarm nach dem anderen und ich habe weder eine fremde Frau noch ein Monster gesehen.«
Unbeeindruckt hielt Justus dem Blick stand. »Falls Sie unterstellen wollen, wir hätten etwas mit den Vorfällen zu tun,weise ich das entschieden zurück. Falls Sie es für ratsam erachten, können Sie ja gern die Polizei hinzuziehen.«
»Nein!«, widersprachen Rupert und Luke gleichzeitig.
Verängstigt blickte der Junge den Ersten Detektiv an. »Wenn die Polizei kommt und meine Tante so sieht, wird man sie mitnehmen und irgendwo einliefern!«
»Das hört sich jetzt vielleicht herzlos an, aber möglicherweise wäre es das Beste für sie«, erwiderte Justus
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