Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)
ernst.
»Ist es nicht!«, fauchte der Butler so laut, dass alle ihn überrascht anblickten. »Die meisten Ärzte sind doch nur Quacksalber und Scharlatane!« Er blickte grimmig in die Runde. »Ich werde diesen Spuk eigenhändig beenden, auch ohne fremde Hilfe. Verstanden?!«
Einen Moment lang rang Justus mit sich selbst. Unter anderen Umständen wäre jetzt sicherlich der Moment gekommen, um die Karten auf den Tisch zu legen, doch dafür war die ganze Situation noch zu undurchsichtig. Also nickte er nur kurz. »Nun gut. Aber angesichts der jüngsten Ereignisse werden Sie sicher nichts dagegen haben, wenn auch wir ab jetzt die Augen offen halten.«
Die gegrollte Antwort des Butlers konnte Justus nicht verstehen, was wahrscheinlich auch besser so war.
Nachdem Rupert zum Sicherungskasten gegangen war und den Strom wieder eingeschaltet hatte, machten er und die Jungen einen letzten Kontrollgang durchs Haus, entdeckten jedoch keine weiteren Spuren oder Hinweise auf einen Diebstahl. Um sicherzugehen, dass auch mit Earl alles in Ordnung war, ging Rupert in den zweiten Stock und weckte den Studenten. Die Jungen warteten in der ersten Etage, von woaus sie mithören konnten, dass der verschlafen klingende Earl sich heftig über die »unverschämte Störung« aufregte. Offensichtlich hatte er von dem nächtlichen Angriff wirklich nichts mitbekommen.
Zuletzt nahmen sie die große Garage, in der Mrs Pembrokes alter Plymouth Cambridge und Ruperts Peugeot 403 Cabrio parkten, in Augenschein, doch auch hier war nichts Ungewöhnliches zu entdecken. Am Ende ihrer Runde wischten sie gemeinsam den Flurboden im ersten Stock auf, da die nassen Holzdielen eine enorme Rutschgefahr darstellten.
Zurück in ihrem Zimmer zog sich Justus endlich trockene Kleider an und ging angespannt auf und ab. »Das alles ist höchst unbefriedigend. Außer dass wir es mit mindestens zwei Personen zu tun haben, wissen wir so gut wie nichts. Weder was dieser Überfall bezwecken sollte, noch ob der Butler oder dieser Earl in der Sache drinsteckt.«
»Rupert?«, fragte Bob verwundert. »Der wurde doch niedergeschlagen. Und Earl hat geschlafen.«
»Wissen wir das wirklich?«, fragte Justus eindringlich. »Beides könnte nur vorgetäuscht gewesen sein. Etwas rote Farbe, ein überzeugender Dialog oben an Earls Tür – voilà!«
»Du meinst also, die beiden könnten mit der Geisterfrau und dem Harpunier unter einer Decke stecken«, folgerte Peter.
»Durchaus möglich«, erwiderte der Erste Detektiv. »Ruperts Zustand hat Bob und mich auf jeden Fall davon abgehalten, weiter nach der Frau zu suchen, und ihr so vielleicht die Flucht ermöglicht.« Tief einatmend rieb sich Justus den schmerzenden Ellenbogen. »Mit was auch immer wir es hier zu tun haben, wir sind dringend auf Hintergrund-Informationen angewiesen. Und die wird Bob uns morgen hoffentlich beschaffen können.«
Da es fast drei Uhr war, beschlossen sie, die weiteren Besprechungen auf den nächsten Morgen zu verschieben und noch ein wenig zu schlafen. Während die anderen sich hinlegten, übernahm der Erste Detektiv die Nachtwache am Monitortisch. Die Zeit verstrich, ohne dass etwas Außergewöhnliches geschah. Um fünf Uhr wäre eigentlich Zeit für die Ablösung gewesen, doch er ließ Luke weiterschlafen. Zwar war Justus hundemüde, aber er wusste, dass der Junge am Ende seiner Kräfte war und den Schlaf nötiger hatte.
Knapp zwei Stunden später waren alle wach. Zunächst vergewisserte sich Luke mit einem kurzen Blick in Mrs Pembrokes Zimmer, dass es seiner Tante gut ging. Nach dem von Rupert zubereiteten Frühstück zogen sich die Jungen wieder auf Lukes Zimmer zurück.
Sein Dietrichset hatte Peter inzwischen wiedergefunden. Es musste ihm beim raschen Aufbruch in der Nacht aus der Tasche gefallen sein.
»So, Freunde, für mich wird’s höchste Zeit aufzubrechen«, verkündete Bob und seufzte. »Mein Programm ist diesmal ja echt stattlich: walisische Wort-Übersetzung, Zeichen-Dechiffrierung, Geschichtsforschung, Personen- und Medizin-Recherche – so viel hatte ich selten auf der Liste …«
Aufmunternd klopfte ihm Peter auf die Schulter. »Du packst das schon. Stell dir einfach vor, du wärst ein Superheld auf wichtiger Mission.« Theatralisch reckte er die rechte Faust hoch. »Captain Bücherwurm mit der Lizenz zum Schmökern!«
Luke brach in prustendes Lachen aus und auch Bob konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Und wer bist du dann? Iron Dietrich, der Mann mit dem stärksten
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