Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)
Nachschlüssel?«
Justus tippte in spielerischer Strenge auf seine Armbanduhr. »Bevor wir diese elementare Namensfrage zu einem Abschluss bringen, sollten wir zunächst die vor uns liegenden Herausforderungen bewältigen.« Ihm war bewusst, dass Peter und Bob mit ihren Neckereien Luke ein wenig aufheitern wollten. Aber vor ihnen allen lag ein umfangreicher Tagesplan, der nicht länger warten konnte.
Peter zwinkerte schelmisch. »Ihr habt’s gehört – Lord Superhirn erteilt das Kommando zum Aufbruch.«
Bob straffte sich. »Okay, dann trennen sich nun also unsere Wege. Und was habt ihr so vor, während ich in der Bibliothek abtauche?«
»Auch wir werden natürlich nicht untätig sein«, versicherte Justus. »Nach der Befragung des Studenten werden wir uns einen eingehenden Überblick über Haus und Grundstück verschaffen. Vielleicht entdecken wir bei Tageslicht ja doch noch einige Spuren, die uns in der Nacht entgangen sind. Vor allem vom Garten verspreche ich mir so einiges.«
»Und wenn die Geisterfrau oder der Dämon … noch da draußen sind?«, fragte Luke beunruhigt.
Der Erste Detektiv lächelte zwinkernd. »Das würde die ganze Sache ungemein vereinfachen – dann könnten wir die beiden direkt nach ihren Identitäten befragen.«
Seufzend verdrehte Peter die Augen. »Monster-Interview im Grünen – klingt ja mal wieder nach einem gemütlichen Wochenende …«
Mister Rotbart und ein handgreifliches Genie
Nachdem Justus, Peter und Luke sich von Bob verabschiedet hatten, begannen die Jungen mit ihrem Rundgang durchs Haus. Dabei begegneten sie auch Mrs Pembroke, die soeben ihr Morgen-Ritual beendet hatte und nun leise flüsternd wieder nach oben ging.
Während Luke sie durch die Räume führte, staunten die Detektive ein ums andere Mal über die verschwenderische Pracht der Vergangenheit, die sie von allen Seiten umgab. Ein mit Drachenköpfen verzierter Kronleuchter hatte Peter so in seinen Bann gezogen, dass er gar nicht bemerkte, wie weit Luke und Justus bereits entfernt waren. Als er wieder zu ihnen stieß, standen sie gerade vor dem Wandteppich mit dem weißen Vogel.
»Und was ist mit dieser Schmucksäule zwischen dem Gemälde und dem Wandteppich?«, fragte der Erste Detektiv interessiert. »Davon gibt es im Flur ja nur diese eine.«
»Soweit ich weiß, stand darauf früher mal eine Skulptur oder etwas Ähnliches, das irgendwie zu dem Teppich und dem Bild dazugehörte«, erklärte Luke. »Aber mehr weiß ich darüber auch nicht.« Er wandte sich um und blickte zum anderen Ende des Flurs. »So, bis auf Ruperts Zimmer sind wir mit dem Erdgeschoss durch. Dann schlage ich vor, dass wir jetzt zu Earl in den zweiten Stock gehen.«
In der ersten Etage wollte Justus zunächst einen kurzen Kontrollblick auf die Mini-Kamera werfen, erlebte jedoch eineböse Überraschung. An dem Bilderrahmen hingen nur noch zwei klägliche Drahtreste der Befestigung. Die Kamera selbst war verschwunden.
»Ziemlich wählerisch, dieser Dämon«, kommentierte Peter mit finsterer Miene. »Bricht ins Haus ein und stiehlt nichts außer unserer Überwachungskamera …«
»Da muss ich dich korrigieren, Zweiter«, gab Justus zurück. »Direkt im Anschluss an die Attacke auf dich kann der Harpunier die Kamera nicht mitgenommen haben. Die Übertragung funktionierte noch einwandfrei, während ich den Rest der Nacht Wache hielt. Nach dem Frühstück habe ich allerdings nicht mehr auf den Monitor geschaut. Daher nehme ich an, dass die Kamera entfernt wurde, während wir im Salon das Essen eingenommen haben.«
Luke seufzte missmutig. »Als Täter könnte also jeder unserer Verdächtigen infrage kommen …«
Währenddessen hatte der dritte Detektiv in der Stadtbibliothek von Rocky Beach bereits einen ersten Erfolg erzielt und das seltsame Wort entschlüsselt, das Mrs Pembroke benutzt hatte. Auch zu den Kreide-Symbolen hatte er einige Informationen gefunden; allerdings brachten ihn die Ergebnisse keinen Schritt weiter. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich dem nächsten Punkt auf seiner Liste zuzuwenden – der Suche nach Aufzeichnungen zur Geschichte des Pembroke-Hauses. Da im Internet keinerlei Einträge zu diesem Thema zu finden waren, würde er auch hier auf die altmodische Recherche-Methode zurückgreifen und sich durch Chroniken, Jahrbücher und historische Textsammlungen ackernmüssen. Per Stichwortsuche am Bibliotheks-PC grenzte er die Titelauswahl zunächst ein und suchte sich dann eine erste Handvoll Bücher heraus,
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