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Die drei Dämonischen

Die drei Dämonischen

Titel: Die drei Dämonischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Enge und des Eingekerkertseins beschlich Mythor zusätzlich zu allen anderen Teilen seiner inneren Verwirrung.
    Lautlos gingen die anderen Stummen Weisen Großen hinaus.
    Der letzte von ihnen öffnete ein kostbar aussehendes Gefäß und streute mit einem ebensolchen Löffel kleine Bröckchen Mondblumen-Tabak in die geöffneten Schöpfkellen. Dann benutzte er den Löffel dazu, um das Oberteil der Kellen zuzuklappen. Ohne zu pfeifen, folgte er seinen Mitbrüdern.
    Noch einmal stand Vierfaust auf und verdeutlichte Mythor:
    Zuerst werden wir Großen rauchen. Dann führen wir das Gespräch, das für dich stumm sein wird, wie ich weiß. Und dann erst sollst du rauchen und mit uns für kurze Zeit verschmelzen. Danach werden wir zurückbleiben. Du aber wirst in Logghard sein, Mythor, als rechtmäßiger Sohn des Kometen.
    »So soll es sein«, meinte Mythor schwach, lehnte sich zurück und hielt mit zwei Fingern die zeremoniellen Öffnungen der riesigen Pfeife zu.
    Er wartete und blickte unverwandt in die Augen Vierfausts.
    Aus den Kellen stieg dünner Rauch auf, der sich in der Hitze über dem Kohlenbecken zu drehen und zu seltsamen Schleiern und Formen zu verdichten begann. Die Großen nahmen die Gesichtstücher ab und schoben sie an die Hälse hinunter. Wieder schaute Mythor in ihre scharfen, mitleidlosen und eisenhart wirkenden Gesichter mit den vorspringenden Backenknochen und den vernähten Lippen. Er schüttelte sich.
    Sie hielten die Lederenden der Pfeifen an die Nasenlöcher und lehnten sich genussvoll zurück. Der Ausdruck eines geheimnisvollen Rausches oder eines Wohlgefühls, das Mythor fremd war, erschien nach einer Weile auf den Gesichtern. Der Sohn des Kometen wartete und bewegte sich zur Probe in seinem Sessel. Noch erkannte Vierfaust, dass sich Mythor rührte. Er schüttelte den Kopf und bedeutete ihm, noch mit dem Einatmen des Rauches zu warten. Aber mehr und mehr verschleierten sich die sechs Augenpaare, und die Körper der Großen wurden schlaff und schwer.
    In dem Augenblick, als sie die Hände ausstreckten und ihre Finger nach denen des Nachbarn tasteten, stand Mythor auf. Ein kühner Einfall war durch seine aufgeregten Fluchtgedanken gehuscht.
    Er packte die rechte Hand seines linken und die linke seines rechten Nachbarn, stand auf und führte sie zusammen.
    Dann duckte er sich hinter seinen Sessel, sprang in die Dunkelheit hinter den Säulen und glitt, ein Schatten in der Finsternis, zur Tür. Er suchte und fand den Riegel.
    Sie waren von links gekommen, also lief er nach rechts, nachdem er die Tür geöffnet hatte.
    Zwanzig Schritte später hielt ihn ein Großer auf. Mythor sah in seine Augen und bat: »Der Erhabene befahl mir, die Waffen zu holen und schnell wieder zurück zu sein, denn ich soll mit dem Hohen Ruf nach Logghard geschickt werden. Bringe mich zum Haupteingang des Tempels.«
    An der Wand erschienen die gestaltbildenden Fingerspiele.
    Folge mir, Sohn des Kometen!
    Mythor unterdrückte den Wunsch, los zu rennen und den Großen mit sich zu reißen. Zwischen seinen Schulterblättern sammelte sich kalter Schweiß. Jeder Schritt dauerte eine kleine Ewigkeit. Noch ein Korridor, eine Treppe aufwärts, ein anderer Raum, dann wieder eine Rampe. Öllampen, flackernde Fackeln und die versteinerten Gesichter der Großen an den Wänden.
    »Endlich!« ächzte er, halb von Panik überwältigt.
    Der Große bedeutete ihm, einen Moment zu warten, dann entfernte er schwere Riegel und eiserne Zuhaltungen, die in den Achsen knirschten und ächzten. Dann schwang ein Torflügel nach außen, und die stinkende Luft des nächtlichen Sarphand kam Mythor wie eine Köstlichkeit vor. Er drehte sich trotzdem um und sagte: »Ich danke dir, Großer!«
    Die Gestalt verbeugte sich kurz und pfiff leise einen Abschiedsgruß. Das Tor schloss sich. Mythor blieb stehen, damit sich seine Augen an das Dunkel gewöhnen konnten. Aber noch bevor er wusste, wo er sich befand, hörte er schnelle Schritte und sah verschwommen eine Gestalt. An ihr war das Deutlichste das Sternenlicht auf der Doppelschneide eines geschwungenen Dolches.
    Mythor duckte sich und sprang nach rechts die hohen Stufen hinunter. Er strauchelte, und als er seinen Körper zusammenkrampfte, um sich abzustützen, rief eine Stimme voller Wut: »Mythor! Ich habe auf dich gewartet!«
    Mythor richtete sich wieder auf, zog blitzschnell seinen Dolch und wartete auf den nächsten Angriff.
    Steinmann Sadagar stand keuchend da.
    Seine Brust hob und senkte sich. Er war behend

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