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Die drei Dämonischen

Die drei Dämonischen

Titel: Die drei Dämonischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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und schnell, aber kein junger Mann mehr. Die ununterbrochene Hetzjagd durch die Gassen der Stadt, die er nicht kannte, hatte ihn ausgelaugt.
    Und trotzdem hatte er wieder die Stelle gefunden, an der er warten musste. Er senkte den Dolch und sagte: »Mythor! Erkennst du mich nicht! Ich bin’s, Sadagar!«
    Mythor senkte ebenfalls seinen Dolch und schüttelte den Kopf. »Ich konnte nicht erkennen, wer auf mich zusprang. Sadagar! Was tust du hier? Ich war sicher, dass du tief und fest im Palast schläfst.«
    »Beim Kleinen Nadomir«, stieß Sadagar keuchend hervor. »Du und dieser Lumpenhund Luxon zusammen… das konnte nicht gutgehen. Ich bin euch beiden zuerst zum Tempel gefolgt, dann zum Geheimgang. Und dann habe ich hier gewartet, weil ich mir sagte, dass man euch an dieser Stelle rauswerfen wird.«
    Mythor knurrte: »Aber man warf nur Luxon hinaus, nicht wahr?«
    »Rätsel über Rätsel. Er schrie und tobte, aber dann besann er sich und rannte weg. Ich hinter ihm her. Nadomir, welch ein Rennen. Er raste wie ein Wahnsinniger, den die Dämonen hetzen.«
    Mythor hatte noch Luxons Schreie in seiner Erinnerung und entgegnete, indem er Sadagar am Arm nahm und unter den Baum zum Brunnen führte: »So fühlte er sich wohl auch. Sie verstießen ihn aus dem Tempel, nachdem er sie beleidigt hatte.«
    »Warum?«
    Mythor musste lachen. »Weil ihn seine Enttäuschung übermannte. Nicht er, sondern ich bin der Sohn des Kometen. Unabänderlich! Die Großen bestätigten es hundertmal. Sag mir… wohin lief Luxon?«
    »In ein kleines Haus an einem alten Mauerstück. Aber es ist sauber und gepflegt. Nicht wie der Turm des Echtamor.«
    »Bringe mich dorthin. Unterwegs erzähle ich dir, was geschehen ist. Hast du einen Wilden Fänger gesehen?«
    »Einige habe ich wohl gehört, auch die Schreie ihrer Opfer, aber sie waren nicht hinter mir her und auch nicht in meiner Nähe. Endlich die unumstößliche Wahrheit? Du bist der Sohn des Kometen?«
    »Ja.«
    »Immerhin gab es Stunden, in denen auch ich daran gezweifelt habe«, bekannte Steinmann Sadagar. »Aber dann dachte ich an die lange Reihe von schlimmen Tagen und bösen Nächten, die wir Seite an Seite durchgestanden haben, und die Gewissheit stellte sich alsbald wieder ein.«
    »Nicht bei mir. Ich brauchte erst die Bestätigung dieser unheimlichen Gesellen. Gewiss, sie sind Freunde des Lichtboten, aber ich möchte nicht ihr Freund sein. Ist es weit?«
    »Nur um ein paar Ecken, Mythor. Dann nichts wie in den Palast und zu den Waffen! Zu deinen Waffen!«
    »Und nach Logghard, Freund Sadagar!« bekräftigte Mythor. Mit aller Vorsicht schlichen sie durch die schmalen Gassen. Dieses Viertel war viel sauberer, die Mauern leuchteten hell; sie waren an vielen Stellen frisch mit Kalk gestrichen.
    Aber immer wieder erschollen aus verschiedenen Richtungen, aus großer Entfernung und auch aus der Nähe, die Geräusche der nächtlichen Menschenjagd. Noch lange war die Nacht nicht zu Ende.
    Im Tempel erwachte der Erhabene aus dem Zustand, der ihn gleichermaßen weit über andere Sterbliche erhob, aber auch schwächte und entkräftete. Der Blick seiner müden Augen ging über die Gestalten der anderen und blieb auf dem leeren Sessel haften.
    Ein gellender Pfiff ertönte. Dann presste der Erhabene seine Hand gegen die von Vierfaust.
    Mythor ist verschwunden. Er hat nicht geraucht, und wir haben ihn auch nicht nach Logghard gebracht.
    Das ist der zweite große Fehlschlag unserer Bemühungen. Zuerst der Zufall im Koloss von Tillorn und jetzt…
    Mythor muss in der Stadt unterwegs sein. Wecke alle Großen auf! Bewaffnet euch, und dann durchkämmen wir die Stadt nach Mythor. Wenn er in die Hände der Wilden Fänger gerät, sind die Folgen nicht auszudenken!
    Arruf sollte schon am Koloss abgefangen werden. Aber nur ein unbedeutender Barbar, Nottr, war dort eingetroffen. Denn Arruf hatte nicht den nächstgelegenen Fixpunkt gesucht, sondern hatte im hohen Norden das verwunschene Tal entdeckt.
    Vierfaust rannte, eine Kette greller Pfiffe ausstoßend, aus dem Tempelsaal. Binnen weniger Augenblicke verwandelte sich das Innere des dunklen Gebäudes in einen Hexenkessel an Betriebsamkeit. Aus den Stallungen brachte man einige Pferde und sattelte sie. Fackeln und Waffen wurden ausgeteilt.
    Und dann öffnete sich das große Portal und entließ eine Masse von Großen, die in ihren goldfarbenen Umhängen nach allen Seiten auseinanderrannten und Mythor suchten.
    Vierfaust, der eine Fackel schwang und in Richtung auf

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