Die drei ???, Die blutenden Bilder (drei Fragezeichen) (German Edition)
ist gut!«, versicherte Peter, der sich plötzlich hilflos fühlte. »Sie sind in Sicherheit.«
Mrs Field weinte jedoch nur noch mehr. »Ich liege hier seit fast zwei Stunden. Oder vielleicht sogar noch länger!«
»Was ist denn überhaupt passiert?«
»Es ging alles so schnell! Da war ein Mann. Er ist durch ein Fenster eingestiegen … Er, er dachte wohl, ich wäre nicht zu Hause.«
»Können Sie den Mann beschreiben?«, fragte Peter vorsichtig.
»Er trug eine Strumpfmaske!« Sie sackte in sich zusammen, nachdem der Zweite Detektiv ihre Fesseln gelöst hatte. »Er schrie wieder und wieder: ›Wo sind die Bilder? Die Bilder vom Schrottplatz!‹. Ich habe ihm gesagt, dass ich es nicht weiß. Ich habe doch im Klub niemanden erreicht.« Mrs Field wischte sich die Tränen mit dem Handrücken aus dem Gesicht. »Einen Moment dachte ich, er würde mich umbringen, aber dann hat er mich nur gefesselt und ist davongelaufen.«
»Wir müssen die Polizei rufen«, sagte Peter so ruhig wie möglich. »Inspektor Cotta wird sich um Sie kümmern.«
»Warte, da war noch etwas!«, sagte Mrs Field, als Peter gerade zum Telefonhörer greifen wollte.
»Was denn?«
»Der Mann ist durch die Vordertür aus dem Haus gelaufen. Fast gleichzeitig hörte ich, wie ein Auto vor dem Haus parkte.«
»Da steht tatsächlich ein Ford, Madam«, bestätigte Peter. »Aber vom Fahrer fehlt jede Spur.«
Mrs Field brach erneut in Tränen aus. »Da waren aufgebrachte Männerstimmen. Es klang beinahe so wie bei einem Kampf!«
»Sobald der Inspektor hier ist, kann ich zu den Nachbarn gehen und mich erkundigen, ob sie etwas gesehen haben«, versprach Peter.
»Bestimmt nicht! Baxters sind verreist und von den anderen Grundstücken aus hat man keine freie Sicht auf unsere Auffahrt.« Nach diesen Worten rang sie nach Luft. »Wenn du nicht vorbeigekommen wärst …«
Peter rief eilig beim Polizeirevier von Rocky Beach an. Inspektor Cotta versprach, persönlich vorbeizuschauen.
Diese Aussicht beruhigte Mrs Field etwas. »Ich gehe in die Küche und setze einen Kräutertee auf«, sagte sie schließlich, während sie sich die Tränen mit einem Taschentuch abtupfte. »Wenn ich weiterhin nur hier sitze, rege ich mich zu sehr auf.«
»Haben Sie etwas dagegen, wenn ich unterdessen einen Blick auf den Ford werfe?«, fragte Peter vorsichtig. »Wenn ich lieber hierbleiben soll, ist das auch okay.«
Mrs Field lächelte matt. »Nein, du kannst ruhig rausgehen. Aber bitte lauf nicht zu weit weg. Ich fühle mich hier allein gerade nicht sicher.«
Peter versprach, das Grundstück nicht zu verlassen, und eilte hinaus. An der Tür schaltete er die Vorgartenbeleuchtung an. Sie war erfreulich hell. Der Zweite Detektiv umrundete denWagen. Er wollte gerade an der Fahrertür rütteln, als ihm eine wichtige Detektivregel einfiel: Keine Fingerabdrücke zerstören und keine hinterlassen! Zu dumm, dass er den Detektivkoffer der drei ??? nicht dabei hatte. Umständlich kramte er ein Taschentuch aus der Hose und wickelte es um seine rechte Hand. Damit fasste er den Griff am äußersten Ende an und öffnete die Tür. Der Wagen war nicht abgeschlossen. Der Schlüssel steckte sogar noch im Zündschloss. Ein zerknitterter Stadtplan von Rocky Beach war auf dem Beifahrersitz ausgebreitet, daneben lag eine Baseballmütze. Peter stieg vorsichtig in den Wagen. Dann klappte er das Handschuhfach auf. Darin befanden sich eine Schachtel Zigaretten, ein Fernglas, eine Packung Kaugummi, eine Sonnenbrille, eine Taschenlampe und ein Etui mit Visitenkarten, auf denen ›Morrisey & Partner‹ stand.
»Die Detektei aus Los Angeles!«, sagte Peter leise zu sich selbst. Mr Greenwalt hatte doch erzählt, dass Mr Morrisey nicht zu dem vereinbarten Termin erschienen war! Vielleicht hatte der Detektiv eine heiße Spur verfolgt – die Spur zu Mrs Field. Doch dann war der Einbrecher aus dem Bungalow gekommen und es hatte einen Kampf gegeben. Peter stieg wieder aus dem Wagen und sah sich um. Auf dem Rasen neben dem Auto waren große dunkle Flecken. Er bückte sich und tastete das Gras ab. Die Flecken waren feucht. Peter ging zur nächstgelegenen Lampe an der Auffahrt und hielt seine Hand ins Licht. Er keuchte erschrocken auf, als er sah, was es war. An Peters Fingern klebte rotbraunes Blut!
Nachdem er sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte, sah sich Peter hektisch um. Wo war Mr Morrisey jetzt? War er bei dem Kampf verletzt worden? Oder der Einbrecher? Peter blickte erneut auf den Boden. Die
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