Die drei ???, Die blutenden Bilder (drei Fragezeichen) (German Edition)
von uns wird daher vor dem Haus der Espensons auf der Lauer liegen. Bis dahin haben wir Zeit, uns um die beiden verschollenen Bilder zu kümmern. Überdies kann es auch nicht schaden, sich mit demBildermörder zu befassen. Je besser wir bei der Übergabe informiert sind, desto gezielter können wir handeln.«
»Soll ich mich gleich an die Recherche machen, Just?«, bot Bob an.
»Ja, fahr am besten bei Inspektor Cotta vorbei und rede mit ihm. Vielleicht hat er Informationen, die uns weiterhelfen. Peter und ich überlegen so lange, wie wir die Kunden der restlichen Bilder finden.«
Bob verabschiedete sich von seinen Freunden und machte sich auf den Weg zum Polizeipräsidium von Rocky Beach. Peter und Justus saßen daraufhin für mehrere Minuten schweigend in der Zentrale.
»Irgendwelche Ideen?«, unterbrach Justus schließlich die Stille.
»Wir müssten Brock erneut befragen.«
»Möglicherweise …« Justus zupfte an seiner Unterlippe – ein Zeichen dafür, dass er nachdachte. »Autsch.«
Peter fuhr herum. »Was ist?«
»Zuweilen kann Erkenntnis durchaus schmerzhaft sein.« Der Erste Detektiv tastete vorsichtig nach seiner Lippe. »Ich glaube, ich muss mir diesen Tick abgewöhnen, bis die Wunde komplett verheilt ist.«
»Hattest du denn wenigstens eine Eingebung?«
»Das könnte sein.« Justus lehnte sich zurück. »Wir sind davon ausgegangen, dass Brock als Einziger auf dem Schrottplatz war, als die Bilder verkauft wurden. Aber was ist, wenn noch jemand den Verkauf beobachtet hat?«
»Wer denn?«
»Ty! Er war die letzten Tage hier, um sein Auto zu reparieren.«
Peter winkte ab. »Wenn er gerade unter dem Wagen lag, hat er bestimmt nichts mitbekommen.«
»Du weißt doch, wie Ty arbeitet, wenn er nicht gerade unter Zeitdruck steht. Er werkelt zwanzig Minuten unter der Motorhaube herum und dann gönnt er sich einen Kaffee in der Sonne. Manchmal unterhält er sich dabei sogar mit den Kunden.«
»Das stimmt. Aber dann müssen wir Ty überhaupt erst einmal erwischen. Wer weiß, wo er gerade wohnt.«
»Wenn er von seinen Gewohnheiten nicht allzu weit abgewichen ist, steht sein VW-Bus unten am Playa Alta Drive.«
Peter sah auf die Uhr. »Lass uns schnell etwas zu Abend essen und dann zu Ty fahren.«
Die Jungen machten sich in Tante Mathildas Küche ein paar belegte Bagels und fuhren dann mit den Fahrrädern in Richtung Meer. Der Playa Alta Drive schlängelte sich parallel zum Wasser um einen Hügel. Es gab dort einen kostenlosen Parkplatz, der recht malerisch zwischen den Felsen und dem Pazifik lag.
»Da ist er!« Justus deutete auf Tys VW-Bus, der hinter einem kleinen Eisstand parkte. Ty saß davor in der Abendsonne und schlief.
»Wolltest du deinen Bus nicht reparieren?«
Ty schreckte hoch. »Meine Güte, Just! Fast hätte ich eine Herzattacke bekommen. Willst du mich etwa umbringen?« Er griff sich an die Brust. »Gib es zu, du spekulierst auf mein unglaubliches Vermögen von dreißig Dollar und vierundzwanzig Cent.«
»Knapp daneben! Wir haben dich gesucht, weil wir eine wichtige Frage haben.«
»Der Erste Detektiv der drei ??? hat eine wichtige Frage. Dann hat es vermutlich mit einem schändlichen Verbrechen zu tun.« Ty schob seine Sonnenbrille ins Haar und blickte zu Justus hoch. »Wie kann ich dir helfen, Cousin?«
»Brock hat ein paar Bilder verkauft, die eigentlich nicht zumVerkauf standen. Jetzt wollen wir sie auftreiben und zurückkaufen. Leider kann Brock sich jedoch nicht an alle Käufer erinnern.«
»Das überrascht mich jetzt nicht. Was waren das denn für Bilder?«
»Leinwände, bemalt mit Acrylfarbe. Auf einem ist ein Matrose abgebildet, auf dem anderen eine Frau im Katzenkostüm.«
»Und daran kann sich Brock nicht erinnern?« Ty sah Justus und Peter ungläubig an. »Das fasse ich jetzt nicht.«
»Wieso?«
»Weil man diesen Kunden einfach nicht vergessen kann!«
»Na, dann heraus damit!«, rief der Zweite Detektiv.
»Ich bastelte gerade an dem Wagen herum, als sich der verrückteste Kunde aller Zeiten umsah. Mann, so ein Original gibt es selbst hier in Rocky Beach selten. Es war ein älterer Mann mit langen weißen Haaren und einem langen weißen Bart. Er lief barfuß und trug eine Art Nachthemd.«
»Der Potter!«, entfuhr es Peter. »Mensch, Just, das war garantiert der Potter!«
Ty verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Na ja, er sah schon irgendwie aus wie ein Zauberer, aber er trug keine Brille und hatte auch keine Narbe. Der ging eher in Richtung Dumbledore
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