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Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition)

Titel: Die Drei Federn - Joshuas Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Bolz
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Straße gebrochen und dort zurückgelassen worden. Der Durchmesser des Hügels betrug mindestens fünfzehn Meter und er war gut sieben Meter hoch. Obwohl er inmitten von anderen Hügeln lag, schien er irgendwie fehl am Platz zu sein. Der Wolf sprang auf einen Felsvorsprung und kletterte dann auf die Spitze des Erdhaufens. Aus irgendeinem Grund blieb Joshua unten stehen. Die Form erinnerte ihn an etwas. Und bevor er diesem Gedanken auf den Grund gehen konnte, begann der Hügel, sich zu bewegen. Grau heulte auf und sprang herunter, zurück zu Joshua.
    Dann wurde der Boden links und rechts des Hügels nach oben gedrückt und enhüllte zwei gewaltige, stummelartige, mit Krallen bewehrte Arme. Die Arme stemmten sich in den Boden und dann erhob sich der ganze Hügel. Joshua wich flatternd zurück und Grau machte einen Satz zur Seite, weg von dem, was sich da zu erheben begann. Als sich der gewaltige Körper ein paar Meter weiter nach oben geschoben hatte, fielen Erde und Steine von seinem Rücken herab und offenbarten eine riesige Öffnung vorne und einen gewaltigen Panzer auf dem Rücken. Dann erschien der Kopf. Sein Hals streckte sich langsam Joshua und dem Wolf entgegen. Nur wenige Schritte vor ihnen hielt er an. Ihnen wurde klar, dass sie eine riesige Schildkröte ansahen. Ihr Kopf, der leicht hin und her pendelte, war viermal so groß wie Grau. Ihre gelben Augen fixierten sie. Als Joshuas Blick den Wolf streifte, glaubte er, ein Singen zu hören, oder vielleicht irgendetwas zwischen Singen und Pfeifen. Zuerst dachte er, es müsste von einem Vogel kommen, hoch oben aus einem Baum. Aber dann wurde ihm klar, dass es von der Schildkröte kam. Sie wiederholte eine bestimmte Melodie wieder und wieder.
    „Wer bist du?“ Die Frage durchflutete plötzlich Joshuas Gedanken und ließ einen Moment lang keinen Raum für irgendetwas anderes. Grau bellte die Schildkröte an, mit gefletschten Zähnen und gesträubtem Nackenfell.
    „Tut mir leid!“ Die Gedanken der Schildkröte waren jetzt viel leiser. Grau schüttelte sich und beruhigte sich ein wenig, schien aber immer noch unsicher, was er von alldem halten sollte.
    „Ich denke zu laut. Als ich geschlafen habe... ich erinnere mich jetzt... es war schwierig, von den anderen gehört zu werden, also musste ich schreien. Glaube ich. Bitte nehmt meine Entschuldigung an.“
    Die Schildkröte, deren gewaltiger Kopf immer noch nur wenige Schritte von ihnen entfernt war, schien sie gründlich zu beschnuppern.
    „Du könntest ein Bad vertragen“, dachte sie zu dem Wolf. „Und du“, ihr Kopf senkte sich auf Joshuas Höhe und sie sah ihm tief in die Augen, nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. „Du riechst nach Abenteuer... aber warte. Bitte verzeiht mir. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, was passiert ist, wenn ich mich überhaupt erinnern kann. Ohh...“
    Damit sank sie zu Boden und produzierte eine große Staubwolke. Joshua musste sich abwenden und einige Sekunden lang bekam er keine Luft. Neben sich hörte er Grau mehrmals niesen.
    „Tut mir leid, junge Freunde. Ich bin immer noch ein wenig schwach auf den Beinen... Es ist alles so trüb, wisst ihr? Ich muss sehr... lange... geschlafen haben.“ Sie gähnte. Als sie mit einem Seufzer ausatmete, zerzauste der dadurch entstehende Wind Joshuas Federn. Graus Pelz wurde ordentlich durchgelüftet, so sehr, dass er sich einige Male schüttelte und wiederum ausgiebig nieste.
    „Ich bin Joshua. Und das ist mein Freund. Sein Name ist Grau. Aus Gründen, die nur sehr schwer zu erklären sind, sind wir... von der Oberfläche heruntergefallen und irgendwie hier gelandet. Dort oben wurden wir von einem anderen Gefährten getrennt. Sein Name ist Krieg. Er ist wahrscheinlich immer noch dort, wo wir einen Pegasus aus dem Stein befreit haben, bevor das Plateau, auf dem wir gestanden hatten, abgebrochen ist.“
    Eine Pause entstand, in der der Kopf der Schildkröte hin und her schaukelte.
    „Was hast du da gesagt?“, fragte sie dann. Joshua konnte ihre Bemühungen spüren, die Lautstärke ihrer Gedanken zu kontrollieren.
    „Ich habe gesagt, ich bin Joshua. Und das ist mein Freund...“
    „Nein. Ich meine... danach... am Ende...“
    „Äh... ich habe von meinem Gefährten Krieg gesprochen. Er ist ein Kriegspferd und...“
    „Pegasus. Hast du Pegasus gesagt?“ Die Gedanken der Schildkröte waren nur noch ein Wispern.
    „Ja.“ Joshua konnte nicht anders, als ebenfalls zu flüstern.
    „Ahh... Ich habe das meiste vergessen, was

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