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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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in den Wagen legte und die Tür wieder zuwarf. Das Taxi fuhr an und fädelte sich wieder in den Verkehr ein, während Brittany ihm nachsah.
    »Sie hat es geschafft!«, sagte Justus, den Blick nun starr auf das Display gerichtet. »Der Sender entfernt sich! Fahr los, Bob! Aber schön langsam!«
    »Alles klar, Chef!«
    Sie folgten dem Taxi mit großem Abstand. Schon bald verschwand es in der Masse der übrigen Taxis auf der Straße und Bob und Justus fragten sich mehr als einmal, welcher der Wagen es war. Doch zum Glück funktionierte das Empfangsgerät einwandfrei und sie mussten sich keine Sorgen machen, den Sender zu verlieren.
    Die Fahrt führte sie langsam zurück Richtung Rocky Beach, den vielbefahrenen Sunset Boulevard entlang mit seinen bunten Leuchtreklamen und noblen Hotels und Wohnhäusern. Während der ersten Kilometer hielten sie ihren Abstand zum verfolgten Taxi. Doch nach und nach bemerkte Justus, dass sich der blinkende Punkt immer weiter auf den Rand des Displays zu bewegte.
    »Gib mal ein bisschen Gas, Bob. Sonst verlieren wir ihn doch noch.«
    Bob wollte der Aufforderung gerade Folge leisten, als die Ampel direkt vor ihm auf Rot sprang. Er bremste. »Verdammt!« Das Taxi war offenbar nicht von einer Ampel aufgehalten worden. Unaufhaltsam setzte der Signalpunkt seinen Weg fort. Und die Ampel wollte und wollte nicht auf Grün springen. Schließlich tat sie es doch - in genau der Sekunde, in der ein riesiger Lkw und ein nicht minder riesiger Touristenbus sich mitten auf der Kreuzung in die Quere kamen und gegenseitig den Weg versperrten.
    »Mann, das darf ja wohl nicht wahr sein!«, stöhnte Bob und drückte wütend auf die Hupe.
    »Jetzt fahrt doch!«, rief Justus aus dem offenen Fenster. Immer mehr Autos hupten und drängten auf die Kreuzung, was die Situation allerdings nur noch schlimmer machte. Weder der Bus noch der Lkw hatten nun die Möglichkeit zurückzusetzen, um Platz zu machen. Nach wenigen Augenblicken war die gesamte Kreuzung hoffnungslos verstopft. Ein Motorradfahrer schlängelte sich bereits über den Bürgersteig an dem Stau vorbei. »Diese Idioten!«, fluchte Justus weiter. »Das ... das ... Bob, mach doch was!«
    »Was soll ich denn machen? Ich kann nichts machen!« Justus blickte auf das Display und sah den Punkt ein letztes Mal am Rande blinken. Dann war er verschwunden. »Das Signal! Es ist außer Reichweite!« Justus lehnte sich aus dem Fenster und brüllte aus Leibeskräften: »Sie würden der Menschheit einen großen Dienst erweisen, wenn Sie sich möglichst bald für einen anderen Beruf entscheiden, Sie ... Sie ... Verkehrshindernis! Sie Gefährdung der öffentlichen Ordnung! Sie Beleidigung ftir jeden Führerscheininhaber! Sie Zumutung!«
    »Justus«, sagte Bob und legte seinem Freund beruhigend die Hand auf den Arm. »Das wird nicht viel bringen.«
    »Mir doch egal«, knurrte Justus.
    Es dauerte drei Minuten, bis die Autos, die den Rückweg blockierten, endlich zurückgesetzt hatten und es dem Bus ermöglichten, die Straße so weit zu räumen, dass der Lkw weiterfahren konnte. Sobald der Weg frei war, gab Bob Gas. Einige Minuten lang fuhr er verbissen schweigend, den Blick abwechselnd auf den Tacho und auf die Straße gerichtet. Justus starrte derweil auf das Display. Doch das Signal blieb verschollen. Das Taxi hatte vier Minuten Vorsprung. Hinzu kam ein weiterer beunruhigender Gedanke, den zunächst niemand aussprechen wollte. Schließlich tat Bob es doch: »Was machen wir, wenn es abgebogen ist? Was machen wir, wenn —«
    »Bob«, unterbrach Justus ihn schroff. »Ich habe keine Ahnung, okay? Fahr einfach weiter!«
    Bob fuhr, bis sie Pacific Palisades erreichten. Mit jeder Meile, die sie zurücklegten, wurde klarer, dass sie das Taxi verloren hatten. Das Signal würde nicht wieder auftauchen. Keine Chance. »Erster, bitte kommen!«
    Justus hatte das Funkgerät schon ganz vergessen. »Hier Erster. Wie sieht's aus, Peter?«
    »Frag nicht. Es ist eine Katastrophe. Der Wagen fährt zwar noch, sieht aber ziemlich übel aus. Wenigstens konnte ich mich endlich von diesem Idioten loseisen. Wie sieht es aus? Wo seid ihr? Wo soll ich hinfahren?«
    »Nach Hause«, antwortete Justus mit Grabesstimme. »Operation Meisterdieb ist beendet.«

Wieder auf Sendung 
    Als Peter eine halbe Stunde später die Zentrale auf dem nächtlichen Schrottplatz betrat, hatte die Stimmung bei Bob und Justus ihren Tiefpunkt erreicht. Bob starrte schweigend aus dem Fenster und sah dem Wetterleuchten zu, das

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