Die drei Fragezeichen 95 - Botschaft von Geisterhand
wenn ich es ihm beschaffe. Er wusste, dass Dr. Arroway Sonntagabend nicht zu Hause sein würde, und wies mich an, an diesem Abend bei ihr einzusteigen.«
»Doch dann wurde das Popol Vuh bereits eine Nacht zuvor gestohlen«, stellte Justus fest und knetete seine Unterlippe. »Sehr rätselhaft.«
»Woher weià Melody nur so viel über Dr. Arroway?«, fragte sich Peter. »Wer ist er? Und warum hat er es auf sie abgesehen?«
»Dr. Arroway selbst hat offenbar auch keine Ahnung«, meinte Justus. »Denn der einzige Gegner, der ihr einfiel, waren Sie, Mr Dixon.«
»Soweit wir es bis jetzt wissen, kommt eigentlich nur eine einzige Person infrage, die genügend Informationen haben könnte, um das alles zu veranstalten«, sagte Bob.
»Nämlich wer?«
»Dr. Arroways Assistentin, Janet.«
»Janet?«, echote Justus. »Das glaubst du doch wohl selber nicht. Sie arbeitet schon seit Jahren für Dr. Arroway. Warum sollte sie sie hintergehen? Das ergibt keinen Sinn. Janet geht täglich bei ihr ein und aus. Wenn sie es auf das Popol Vuh abgesehen hätte, hätte sie es selbst stehlen können, anstatt Mr  Dixon darauf anzusetzen.«
Bob nickte nachdenklich. »Du hast ja recht. Also gibt es nur eine Möglichkeit: Wir haben es mit einem noch völlig Unbekannten zu tun, jemandem, der seine Finger offenbar überall im Spiel hat.«
»Einem sehr gefährlichen Unbekannten«, fügte Palmer Dixon hinzu und senkte unwillkürlich seine Stimme. »Er beobachtet mich. Er kennt jeden meiner Schritte. Er wusste sogar, dass ihr meinen Wagen sucht. Das geht nicht mit rechten Dingen zu. Um ehrlich zu sein: Ich bekomme es mit der Angst zu tun. Melody hat mich in der Hand, er weià über alles, was ich tue, Bescheid.«
»Sie haben ihn nie gesehen?«, fragte Justus.
»Nein. Der Kontakt lief immer nur über E-Mail. Und wenn Geld auf mein Konto überwiesen wurde, war der Absender stets Melody.«
»Moment mal!«, sagte Bob misstrauisch. »Sie haben doch mit ihm telefoniert. Das Gespräch, das Jelena zufällig belauscht hat!«
»Das habe ich nicht mit Melody geführt, sondern mit meinem letzten Gläubiger, um ihm zu versprechen, dass ich das Geld bald haben werde.«
»Sehr verzwickt«, sagte Justus kopfschüttelnd. »Die Rätsel häufen sich und wir haben noch keine einzige Antwort. Wer hat das Popol Vuh wirklich gestohlen? Und was ist an diesem Buch so wertvoll?«
»Wie meinst du das, Just?«
»Mir kam gerade der Gedanke, dass es nicht sehr logisch ist, für ein antikes Buch so viel Geld zu bieten, wenn der von Dr. Arroway geschätzte wirkliche Wert gerade mal zwanzigtausend Dollar beträgt. Nein, inzwischen glaube ich, dass es gar nicht um das Buch selbst geht, sondern um etwas ganz anderes. Vielleicht um etwas, das darin versteckt ist. Oder das darin steht.«
»Oder es geht nicht darum, dass Melody das Buch besitzt, sondern dass Dr. Arroway es nicht besitzt«, überlegte Bob weiter.
»Interessante Theorie. Die einzige Person, die uns in dieser Frage weiterhelfen kann, ist Dr. Arroway selbst. Wir werden sie morgen fragen.«
»Und Jelena«, fügte Bob besorgt hinzu. »Ich bin sicher, dass sie etwas herausgefunden hat. Vielleicht weià sie, wer Melody ist, und war so leichtsinnig, ihn aufzusuchen.«
»Alle Fäden laufen bei diesem mysteriösen Melody zusammen. Er scheint überall zu sein. Wir müssen herausfinden, wer er ist.«
»Wir haben doch Melodys E-Mail-Adresse!«, rief Peter. »Hilft uns das nicht weiter?«
Bob schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Diese Adressen sind absolut anonym. Niemand kann nachvollziehen, wer wirklich dahintersteckt.«
»Unter normalen Umständen nicht«, bestätigte Justus. »Allerdings â¦Â«
»Was allerdings?«
Justus bearbeitete seine Unterlippe und schwieg.
»Was allerdings, Just? Raus mit der Sprache!«
»Kollegen, ich habe eine Idee! Zugegeben eine ziemlich komplizierte Idee, aber mit etwas Glück könnte sie vielleicht funktionieren.«
»Was denn?«
»Wir werden Melody mit seinen eigenen Waffen schlagen und ihm eine Falle stellen!«
Das Trojanische Pferd
»Was denn für eine Falle?«
»Jeder, der das Internet benutzt, erhält für die Dauer seines Aufenthaltes im Netz von seinem Provider eine IP-Adresse.«
»Was fürân
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