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Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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dramatisch wird es schon nicht werden, Zweiter«, beschwichtigte Justus seinen Freund. »Ich glaube, Edward wird es nach dem letzten Telefonat mit Mrs Candle eher vorziehen, in Deckung zu bleiben. Er wird mit Sicherheit geahnt haben, dass die Polizei ihren Anschluss überwacht, denn sonst hätte er sich ihr gegenüber ja nicht als Mr Schroeder vorgestellt. Überlegt doch mal, Kollegen: Schroeder. Das ist ein typisch deutscher Name. Und da Mrs Candles Großeltern aus Deutschland kamen, wollte er ihr damit wohl einen Hinweis geben, der ihr zeigen sollte, dass es sich bei ihm nicht um einen gewöhnlichen Anrufer handelt. Dummerweise hat seine Großmutter nicht schnell genug geschaltet. Durch ihre unüberlegte Äußerung muss er davon ausgehen, dass die Polizei nun weiß, wer den Kontakt zu ihr gesucht hat. Und deshalb wird er nicht so dumm sein, sich in absehbarer Zeit noch einmal in ihre Nähe zu wagen.«
    »Ich könnte mir jetzt noch die Haare raufen, dass ich es vermasselt habe!«, ertönte plötzlich hinter den drei ??? eine ihnen wohlbekannte Stimme. Die Jungen fuhren überraschtherum.
    »Mrs Candle!«, rief Justus ganz perplex. »Stehen Sie schon länger hinter uns?«
    Die alte Dame lächelte freundlich. »Zumindest so lange, dass ich deiner interessanten Theorie folgen konnte, weshalb sich mein Enkelsohn mir gegenüber als Mr Schroeder ausgegeben hat! Respekt, Justus! Da wäre ich wirklich nicht von selbst drauf gekommen!«
    »Mit der Tatsache, dass die Polizei Ihr Telefon abhört, müssen wir uns wohl abfinden, Madam. Sie, Edward und auch wir«, sagte der Erste Detektiv nun etwas leiser.
    »Dann war das vorhin am Telefon wohl nur eine Finte, als du mir gesagt hast, dass ihr den Fall aufgeben werdet, oder?« Mrs Candle trat nun näher an die drei Jungen heran. »Bitte sagt mir, dass ich mit meiner Vermutung richtig liege! Ihr könnt mich doch jetzt nicht im Stich lassen! Ich weiß nämlich über alles Bescheid! Heute Morgen hatte ich Besuch von einem gewissen Inspektor Cotta, der mich über Verschiedenes aufgeklärt hat. Er weiß, dass ich euch als Detektive engagiert habe! Und nun weiß ich auch, woher! Er hat unser Telefonat abgehört, Justus! Äußerst unfein!«
    Justus nickte.
    »Aber ich habe dem Inspektor gegenüber nichts ausgeplaudert und ihn in dem Glauben gelassen, dass ich ein tattriges, naives Dummchen bin«, fuhr die alte Dame fort. »Von euren Ermittlungsergebnissen und Edwards Hinweisen in meinem Adventskalender habe ich kein Sterbenswörtchen fallen gelassen. Ich hoffe doch, das war in eurem Sinne?«
    Bob konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. »Ein tattriges, naives Dummchen sind Sie mit Sicherheit nicht, Madam. Und den einen Ausrutscher mit ihrem Enkel am Telefon … nun ja, das kann dem besten Detektiv mal passieren!«
    »Apropos Ausrutscher!«, entgegnete die alte Dame und hob dabei ein altes Paar Schlittschuhe in die Höhe. »Lassen wir die uns observierenden Polizisten in dem Glauben, dass ihr euch ab jetzt nur noch aus reiner Nächstenliebe mit mir trefft. Machen wir doch vorerst ein kleines Tänzchen auf dem Eis! Wie wir dann weiter vorgehen, können wir ja später immer noch besprechen!«
    Peter glaubte, sich verhört zu haben. »Sie können wirklich Schlittschuh laufen, Madam?«
    »Es ist bestimmt schon fünfzig Jahre her, dass ich auf dem Eis Pirouetten gedreht habe, aber mit dem Schlittschuhlaufen soll es sich ja so verhalten wie mit dem Fahrradfahren: Das verlernt man nicht! Und die Schuhe habe ich daheim zur Probe schon einmal angezogen! Sie passen noch immer wie angegossen!«
    Justus schenkte Mrs Candle sein gewinnendstes Lächeln. »Also schön! Ich bin dabei! Wie sieht’s mit euch aus, Kollegen?«
    Bob und Peter mussten nicht lange überlegen und stimmten begeistert zu. Bereits wenige Minuten später liefen die drei ??? auf geliehenen Schlittschuhen gemeinsam mit Mrs Candle über die Bahn. Und die zierliche alte Dame zeigte, dass sie die Kunststücke aus ihrer Jugend tatsächlich nicht verlernt hatte.
    Justus, Peter und Bob liefen einige Meter hinter ihr und konnten kaum glauben, was sie sahen. »Fantastisch!« Peterwar voller Bewunderung und klatschte begeistert: »Die Primaballerina auf dem Eis!«
    In diesem Moment kam von der Seite plötzlich eine Schlittschuhläuferin in gefährlich hohem Tempo auf Mrs Candle zugesaust. Die alte Dame drehte noch immer ihre Königspirouette. Mrs Candle sah die drohende Gefahr, war jedoch nicht mehr in der Lage, rechtzeitig zu reagieren.

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