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Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Die drei Fragezeichen und der 5. Advent

Titel: Die drei Fragezeichen und der 5. Advent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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nur mitteilen, dass meine Christbaumkugeln eingetroffen wären, und ich meine Bestellung morgen ab dreizehn Uhr in der Weihnachtsabteilung abholen könnte.«
    Justus stutzte kurz. »Was ist denn daran so ungewöhnlich, Madam?«
    »Was daran so ungewöhnlich ist?«, wiederholte Mrs Candle spitz. »Das kann ich dir sagen: Ich habe überhaupt keine Christbaumkugeln bestellt! Der Anrufer hat sich die größte Mühe gegeben, seine Stimme zu verstellen. Aber ich habe ihn natürlich sofort erkannt! Es war Edward!«
    »Wie bitte?!« Der Erste Detektiv glaubte im ersten Moment, sich verhört zu haben. »Ich meine, sind Sie sich da wirklich sicher?«
    »Willst du mich beleidigen? Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er es war! Und das habe ich ihm auch gleich auf den Kopf zugesagt!«
    In Justus’ Hirn begann es sogleich fieberhaft zu arbeiten. »Ich weiß nicht, ob das besonders klug war, Madam.«
    »Das ist mir, nachdem ich ihm das gesagt hatte, dann auch ziemlich schnell aufgegangen.«
    »Und was geschah dann? Ich meine, wie hat Ihr Enkelsohn darauf reagiert? Was hat er gesagt?«
    »Gar nichts«, entgegnete Mrs Candle kleinlaut. »Er hat einfach aufgelegt. Und mir war klar, dass ich einen Riesenfehler gemacht hatte.«
    »Weil es möglich ist, dass Ihr Telefon seit seinem Gefängnisausbruch von der Polizei abgehört wird. Auch das Gespräch in Sachen Christbaumkugeln …« Justus stöhnte. »Edward wollte morgen mit Ihnen in Kontakt treten, aber da Sie seineIdentität am Apparat preisgegeben haben, wird er wohl nicht so töricht sein, morgen Macy’s überhaupt zu betreten.«
    »Und was soll ich jetzt machen?« Mrs Candle war ihre Verzweiflung deutlich anzuhören. »Wie soll es denn jetzt weitergehen? Nach diesem Fiasko wird Edward sich doch bestimmt nicht mehr so schnell bei mir melden!«
    »Erst einmal legen Sie sich hin und ruhen sich ein wenig aus«, sprach Justus der alten Dame beruhigend zu. »In der Zwischenzeit werde ich mit Bob und Peter beratschlagen, was wir als Nächstes unternehmen können.«
    »Gut. Das hört sich vernünftig an. Ihr meldet euch dann bei mir, ja?«
    »Worauf Sie sich verlassen können, Madam. Bis später.«
    Als der Erste Detektiv den Hörer aufgelegt hatte und wieder in die Küche zurückkehren wollte, klingelte das Telefon erneut und er nahm ab.
    »Gebrauchtwarencen–«
    »Spar dir den Rest!«, wurde Justus auch diesmal unterbrochen. »Hier spricht Inspektor Cotta vom Rocky Beach Police Department! Und ich glaube, du kannst dir schon denken, weshalb ich anrufe!«
    Justus spielte den Unwissenden. »Ich habe nicht den blassesten Schimmer, Inspektor!«
    »Ach nein?«, entgegnete Cotta ebenso scheinheilig. »Wir haben aber gerade dein Telefonat mit Mrs Candle abgehört, Justus. Und genau aus diesem Grund wirst du mit deinen beiden Freunden Bob und Peter morgen Nachmittag um vier Uhr in meinem Büro antreten. Ich habe euch nämlich in dieser Angelegenheit einen Haufen interessanter Fragen zustellen!«

Justus sollte den 12. Dezember dieses Jahres nicht so schnell vergessen. Schon allein deswegen, weil er nie zuvor so ein mulmiges Gefühl verspürt hatte, Inspektor Cotta in seinem Büro gegenüberzutreten. Zwar leisteten ihm Peter und Bob Schützenhilfe, doch er wusste nur zu gut, dass es hauptsächlich an ihm hängen bleiben würde, die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen.
    »Setzt euch«, knurrte Cotta, nachdem Peter die Tür des Büros hinter sich geschlossen hatte.
    Bob blickte verunsichert zu Boden und vermied direkten Blickkontakt mit dem Polizisten, während Justus, nachdem er Platz genommen hatte, scheinbar erfreut auf den Plüsch-Schneemann deutete, der neben Cottas Monitor stand.
    »Oho, selbst auf dem Polizeirevier herrscht Weihnachtsstimmung! Das sieht man doch gern«, flötete er.
    Doch dem Inspektor schien nicht der Sinn nach Small Talk zu stehen. »Ich komme am besten gleich zur Sache«, brummte er. »Einem gewissen Edward Candle, der unter dem falschen Namen Charly Gordon wegen der Beteiligung an einem Raubüberfall im Sellamore-Gefängnis einsaß, ist am 6. Dezember die Flucht gelungen. Es ist gängige Praxis, dass wir in solchen Fällen als Erstes Verwandte und Freunde des Ausbrechers ins Visier nehmen. In unserem speziellen Fall handelt es sich hierbei um die einzige lebende Verwandte des Ausbrechers: Mrs Lydia Candle, die Großmutter von Edward Candle.« Der Inspektor blickte den drei ??? fest in die Augen. »Ich gehe davon aus, dass ihr mir bis hierhin gut folgen

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