Die drei ??? Fußball-Teufel
verfügbaren Telefonbücher und durchforsteten das Internet. Dabei nahmen sie sich ein Gebiet vor, das sich von Hollywood im Süden bis ins Ventura County im Nordwesten erstreckte. Greyfox gab es einige in diesem Bereich, sogar zwei mit dem Vornamen John. Aber der eine entpuppte sich am Telefon als unfreundlicher Rentner, der andere als Kunststudent.
»Der will wirklich nicht gefunden werden«, war Peters Fazit, als Justus den Hörer auflegte. Er und Bob hatten alles über die Sprechanlage mithören können.
Der dritte Detektiv sah auf die große Landkarte, die ausgebreitet auf dem Schreibtisch lag. »Aber wir haben alles abgegrast. Wenn er in den Santa Monica Mountains lebt und Telefon hat, hätten wir ihn ausfindig machen müssen. Es sei denn«, er wandte sich seinen Freunden zu, »er hat eine Geheimnummer.«
»So wird es sein«, vermutete Justus. »Bleibt nur eine Möglichkeit.« Er hob andeutungsvoll die Augenbrauen.
Peter wusste sofort, was Justus meinte, und schüttelte den Kopf. »Das macht der nie.«
»Wir müssen ihn eben kniefälligst bitten.«
»Niemals. Es gibt keinen Grund für ihn, das zu tun.«
»Sehe ich auch so«, stimmte Bob Peter zu.
Justus zuckte die Schultern. »Einen Versuch ist es allemal wert.« Er wählte eine Nummer, schaltete wieder den Lautsprecher ein und wartete.
»Police Department Rocky Beach, Cotta?«
Mit Inspektor Cotta verband die drei ??? eine Vielzahl von Fällen, die sie gemeinsam gelöst hatten. Der Polizist konnte die Jungen gut leiden, war aber nicht immer begeistert von ihren detektivischen Abenteuern, da sie sich seiner Meinung nach zu oft in große Gefahr begaben.
»Inspektor, hier sind Ihre Lieblingsmitarbeiter.«
Cotta brauchte nur eine Sekunde, dann wusste er Bescheid. »Die Antwort ist nein, Justus.«
Peter und Bob klatschten sich grinsend ab.
»Aber Inspektor«, flötete Justus weiter, »Sie wissen doch noch gar nicht, worum es geht. Vielleicht wollen wir uns nur nach Ihrem werten Befinden erkundigen.«
»Justus, wenn du so Süßholz raspelst, weiß ich genau, woher der Wind weht. Daher noch mal zum Mitschreiben: Falls ihr nicht gerade gefesselt auf den Schienen liegt und ein Zug auf euch zu donnert, ist die Antwort nein.«
»Nur eine klitzekleine Auskunft. Eine Adresse.«
»Sieh ins Telefonbuch.«
»Haben wir schon. Da gibt es keinen John Greyfox.«
Cotta verstummte für einen Moment. »John Greyfox? Der John Greyfox? Der Fußballspieler?«
»Richtig. Er liegt auf den Schienen und ein Zug donnert auf ihn zu.«
»Was habt ihr mit John Greyfox zu tun?«
»Die kurze oder die lange Version?«
»Die notwendige Version.«
Der Erste Detektiv erzählte Cotta in aller Kürze, worum es bei ihrem neuesten Fall ging und dass sie sich nur mit John Greyfox unterhalten wollten. Den dunklen Mann verschwieg er allerdings wohlweislich, denn der würde Cotta gar nicht gefallen. Während er berichtete, glaubte Justus immer wieder zu hören, dass Cotta etwas in die Tastatur tippte.
»Klingt harmlos«, meinte der Polizist, als der Erste Detektiv zum Ende gekommen war.
»Nicht wahr?«
»Aber wenn der Mann inkognito bleiben will, dann muss man das respektieren. Und daher darf ich euch auch nicht sagen, dass er in Monte Nido wohnt, obwohl ihr mich nicht in Ruhe lassen werdet, bis ich damit rausrücke.«
Justus schaltete blitzschnell. »Nein, da haben Sie recht. Und auch die Straße dürfen Sie uns nicht nennen.«
»Cold Canyon Road 1017? Nein, auf gar keinen Fall. Auch wenn ihr wegen der Geschichte mit den Tigern noch etwas gut habt bei mir.«
»Verstehe.« Justus gab sich zerknirscht. »Aber wenn Sie es uns gesagt hätten, hätte niemand jemals erfahren, dass wir das von Ihnen wissen.«
»Das beruhigt mich. Aber da ich nichts gesagt habe, müssen wir uns darüber auch nicht den Kopf zerbrechen, nicht wahr?«
»Nein. Trotzdem danke. Einen schönen Tag, Inspektor.«
»Euch auch.«
Justus legte auf und Peter schüttelte fassungslos den Kopf. »Ich glaub’s nicht.«
Nach Monte Nido waren es knapp zwanzig Meilen. Die drei Jungen nahmen diesmal Peters MG und fuhren zunächst den Highway Number 1 bis zum Corral Canyon Park. Als eine blutrote Sonne draußen auf dem Pazifik eben den Horizont berührte, bogen sie rechts ab in die Berge. Eine Viertelstunde später stellte Peter seinen Wagen vor der hohen Kalksteinmauer ab, die die Cold Canyon Road 1017 umgab.
»Da wären wir.« Der Zweite Detektiv öffnete die Tür und ein Konzert aufgeregter Zikaden drang ins Auto.
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