Die drei ??? Fußball-Teufel
würde doch nie – also, das ist völliger Unsinn!«
Lowland wartete lange. Dann sagte er: »Okay, Lenni. Ich mag dich. Du bist ein netter Kerl und ich kann mir nicht vorstellen, dass du so einen Blödsinn machst. Aber es geht hier nicht um mich, es geht um die Blizzards. Daher lass dir gesagt sein: Noch ein dummer Fehler und du bist raus! Haben wir uns da verstanden?«
Lenni nickte kraftlos. »Ja. Ja, natürlich. Danke, Mr Lowland, danke.«
Clay Carson betrieb eine kleine Apotheke in der Ortsmitte von Santa Ynez. Um das blau gestrichene Haus rankte sich wilder Wein und in der Auslage hatte Clay Carson zusammengestellt, was man bei einer Reise so alles brauchte. In einem winzigen Sandkasten saß eine große Kleiderpuppe im Badeoutfit und hantierte mit Tabletten, Cremes und Verbandszeug.
»Nett hat dein Vater das hergerichtet.« Bob wollte Lenni aufmuntern, der immer noch ganz blass um die Nase war.
»Walter macht das, nicht Dad«, war Lennis knappe Antwort.
»Walter?«
»Mein Onkel. Er hilft Dad seit einigen Jahren.«
Als die drei ??? unter dem bimmelnden Glöckchen eintraten, umwehte sie der typische Apothekengeruch: eine Mischung aus Kräutern, Desinfektionsmittel und Hustensaft. So zumindest empfand es Bob. Ein Mann stand mit dem Rücken zu den Jungen und sortierte Tablettenschachteln in eines der dunklen Regale. Ein anderer schrieb hinter der Ladentheke etwas auf. Kunden waren nicht zu sehen.
»Hi, Dad, hi, Walter. Das sind Justus, Peter und Bob.«
»Ah, die Detektive, von denen du mir gestern Abend erzählt hast!«, sagte der Mann hinter der Theke. Clay Carson war groß und dunkelhäutig wie sein Sohn, hatte dichte schwarzeHaare und eine Stimme, die gar nicht so recht zu ihm passen wollte. Sie war leise und zurückhaltend. So wie Clay Carson selbst.
»Detektive! Wow!« Walter Carson war ganz anders als sein Bruder: klein, gedrungen, mit Halbglatze, sehr fröhlich und leutselig. Er wirbelte herum, walzte wie ein Bulldozer auf die drei ??? zu und schüttelte jedem von ihnen die Hand, dass die Gelenke knackten. »Wo sind die Gauner? Habt ihr einen dabei?« Er sah gespielt neugierig hinter die Jungen und lachte laut über seinen Witz.
Die drei Detektive lachten höflich mit und begrüßten die beiden Männer.
»Dad, hast du einen Moment Zeit?«, fragte Lenni.
»Klar, was hast du auf dem Herzen?«
»Just, Peter und Bob würden sich gerne mit dir unterhalten.«
»So? Worüber denn?«
Justus räusperte sich. »Ihr Sohn meinte, dass Sie einiges über John Greyfox wüssten. Und natürlich wüssten wir gerne, was Sie von dem Umstand halten, dass Ihr Sohn seit einiger Zeit von diesem Indianerlied verfolgt wird.«
Clay Carson lachte. »Verfolgt ist gut. Ich für meinen Teil glaube ja, dass dahinter eine schüchterne Verehrerin steckt, die meinen Lenni umgarnen will.«
»Ach, Dad!« Lenni wurde knallrot.
»Walter, kannst du hier mal die Stellung halten?«, fragte Clay seinen Bruder. »Ich gehe mit den Jungs mal kurz nach hinten.«
»Null Problemo!« Er zeigte in den leeren Laden. »Auch wenn der Schuppen gerade überrannt wird.« Walter Carson lachte erneut.
Im hinteren Teil der Apotheke befand sich eine gemütliche Teeküche. Zwei Fenster, die beide weit offen standen, gingenhinaus auf einen kleinen Garten mit lila blühenden Rhododendronbüschen. In einem winzigen Teich plätscherte ein steinernes Wasserspiel. Clay Carson stellte einen Krug Eistee und Gläser auf den Tisch und bat die Jungen, Platz zu nehmen.
»Bedient euch.« Er wies auf den Eistee. »Was kann ich denn für euch tun?«
Die drei Detektive erzählten ihm, was sie bisher über das Lied herausgefunden hatten. Clay Carson hörte sich alles ruhig an, war aber dann doch überrascht, als er erfuhr, dass der Text offenbar Worte in Chumash enthielt und auf Hooked Nose anspielte.
»Da seid ihr euch sicher?«
Justus nickte. »Unsere Quelle, ein ausgewiesener Spezialist für indianische Sprachen, ist sich sicher, ja.«
»Dann sprechen Sie kein Chumash mehr?«, fragte Peter. »Lenni hat uns nämlich erzählt, dass Ihr Ururgroßvater Chumash war.«
»Das ist richtig. Aber Chumash kann ich genauso gut wie ihr, nämlich gar nicht.« Clay schüttelte den Kopf.
»Und sagen Ihnen die Worte trotzdem irgendetwas?«, erkundigte sich Bob. »Blut, See, Kampf und so weiter?«
»Auch das nicht, tut mir leid.«
»Aber Sie meinen, dass eine Verehrerin dahintersteckt?«, wunderte sich der dritte Detektiv. »Was hätte die jedoch mit Hooked Nose zu
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