Die Drei !!! Fussballstar in Gefahr
Trennung war nur Show?«, fragte Marie. »Gut möglich«, sagte Ulli. »Erst vor zwei Wochen hat Kai Jennifer ein Handy geschenkt, damit sie ihn immer erreichen kann und ...« Er hörte mitten im Satz auf zu reden und schlug sich auf den Oberschenkel. »Da habt ihr euer Handy! Es war gar keiner aus dem Team, es war Jennifer! Sie hat die SMS an Bastian geschrieben.«
Franzi glaubte Ulli immer noch nicht. Er wollte doch nur den Verdacht von sich ablenken und jemand anderem die Schuld in die Schuhe schieben. »Und warum sollte Jennifer das tun?«, fragte Franzi. »Sie hat doch gar kein Motiv.« »Natürlich hat sie eins«, sagte Ulli. »Kai ist auch noch nicht fest im Team. Jennifer liebt Kai immer noch und hat sich nur auf die Beziehung mit Bastian eingelassen, weil sie ihn aus dem Team kicken will. Sie ist zu so was fähig, glaubt mir! Die Frau spinnt dauernd irgendwelche Intrigen. Mich hat sie auch mal bei einem anderen Kollegen aus dem Team schlechtgemacht.« Die drei !!! sahen sich an. Waren sie etwa die ganze Zeit auf der falschen Spur gewesen? Kim wurde schwindelig. Auf einmal fügte sich ein Puzzleteilchen zum anderen. Warum war sie nicht viel früher drauf gekommen? Der Haargummi passte viel besser zu einer Frau als zu einem Mann, und Jennifer trug Pferdeschwanz. Und noch etwas fiel Kim plötzlich ein: Hatte Bastian nicht irgendwann mal gesagt, die SMS sähen Ulli gar nicht ähnlich, er sei normalerweise sehr direkt? Mobbing und Intrigen passten tatsächlich viel besser zu einer Frau. Aber das hieße ja, dass Ulli die Wahrheit gesagt hatte und dass sie ihn fälschlicherweise verdächtigt hatten!
Kim wurde rot. Sie hasste es, anderen Leuten unrecht zu tun. Trotzdem wollte sie als Detektivin eine letzte Klarheit haben. »Zeigst du uns die Fotos, die du auf deiner Reise nach Bochum gemacht hast?« »Klar«, sagte Ulli und öffnete die Datei.
Falsches Spiel
»Ist es nicht wahnsinnig nett von Bastian, dass er uns eingeladen hat?«, fragte Franzi. Sie skatete neben Kim und Marie, die mit den Rädern ins Naherholungsgebiet der Stadt unterwegs waren, und düste dauernd voraus, weil es ihr nicht schnell genug ging. »Ein Grillfest für die Juniorenmannschaft und ihre engsten Freundinnen und Freunde – und wir sind dabei!« Marie lachte. »Natürlich sind wir dabei! Hast du schon vergessen, dass wir VIPs sind?« Marie nahm beide Hände vom Lenker und strich sich die vom Wind zerzausten Haare glatt. »Vor allem sind wir Detektivinnen«, stellte Kim fest, »und Bastian will, dass wir den Fall endlich lösen. Ich kann's auch kaum erwarten, Jennifer zu überführen.«
Franzi bremste ab, um auf ihre Freundinnen zu warten, und seufzte. »Armer Bastian! Das wird ein ganz schön harter Schlag für ihn. Noch glaubt er ja, dass Ulli der Täter ist. Vielleicht hätten wir ihn doch lieber vorwarnen sollen.« Insgeheim malte Franzi sich schon aus, wie sie Bastian trösten würde. »Vorwarnen? Bloß nicht!«, sagte Marie. »Dann vermasselt er womöglich alles oder nimmt Jennifer in Schutz. Nein, wir machen es genauso, wie wir es besprochen haben.« »Dann sollten wir uns aber beeilen«, sagte Franzi. »Sonst kommen wir noch zu spät!« Sie düste wieder voraus und bog in die Uferstraße ein, die hinunter zum Fluss führte. Hier reihte sich eine schicke Villa an die nächste. Jede hatte ein riesiges, parkähnliches Grundstück mit direktem Zugang zum Fluss. Bastian hatte ihnen den Weg gut beschrieben. Die größte Villa am Ende der Straße musste es sein. Das schneeweiße Gebäude mit der Doppelgarage und den spitzen Giebeln gehörte eigentlich dem 1. FC, aber Bastians Onkel kannte den Vereinsvorsitzenden und durfte es für die Juniorenmannschaft nutzen. Aus dem Garten hinter dem Haus wehten bereits verführerische Rauchschwaden herüber.
Kim lief das Wasser im Mund zusammen. »Hoffentlich haben wir hinterher noch Zeit, ein Steak zu probieren!« »Ich versprech dir, dass ich dir ein riesiges Steak organisiere«, sagte Marie »aber erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen!« Marie und Kim stellten ihre Räder ab, und Franzi tauschte ihre Inliner gegen die neuen Sneakers, die sie extra für heute gekauft hatte. Die Detektivinnen hatten sich sorgfältig geschminkt, um älter auszusehen. Sie trugen teure Freizeitklamotten eines Sportartikelherstellers, die Marie ihnen aus ihrem unerschöpflichen Kleiderschrank geliehen hatte. Aufgeregt klingelten sie. Es summte, und das große, schmiedeeiserne Tor schwebte wie von Geisterhand zur
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