Die drei !!! Jagd im Untergrund
würde sie angestrengt ein Plakat studieren, das im Schaufenster der Reinigung angebracht war, vor der sie auf Kim warteten. »Sieh mal, die bieten Führungen durch Berliner Geisterbahnhöfe und Tunnel an«. Sie hatte jetzt keine Lust, mit Franzi zu diskutieren. Vielleicht wollte sie dieser Sylvie wirklich nicht freie Bahn bei Adrian lassen. Sie wusste es ja selbst nicht genau.
»Lenk doch nicht ab!« Franzi war stocksauer.
Marie seufzte. »Ich fand es einfach unhöflich, die Einladung abzulehnen.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
In diesem Moment trat Kim aus dem Laden. »Super, ich kann die Sachen morgen Mittag abholen.«
»Jetzt sag doch auch mal was«, herrschte Franzi sie an.
Kim zuckte mit den Schultern. »Toll fand ich es auch nicht, dass Marie einfach über unsere Köpfe entschieden hat.« Sie legte einen Arm um Franzi. »Aber der Keller läuft uns doch nicht weg. Wir können heute Nacht immer noch hin. Und als Ortskundige kann uns Sylvie vielleicht Informationen zur Siedlung, in der unser Haus steht, geben. Außerdem ...«, sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, »gibt es bestimmt was Leckeres zu Essen.«
Jetzt musste Franzi doch grinsen. »Ach Kim, dass ich daran nicht gedacht habe! Ich gebe mich geschlagen.«
Als sie in der Wohnung angekommen waren, begab sich Marie sofort ins Bad und danach zu ihrem Koffer, um das passende Outfit für den Abend zusammenzustellen.
Kim und Franzi nutzten die Zeit, um die Wände zu untersuchen.
»Hier ist nichts«, sagte Kim und fuhr fort, mit den Fingerknöcheln die Wand hinter der Couch abzuklopfen. »Aber hier«, rief sie plötzlich aufgeregt, »scheint ein Hohlraum zu sein!« »Hier auch«, rief Franzi von der anderen Seite zurück.
Sie klopften weiter und fanden nahezu an jeder Wand eine Stelle, an der ein Schacht verlief.
»Das ist typisch für Altbauten«, erklärte Marie ungerührt, als sie nach einer Stunde toppgestylt im Zimmer stand. Sie wusste, wovon sie sprach. Sie bewohnte mit ihrem Vater eine Luxus-Altbauwohnung mitten in ihrer Stadt.
Ein intensiver Maiglöckchenduft breitete sich aus. Franzi rümpfte die Nase. »Ich weiß nicht, wie du das aushältst. Von diesem Geruch bekomme ich sofort Kopfschmerzen.«
» Duft heißt das«, bemerkte Marie gelassen. »Und mich beflügelt er. Du kannst ja Abstand halten.« Bevor Franzi etwas erwidern konnte, fuhr Marie fort: »Es gab früher in den alten Wohnungen in jedem Raum einen Ofen und einen entsprechenden Kaminabzug hoch zum Dach. Als man Zentralheizungen eingebaut hat, sind diese Schächte unnütz geworden. Man hat sie einfach mit Platten abgedeckt und mit Tapeten überklebt. Du kannst hier bestimmt in jedem Raum im ganzen Haus eine hohle Stelle finden. Das muss überhaupt nichts bedeuten.«
Es klingelte.
»Adrian wartet, kommt schon«, rief Marie.
Franzi folgte ihr widerwillig. Nur mit Mühe konnte sie ihre große Enttäuschung verbergen.
»Vielleicht finden wir heute Nacht eine andere Spur«, sagte Kim mitfühlend und hängte sich bei Franzi ein.
Erschreckende Neuigkeiten
Sylvie öffnete ihnen mit einem strahlenden Lächeln die Tür. Sie trug ein weit ausgeschnittenes Top und enge hellblaue Jeans. Ihre kurzen blonden Haare hatte sie mit Gel konturiert. »Hereinspaziert, schön, dass ihr gekommen seid!«
Adrian lächelte und begrüßte Sylvie mit Küsschen rechts und links. »Vielen Dank für die Einladung!« Er überreicht ihr den Blumenstrauß, den er vorhin auf dem Weg zur U-Bahnstation gekauft hatte.
»Der ist wunderschön. Danke!«, rief Sylvie und nahm die Blumen entgegen.
Adrian lachte Sylvie an. Marie kniff die Augen zusammen. »Hallo Marie, hallo Kim und Franzi. Schön, dass ihr da seid.« Kim und Franzi traten ein. Marie folgte mit hängenden Schultern.
Sylvie führte sie einen langen Flur entlang, in dem großformatige Abzüge von Schwarz-Weiß-Fotos hingen.
»Tolle Bilder«, sagte Adrian anerkennend. »Selbst gemacht?« »Ja«, antwortete Sylvie, und bedeutete ihnen, ihr weiter zu folgen.
Sie betraten eine große gemütliche Wohnküche. Ein dunkelhaariger Mann in Jeans und weißem Hemd, das er lässig über der Hose trug, stand am Herd. Er röstete etwas in einer Pfanne. Ein köstlicher Duft durchzog die Küche.
»Die Fotos sind von Sven«, erklärte Sylvie, während sie an der Spüle Wasser in eine Glasvase laufen ließ. Sie stellte die Blumen hinein und trug die Vase zum Tisch am Fenster. Dann lief sie zum Herd und schmiegte sich an den Mann. »Er kann aber
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