Die drei !!! Jagd im Untergrund
nicht nur fotografieren. Er kann auch fantastisch kochen!« Sie gab Sven einen Kuss auf den Mund.
»Hi«, sagte Sven fröhlich. »Ich hoffe, ihr mögt Auberginenauflauf?«
»Echt gerne«, brachte Adrian lahm hervor.
»Ich liebe Auberginenauflauf!«, rief Marie. Ihre Laune hatte sich schlagartig gebessert.
»Setzt euch doch«, sagte Sylvie. »Ich habe uns als Aperitif einen Holunderblütencocktail mit frischer Pfefferminze gemixt.« Sie brachte ein Tablett mit den Gläsern zum Tisch. Adrian bedankte sich mit leiser Stimme und nahm eines der Gläser. Marie zwinkerte Franzi zu. Es war offensichtlich, dass er schwer damit zu kämpfen hatte, dass Sylvie einen Freund hatte. Sie prosteten sich zu.
Sven kam mit dem Auflauf, den er noch mit gerösteten Pinienkernen und frischen Basilikumblättern bestreut hatte. »Wahnsinn!«, sagte Marie, als sie die erste Gabel probiert hatte. »Ich brauche unbedingt das Rezept für meinen Vater! Auberginenauflauf ist seine Spezialität. Aber so fantastisch hat es mir bei ihm noch nie geschmeckt.«
»Danke! Das Rezept gebe ich dir nachher gerne mit«, sagte Sven. »Marie und Adrian führen mit ihrer Truppe die Geschlossene Gesellschaft auf«, fing Sylvie jetzt an. »Du musst am Freitagabend unbedingt mit zur Aufführung kommen. Ich habe selten eine so gute Inszenierung mit so ausdruckstarken Schauspielern gesehen.«
Sven nickte. »Ja klar, das würde ich mir gerne ansehen. Ich habe am späten Nachmittag noch eine Arbeitssitzung in der Architektenkammer, aber das sollte ich schaffen.«
»Bist du Architekt?«, frage Kim interessiert.
»Ich studiere noch. Aber ich mache gerade ein Praktikum beim Tiefbauamt«, antwortete Sven. Er hielt fragend einen großen Servierlöffel mit einer weiteren Portion Auflauf in ihre Richtung.
»Ja, gerne«, Kim hielt ihm ihren Teller hin. »Wirklich super lecker!«
»Gibt es hier in Berlin eigentlich viele Fälle von Immobilienhaien?«, platze Franzi plötzlich heraus.
Sven sah sie erstaunt an. »Warum willst du das denn wissen?« Franzi stocherte auf ihrem Teller einem Pinienkern hinterher. »Wir sind in einem Haus untergebracht, in dem es öfters Stromausfälle gibt und auch sonst merkwürdig zugeht. Der Aufzug bleibt stecken, oder Leute sind plötzlich in der stockdunklen Waschküche eingeschlossen und stehen Todesängste aus. Außerdem werden die Bewohner mit ständigen Baustellen vorm Haus schikaniert. Einige meinten, dass es aussieht, als sollten sie aus dem Haus vertrieben werden. «
»Das ist mir gar nicht aufgefallen«, warf Adrian ein. Aber keiner beachtete ihn.
Sven sah Franzi ernst an. »Klar gibt es hier solche Leute. Wie in vielen anderen Großstädten auch. Vor über zehn Jahren gab es mal einen krassen Fall in Düsseldorf. Da hat ein Hausbesitzer eine Gasexplosion in seinem Mehrfamilienhaus verursacht. Dabei ist nur durch außerordentlich glückliche Umstände niemand verletzt worden oder gar zu Tode gekommen: Die Mieter hatten gerade ihr Hausfest im Garten gefeiert und keiner war im Haus. Der Typ ist natürlich verurteilt worden und lebenslänglich ins Gefängnis gegangen. Laut Urteil wollte der Hausbesitzer seine Mieter, die sich gegen eine Sanierung stellten, loswerden und in dem Gebäude Luxuswohnungen errichten.« Franzi schluckte. »Das ist ja schrecklich!« Auch Kim und Marie waren blass.
»Angeblich hatte der Besitzer nur eine leichte Verpuffung geplant, die den Mietern klarmachen sollte, wie nötig eine Sanierung des alten Hauses war. Er hat einen Ballon über das Gasrohr im Keller gestülpt und eine Kerze aufgestellt. Der Ballon sollte platzen, sodass eine Verpuffung stattfindet. Die sollte nur die Kellerwände beschädigen.« Sven zog die Augenbrauen hoch. »Aber das ist gründlich danebengegangen.«
Alle schwiegen betroffen.
»So was ist aber die Ausnahme«, fuhr Sven fort. »Es gibt auch andere Methoden, um Mieter loszuwerden. Dazu gehören in der Tat Schikanen, wie du sie geschildert hast.«
Franzi runzelte die Stirn. »Und was kann man dagegen unternehmen?«
»Du musst erstmal beweisen können, dass ein Hausbesitzer ein Haus bewusst verkommen lässt, um Mieter zu vertreiben. Oder dass er unnötige Reparaturen machen lässt, deren Durchführung die Mieter auf Dauer extrem belästigt. Beides ist sehr schwer nachzuweisen.«
Franzi nickte nachdenklich.
Kim räusperte sich. »Ich habe letzte Nacht zwei Typen vor unserem Haus gesehen. Der eine hat was von ›Bald ist es soweit‹ gesagt.«
»Du meinst ...«, Marie
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