Die drei !!! Jagd im Untergrund
rumgebrüllt, dass wir uns nicht vom Fleck bewegen sollen und die Polizei gleich da wäre und so weiter. Sylvie hat ihn Gott sei Dank beruhigen können. Sie hat einfach erzählt, dass wir uns Sorgen machen, weil wir einen Gasgeruch wahrgenommen hätten. Irgendwann hat er es geschluckt. Es stellte sich heraus, dass er uns für dieses komische Vibrieren verantwortlich macht. Aber auch das konnten wir Dank Sylvie klären. Als Franzi ihm dann direkt sagte, dass wir Detektivinnen sind, hat er erst mal geguckt! Ich habe ihm unsere Visitenkarte in die Hand gedrückt, und er hat was gemurmelt von »total verrückte junge Leute«, meinte aber dann, das sei »immerhin besser als Herumlungern und Drogen nehmen«. Er hat einen Schlüsselbund hervorgezogen und wortlos die Eisentür aufgeschlossen. »Hier, meine Folterkammer«, hat er gesagt. Im Dunkeln konnte ich nur unheimliche Schatten erkennen. Aber als die Neonröhren aufflammten, konnten wir sehen, was sich in dem Raum befindet: Eine Werkstatt! Komplett eingerichtet mit Arbeitsbank und Dutzenden von Maschinen und Werkzeugen. Der alte Mann bekam leuchtende Augen. Auf einmal war er total freundlich und hat uns ganz begeistert sein Reich gezeigt. Das ging fast eine Stunde lang. Der Mann scheint ziemlich einsam zu sein. Seine Frau ist vor fünf Jahren gestorben, hat er uns erzählt, und seine einzige Tochter lebt in den USA und kommt nur ganz selten auf Besuch. Mir hat der verbitterte alte Mann auf einmal richtig leid getan! Später hat sich Sylvie ein bisschen über uns lustig gemacht. Sie meinte, wir hätten wohl eine ausgeprägte kriminalistische Fantasie. Aber Fakt ist doch: Das Vibrieren existiert. Genauso wie die Stromausfälle.
Fazit:
Die Eisentür war definitiv ein Holzweg.
Der Hausmeister ist von jedem Verdacht befreit.
Frage:
Wer oder was verursacht dann die Stromausfälle und das rätselhafte Wandvibrieren?
Weiteres Vorgehen:
Wir reden morgen Nachmittag nochmals mit Lotte. Sie soll uns die Adresse des Hausbesitzers geben — und dann stellen wir ihn zur Rede!
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Donnerstag, 1:05 Uhr
Achtung: Lesen für Unbefugte (alle außer Kim Jülich) verboten!!! Zuwiderhandlung wird mit der Hölle auf Erden bestaft! Nur um es ganz deutlich zu machen: Zu den Unbefugten zählen, neben den kleinen Nervkröten Ben und Lukas, auch Marie und Franzi – und überhaupt jeder Mensch auf dieser Welt!
Franzi und Marie haben ihr »kleines Workout« beendet und machen sich bettfertig. Die beiden haben als Einschlafhilfe fast eine Stunde lang Pilates-Übungen gemacht. Sie haben so seltsame Verrenkungen auf dem Flickenteppich fabriziert, dass ich mir Sorgen um ihre Gesundheit gemacht habe. ;-) Aber Franzi war ganz begeistert von den Übungen, die Marie ihr gezeigt hat. So entspannt habe ich die beiden noch nie miteinander erlebt. Sollten sie öfter machen, dieses komische Pilates-Zeug.
Jetzt muss ich aber unbedingt ins Bett. Sonst wird das morgen ein ganz furchtbarer Tag.
Morgen will ich mich auch endlich wieder bei Michi melden. Ich habe solche Sehnsucht nach ihm!!! Hoffentlich träume ich gleich etwas Schönes von ihm!
Treppe ins Nichts
»Verdammt!«, rief Kim. Sie schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
»Was ist denn los?«, wollte Franzi wissen. Sie hielt ihren Freundinnen die Glastür zum Theaterfoyer auf.
»Wir haben den Schminkkoffer vergessen.« Kim verdrehte ärgerlich die Augen. »Ich wollte ihn gleich zusammen mit den Klamotten aus der Reinigung in der Garderobe abstellen, damit für die Generalprobe heute Nachmittag schon mal alles da ist.«
»Du kannst ja nachher in der Mittagspause schnell zurück zum Apartment gehen«, nuschelte Marie. Sie hatte einen Haargummi zwischen den Zähnen und fasste gerade ihre lange blonde Mähne zu einem Pferdeschwanz zusammen. Als sie Kims alarmierten Blick sah, fügte sie hinzu: »Wir haben über eine Stunde Zeit zwischen dem Probenende von Sylvies Gruppe und unserer Probe. Das schaffst du locker – und kannst auch noch was essen.«
»Das will ich hoffen«, rief Kim sofort. »Es gibt Schnitzel mit Pommes!« Als sie Maries spöttischen Blick sah, wurde sie knallrot. Marie zog grinsend ihren Haargummi fest und zupfte ein paar Strähnen an den Seiten wieder hervor. »Keine Sorge, du kommst schon zu deiner Nervennahrung!«
Kim wollte gerade beleidigt etwas entgegnen, da rief Franzi: »Seht mal, Sylvie ist schon auf der Bühne.«
Die junge Frau winkte ihnen zu und wich zwei Männern aus, die gerade
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