Die drei !!! Jagd im Untergrund
einen Teil der Bühnendeko heranschleppten. »Adrian sitzt in der ersten Reihe«, stellte Franzi fest.
»Schleimer«, zischte Marie, musste dabei aber grinsen. Sie winkte Adrian kurz zu und schlüpfte neben Kim und Franzi in die letzte Sitzreihe. Irgendwie fand sie Adrian nicht mehr ganz so attraktiv. Spätestens seit gestern Abend, als er so uncool auf Sylvies Freund reagiert hatte, kam er ihr ziemlich kindisch und unreif vor. Sein offensichtliches Desinteresse ihr gegenüber hatte für den Rest gesorgt. Außerdem gab es da seit heute Morgen eine SMS auf ihrem Handy. Sie zog das Gerät aus ihrer Hosentasche und streichelte zärtlich über den Touchscreen. Der kleine Glitzerseestern-Anhänger schien im Licht der Scheinwerfer tausend Funken zu sprühen.
Liebe Marie,
unsere Mountainbikes haben sich schon so lange nicht mehr gesehen!
Lust auf eine Tour am Ende der Ferien?
Alles Liebe, dein Holger
»Oho, dein Holger!«, rief Franzi.
Empört drehte Marie ihr Handy um und sah ihre Freundin an. »Liest du immer fremde Nachrichten? Schon mal was von Briefgeheimnis gehört?«
»Klar«, antwortete Franzi. »Aber noch nichts von SMS-Geheimnis.« Sie boxte Marie leicht an den Arm. »Wenn du mir dein Handy quasi vor die Nase hältst, während du liest, dann ist das echt schwierig, nicht aufs Display zu sehen. Besonders wenn es so groß ist wie bei deinem Hightech-Teil.«
Marie rieb sich den Arm und schüttelte den Kopf. »Das ist noch lange kein Grund!«
»Ich finde es super, dass Holger dir geschrieben hat!«, schaltete sich Kim schnell ein, bevor ihre Freundinnen den nächsten handfesten Streit begannen. »Was sagt er denn?«
Marie ließ sich nach hinten in den Sitz fallen und schloss die Augen. »Er will mal wieder eine Bike-Tour mit mir machen.« »Das ist doch toll!«, riefen Kim und Franzi wie aus einem Munde. Ein paar Reihen vor ihnen drehte sich ein Mädchen ärgerlich um.
»Lasst uns später weiterreden, ja?«, flüsterte Marie und hoffte, dass ihre Freundinnen nachher das Thema Holger vergessen hatten. Es war ihr einfach unangenehm, darüber zu sprechen. Zumal sie selbst schlichtweg nicht wusste, was sie machen sollte.
Dankbar sah sie, dass die Gruppe von Sylvie anfing zu spielen.
Kim winkte ihren Freundinnen zu. »Ich jogge dann mal zurück und hole den Schminkkoffer.«
»Falls du Lotte siehst, frag sie nach der Adresse des Hausbesitzers«, sagte Franzi. »Dann können wir heute Abend bei ihm vorbeigehen.«
Kim nickte. »Alles klar. Bis nachher.«
»Und vergiss nicht: Um 14 Uhr beginnt die Probe!« rief Marie noch, aber da war Kim schon zur Tür hinaus.
Eigentlich hatte sie vorgehabt, die Viertelstunde Fußweg vom Theater zu der Straße, in der ihr Apartment lag, durch eine Joggingeinlage abzukürzen. Schließlich wollte sie so schnell wie möglich wieder zurück im Theater sein. Doch schon nach den ersten Metern unter der unbarmherzig stechenden Sonne gab Kim ihr Vorhaben auf. Kleine Schweißperlen rannen ihr den Hals herab und die drückende Großstadtluft brannte in ihrer Kehle.
Kim wechselte auf die andere Straßenseite, auf der dicht belaubte Kastanienbäume wohltuenden Schatten spendeten. Sie atmete auf.
Als Kim an einer voll besetzten Eisdiele vorbeikam, musste sie lächeln. Ob Michi auch gerade bei Luigi an der Theke stand und im Akkord Eiswaffeln austeilte?
Sie holte ihr Handy aus der Hosentasche. Als sie Michis Nummer aufrief, klopfte ihr Herz. Als er sich meldete, gaben beinahe ihre Knie nach.
»Hallo, mein Schatz«, begrüßte er sie fröhlich.
Es ist wie am ersten Tag, dachte Kim und lächelte glücklich vor sich hin. »Hi, Michi. Es tut mir leid. Ich konnte mich nicht früher melden.«
»Kein Problem. Hier ist auch verdammt viel los.« Seine Stimme klang zärtlich, aber auch ein wenig gehetzt. Im Hintergrund hörte Kim Gläser klirren. »Tagsüber bin ich bei Luigi voll eingespannt. Und ab 17 Uhr helfe ich meinem Vater. Ich hätte nicht gedacht, dass so viel Leute im Sommer ihre Elektrogeräte zur Reparatur bringen.«
»Du Armer!«, rief Kim und wich einem Skater aus. »Wenn ich wieder da bin, musst du unbedingt ein Wochenende freinehmen. Ich möchte endlich wieder ganz viel Zeit mit dir verbringen. Am Sonntagvormittag frühstücken im Lomo, oder ... « »Ja«, unterbrach sie Michi. »Das möchte ich auch. Aber ich muss jetzt Schluss machen, hier ist die Hölle los.«
Kim seufzte.
»Morgen seid ihr dran, stimmt’s? Im Kleinen Theater, Pfalzburger Straße 7? Ich drück dir ganz
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