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Die drei Musketiere

Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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aus?« – »Ja.« – »War auch groß?« – »Ja.« – »Blaß und braunes
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    Haar?« – »Jawohl! Aber, Herr, ist Ihnen der Mann denn bekannt? Ha! wenn ich ihn wiederfinde – und wiederfinden werde ich ihn, und wenn's in der Hölle sein sollte!« – »Er wartete auf eine Dame?« fragte Tréville weiter. – »Wenigstens ist er erst abgereist, nachdem er mit der, auf die er gewartet, eine Weile gesprochen hatte.« – »Worüber die beiden gesprochen haben, wissen Sie nicht?« – »Er gab ihr ein Schächtelchen, sagte, darin sei ihre Instruktion befindlich, und nahm ihr das Wort ab, es erst in London zu öffnen.« – »Es war eine Engländerin?« – »Er nannte sie Mylady.« – »Er ist's!« murmelte Tréville, »und ich glaubte ihn noch in Brüssel!« – »Oh, Herr, wenn Sie wissen, wer der Mann ist«, rief d'Artagnan, »so sagen Sie mir auch, wo ich ihn finde, und Sie sollen jedes
    Versprechens quitt gegen mich sein, denn mir geht nichts über die Rache!« – »Nehmen Sie sich hübsch in acht, junger Mann!«
    rief Tréville, »und gehen Sie ihm säuberlich aus dem Wege. An solchen Felsen stößt man sich nicht, denn er möchte einen wie Glas zerschmettern.« – »Das soll mich nicht hindern, wenn ich ihn treffe!« rief d'Artagnan. – »Darf ich Ihnen raten«, versetzte Tréville, »dann unterlassen Sie wenigstens, ihn aufzusuchen.«
    Plötzlich hielt Tréville, von jähem Argwohn befallen, inne.
    Verbarg sich etwa in dem starken Haß, den der jugendliche Landfahrer gegen diesen Mann so laut ausposaunte, der ihm wahrscheinlich den Brief seines Vaters entwendet hatte, irgendwelche Hinterlist? War der junge Mensch etwa von Seiner Eminenz ausgeschickt? Zu dem Zweck etwa, ihm eine Falle zu stellen? War dieser mutmaßliche d'Artagnan ein Sendbote des Kardinals, den man bei ihm einzuschmuggeln suchte und in seine Nähe bugsierte, um sich in sein Vertrauen zu schleichen und ihn dann zu vernichten, wie es ja in zahlreichen anderen Fällen geschehen war?... Er faßte jetzt d'Artagnan wieder ins Auge, aber schärfer als bisher; und diese von pfiffigem Verstand und geheuchelter Demut sprühende Physiognomie konnte ihn kaum beruhigen.
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    »Ich weiß freilich, daß er Gascogner ist«, dachte er, »aber er kann Gascogner ebensogut für den Kardinal wie für mich sein.
    Stellen wir ihn doch einmal auf die Probe!... Mein Lieber«, sprach er, die Worte langsam wägend, »ich will Ihnen, als dem Sohn meines alten Freundes, denn ich glaube Ihnen die
    Geschichte von dem entwendeten Brief, als Entschädigung für die Kälte, die Sie in dem Ihnen bereiteten Empfang bemerkt zu haben meinen, einen Einblick in die Geheimnisse unserer Politik geben. Der König und der Kardinal sind die besten Freunde; ihre scheinbaren Zerwürfnisse dienen nur dazu, Dummköpfe
    irrezuführen. Es liegt mir fern, einen Landsmann und feinen Kavalier, auch tapferen Jungen, der das Zeug dazu hat, etwas zu werden, auf solchen Heuchelkram reinfallen und daran zugrunde gehen zu sehen, wie so viele vor ihm. Erwägt also, daß ich den beiden allmächtigen Herren ergeben bin, und daß sich mein ganzes Verhalten lediglich danach richtet, dem König und dem Kardinal, einem der erlauchtesten Geister, die Frankreich hervorgebracht hat, zu dienen. Danach also richten Sie sich, junger Freund, und wenn Sie, ob nun von Haus aus oder infolge von Beziehungen oder auch instinktiv, wider den Kardinal eine jener feindseligen Regungen fühlen sollten, wie wir sie bei den Edelleuten oft entstehen sehen, dann verabschieden Sie sich von mir und wir wollen einander nicht weiter behelligen. In tausenderlei Dingen will ich Sie gern unterstützen, aber ohne Sie an meine Person zu fesseln. Jedenfalls hoffe ich, Sie mir durch meinen Freimut als Freund zu gewinnen, denn Sie sind bis jetzt der einzige junge Mensch, mit dem ich so gesprochen habe.«
    Bei sich aber dachte er: »Hat mir der Kardinal diesen jungen Fuchs auf den Leib gehetzt, so weiß er doch viel zu gut, wie verhaßt er mir ist, um seinem Spion nicht das beste Mittel zu verraten, wie er mir um den Bart gehen kann, nämlich indem er mir das Schlimmste von ihm meldet. Darum wird mir der
    verschlagene junge Mann, trotz meiner Beteuerungen, sicherlich antworten, daß er von Eminenz nichts wissen möge.«
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    Es kam aber ganz anders, als Tréville mutmaßte, und
    d'Artagnan versetzte mit größer Einfalt: »Euer Gnaden, ich komme mit ganz den gleichen Absichten nach Paris. Mein Vater hat mir ans Herz gelegt,

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