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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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der dem toten Jesuiten-General die letzte Ehre erwiesen hatte. Er blieb stehen und sah sich um, da erschien eine Frau, die er mit Ehrerbietung begrüßte. – »Merkwürdig!« rief d'Artagnan, »der Herr Prälattrifft sich heimlich mit Damen. Er ist doch noch immer der Alte.« – Er lachte.
    Aramis führte die Dame an eine Stelle, wo Kastanien und Trauerweiden dichte Schatten gaben, und unterhielt sich hier etwa eine halbe Stunde lang mit ihr. Dann verneigte sich die Dame sehr tief vor Aramis und entfernte sich. Aramis ging nach der entgegengesetzten Seite fort.
    Der Gaskogner zauderte nicht, seine Neugierde ließ ihm keine Ruhe. Er eilte auf die Straße hinunter und lief hinter der Frau her, deren Gesicht er bis jetzt noch nicht hatte sehen können. Sie schritt, das Haupt senkend, langsam auf eine Kutsche zu, die am Saume des Waldes hielt. D'Artagnan stampfte mit Riesenschritten hinter ihr drein. Sie fürchtete wohl verfolgt zu werden und sah sich plötzlich um. D'Artagnan erschrak und blieb so jäh stehen, als hätte er eine Ladung Schrot in die Waden bekommen.
    »Frau von Chevreuse!« rief er. Dann machte er schnell kehrt, um nicht von ihr gesehen zu werden.
    Unterwegs blieb er noch einmal stehen. »Und das soll ein armer Franziskaner gewesen sein, den sie da beerdigt haben,« dachte er bei sich. »Nein, dem hätte ein Aramis nicht das Geleit gegeben. Dahinter steckt mehr.«
    *
    Am folgenden Abend war im Schlosse große Audienz für die Deputierten der Provinzen und dann für die sonst noch neu vorzustellenden Personen. In einem Winkel des großen Empfangssaals saßen d'Artagnan und Porthos und warteten geduldig, bis die Reihean sie käme. Der Chevalier stieß den Baron an. »Sehen Sie da!« flüsterte er, »Fouquet kommt mit Aramis, den er dem König vorstellen will, und als was? Als Ingenieur von Belle-Ile. Und Sie hat man in Saint-Mandé sitzen lassen, und wäre ich nicht gekommen, säßen Sie noch dort!« – Porthos seufzte tief auf.
    Fouquet wendete sich an den König. »Sire,« sagte er, »ich habe Sie um eine Gnade zu bitten. Chevalier d'Herblay, der Bischof von Vannes, ist nicht ehrgeizig, aber er wünscht, Eurer Majestät zu nützen. Majestät brauchen jetzt gerade einen Agenten in Rom. Niemand eignet sich besser dazu als d'Herblay. Wir können ihm den Kardinalshut verschaffen.« – Der König runzelte die Stirn. – Fouquet sah dies und fügte hinzu: »Ich komme nicht oft mit einer Bitte, Sire.« – »Das ist eine Sache, über die ich nicht zu entscheiden habe,« antwortete der König. Das waren immer seine Worte, wenn er etwas von sich abwälzen wollte. – Fouquet konnte hierauf nicht antworten und sah Aramis an.
    »Herr d'Herblay,« sagte der König, »kann uns ja auch in Frankreich dienstbar sein und viel nützen – zum Beispiel als Erzbischof.« – »Majestät überhäufen Herrn d'Herblay mit Huld,« erwiderte Fouquet mit der ihm eigenen Geschmeidigkeit. »Das Erzbistum kann ein Zusatz zum Kardinalshut sein; das eine braucht das andere nicht auszuschließen.«
    Der König lächelte. »Hm,« meinte er, »gut gesagt! Selbst d'Artagnan würde nicht besser geantwortet haben.«
    Der Kapitän sprang auf und trat rasch näher, seinen Freund mit sich ziehend. – »Majestät haben mich gerufen?« fragte er. – Aramis und Fouquet traten einen Schritt zurück. – »Erlauben Eure Majestät,« sagted'Artagnan, ehe noch der König antworten konnte, »daß ich Ihnen Herrn Baron du Vallon, Bracieux und Pierrefonds vorstelle, einen der tapfersten Edelleute Frankreichs.« – Aramis erblaßte, als er Porthos sah; Fouquet ballte die Fäuste unter den Spitzenmanschetten. – D'Artagnan lächelte beide an, während Porthos sich verneigte.
    »Porthos hier!« murmelte der Oberintendant. – »Still, da ist Verräterei im Spiele!« antwortete Aramis leise.
    »Majestät,« fuhr der Gaskogner fort, »schon vor sechs Jahren hätte ich Ihnen den Baron du Vallon vorstellen sollen; aber manche Menschen gleichen gewissen Sternen, die nur nebeneinander zu leuchten vermögen. Das Plejadengestirn kann sich nicht auflösen, und deshalb nahm ich mir vor, den Baron du Vallon Eurer Majestät in dem Augenblick vorzuführen, wo Sie Herrn d'Herblay an seiner Seite sehen würden.« – »Wie? diese beiden Herren sind befreundet?« fragte der König verwundert. – »Sogar sehr befreundet, einer steht für den andern. Fragen Sie nur den Herrn Bischof von Vannes, wie Belle-Ile befestigt worden ist.« – Fouquet stutzte, doch Aramis

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