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Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später

Titel: Die drei Musketiere Trilogie 03 - Zehn Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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besetzten Stelle siegreich eingedrungen,« sagte der Gefangene lächelnd. – Aramis sank zurück. »Dannsind wir verloren,« stöhnte er dumpf. Und während das Geschrei der Kämpfenden näher heranbrauste, wandte er sich an die Soldaten, die rings an ihren Posten standen, und rief: »Freunde, keinen Widerstand mehr! Er wäre nutzlos und würde euch zum Verderben gereichen! Ergebt euch der Gnade des Königs! Der König ist Euer Herr! Der König ist der Abgesandte Gottes! Denkt nicht ferner mehr daran, Herrn Fouquet an dem König zu rächen. Opfert nicht nutzlos Weib und Kind, Freiheit, Besitz und Leben! Nieder mit den Waffen! Die Soldaten des Königs sind in Belle-Ile eingedrungen, und wenn ihr euch zur Wehr setzt, so wird es kein redlicher Kampf mehr sein, sondern nur noch ein Gemetzel, das keiner von euch überleben wird! Ich befehle euch im Namen des Allmächtigen, unterwerft euch der Gnade Ludwigs XIV.!«
    Nach dieser Ansprache wandte er sich an den Offizier, der die Beweggründe dieser plötzlichen Umwandlung von energischem Widerstand zu wehrloser Ergebung nicht begreifen konnte. »Mein Herr!« setzte d'Herblay hinzu, »Sie sind frei, kehren Sie zu den Ihren zurück.« – »Mein Herr,« antwortete der Offizier, »Sie retten auf diese Weise wohl alle diese Einwohner, aber weder sich noch Ihren Freund.« – »Auch wir hoffen, die Gnade des Königs nicht vergebens anzuflehen,« antwortete Aramis. – »Gnade?« rief Porthos wild. »Was ist das für ein Wort?« – »Meine Herren,« sprach der Offizier, »der Befehl lautet ausdrücklich –« – »Herr,« unterbrach ihn Aramis, der fürchtete, Porthos könnte in seinem Zorn etwas von der geplanten Flucht ausschwatzen, »ich bin Bischof – ein Bischof kann nicht ohne weiteres gerichtet werden.« – »Allerdings,« erwiderte der Offizier.»Diese Chance hätten Sie noch für sich.« – Darauf verneigte er sich und ging.
    Die Grotte von Locmaria war ein natürlicher unterirdischer Gang, der ein gutes Stück landeinwärts lag und bis hart ans Gestade der See führte. Im letzten Teile lag er allerdings nicht mehr unter der Erde, war aber durch ein Gewirr von übereinandergestürzten Steinblöcken so trefflich verdeckt, das man unter völliger Deckung das Meer erreichen konnte. Aramis und Porthos verließen den Wall und machten sich im Schutze der Nacht auf den Weg. Mit jener Rücksichtslosigkeit, die in schwierigen Lagen dem Bischof zu eigen war, überließ er es unbedenklich den Leuten von Belle-Ile, sich mit den Königlichen auseinanderzusetzen, wie sie wollten.
    »Lieber Freund,« sprach Porthos, sich verschnaufend, »da wären wir! Aber sprachen Sie nicht von drei Fischern, die hier ein Boot für uns in Bereitschaft halten sollten? Ich sehe jedoch niemand.« – »Sie warten im Innern der Höhle,« antwortete Aramis. Sie traten ein, gekrümmten Rückens schritten sie in die feuchte, pechschwarze Höhle, und d'Herblay ließ einen Ruf, ähnlich dem der Nachteule, erschallen. Ein gleicher erklang als Antwort. – »Sind Sie es, Yves?« fragte der Bischof. – »Ja, Monseigneur, mit Goennec und seinem Sohne.« – »Ist alles bereit?« – »Alles, bischöfliche Gnaden!«
    Sie zündeten bei diesen Worten eine Laterne an, und man sah nun ein Boot zwischen den Steinen liegen. Aramis untersuchte es beim matten Schein der Kerze, überzeugte sich, daß es alles enthielt, was er mit sich nehmen wollte, prüfte die Flinten, die Munition und das kleine Faß Pulver, das man im Heck verstaut hatte, und befahl dann, das Fahrzeug fortzutragen. Obwohl es gutbeladen war mit Proviant, Wein in Schläuchen, Waffen und anderen Bedarfsartikeln, war es doch leicht, da es einer jener schlanken, hochbordigen Kähne war, die man besonders auf Belle-Ile mit großem Geschick anzufertigen verstand. Die drei Männer hoben es bis zur Höhe des Knies empor und schoben es nun ruckweise, immer wieder absetzend, Schritt für Schritt vorwärts. Das ging langsam, aber man mußte sich gedulden. Schließlich wurde das Ende des unterirdischen Ganges erreicht. Hier versperrte ein gewaltiger Steinblock den Ausgang, an dessen Schwere die Kräfte der drei Fischer versagten.
    Porthos trat heran, stemmte den Rücken und die gewaltigen Schultern gegen das Hemmnis und bohrte die Füße in den Sand des Grundes. Dann hob er sich langsam empor, und der Stein lockerte sich in seinem festen Gefüge, Erde prasselte hernieder, Wurzeln zerrissen wie Bindfäden, die Platte ging in die Höhe und kollerte nach außen

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