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Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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kundgegeben hat.«
    »Ich bin der Meinung,« versetzte Aramis errötend, »daß d'Artagnan seinen Ring verkaufen kann, da er nicht von einer Geliebten kommt, und somit kein Liebespfand ist.«
    »Mein Lieber, sprecht; Euer Rat ist also?«
    »Den Diamant zu verkaufen,« antwortete Aramis. »Gut,« sagte d'Artagnan heiter; »verkaufen wir den Diamant, und reden wir nichts weiter davon.«
    »Nun?« fragte der Kardinal, als er La Houdinière zurückkehren sah. »Monseigneur,« antwortete dieser, »drei Musketiere und ein Garde haben mit einem Herrn von Busigny gewettet, in der Bastei Saint-Gervais zu frühstücken; sie hielten sich zwei Stunden lang gegen den Feind, und erlegten, ich weiß gar nicht wie viele Rocheller.«
    »Habt Ihr Euch nach den Namen der drei Musketiere erkundigt?«
    »Ja, Monseigneur.«
    »Wie heißen sie?«
    »Es sind die Herren Athos, Porthos und Aramis.«
    »Immer meine drei Wackern!« murmelte der Kardinal; »und der Garde ist ...?«
    »Herr d'Artagnan.«
    »Immer mein junger Brausekopf; diese vier Männer müssen entschieden mir zugehören.« Am Abend desselben Tages beredete sich der Kardinal mit Herrn von Tréville über den Vorfall vom Morgen, der das Gespräch des ganzen Lagers bildete. Herr von Tréville, der sich denselben von denjenigen erzählen ließ, die dabei selbst die Helden waren, teilte ihn Seiner Eminenz mit allen Umständen mit und vergaß dabei nicht den Zwischenfall mit der Serviette. »Gut, Herr von Tréville,« sprach der Kardinal, »ich bitte Sie, mir diese Serviette zu verschaffen, ich lasse drei goldene Lilien darauf sticken, und gebe sie Ihrer Kompagnie als Standarte.«
    »Monseigneur,« versetzte Herr von Tréville, »damit geschähe den Garden ein Unrecht, denn Herr d'Artagnan gehört nicht mir, sondern Herrn des Essarts.«
    »Gut, so nehmen Sie ihn zu sich,« sagte der Kardinal, »es ist nicht mehr als billig, daß die wackeren Krieger, die sich so warm lieben, in derselben Kompagnie dienen.«
    An demselben Abend überbrachte Herr von Tréville den drei Musketieren und d'Artagnan die frohe Botschaft, und lud alle vier zum Frühmahl für den folgenden Tag ein. D'Artagnan war voll des Entzückens; Musketier zu sein war ja, wie wir wissen, der Traum seines Lebens. Auch die drei Freunde waren voll Freude. »Meiner Treu!« sprach d'Artagnan zu Athos, »du hattest einen herrlichen Gedanken, wir erwarben uns Ruhm, wie du uns voraussagtest, und konnten ein höchst wichtiges Gespräch führen.«
    »Das wird jetzt nach unserm Belieben fortsetzen können, denn wir werden von jetzt an mit Gottes Hilfe als Kardinalisten gelten.« An diesem Abend machte d'Artagnan Herrn des Essarts seine Aufwartung, um ihm seine Beförderungmitzuteilen. Herr des Essarts, der d'Artagnan sehr gewogen war, bot ihm seine dienstfertige Hand an, denn diese Übersiedlung war in bezug auf die Equipierung mit großen Kosten verknüpft. D'Artagnan lehnte das Anerbieten ab, wollte jedoch die gute Gelegenheit nutzen, und ersuchte ihn, daß er den Diamant schätzen lasse, den er ihm übergab und zu veräußern wünschte. Am folgenden Tag um acht Uhr in der Früh kam der Bediente von des Essarts zu d'Artagnan, und überbrachte ihm einen Sack voll Gold im Werte von siebentausend Franks. Das war der Preis für den Diamant der Königin.

Eine Familienangelegenheit
    Athos hatte den richtigen Ausdruck gefunden, man mußte aus dieser Angelegenheit von Buckingham eine Familienangelegenheit machen. Eine Familienangelegenheit unterlag nicht der Nachforschung des Kardinals; sie ging niemanden an; man konnte sich vor aller Welt mit einer Familienangelegenheit befassen. Das Frühstück bei Herrn von Tréville war mit der heitersten Freude gewürzt. D'Artagnan trug bereits seine Uniform; da er fast gleichen Wuchses mit Aramis war. und da Aramis von dem Buchhändler für sein Gedicht, wie man sich erinnern wird, glänzend honoriert worden war, und alles doppelt besaß, so trat er d'Artagnan eine vollständige Equipierung ab. Nach dem Frühmahl war man übereingekommen, sich abends in Athos' Wohnung zu versammeln, und dort die Angelegenheit abzutun. D'Artagnan brachte den Tag damit zu, daß er seine Musketierkleidung im ganzen Lager zur Schau trug. Am Abend kamen die vier Freunde zur festgesetzten Stunde zusammen; es gab da noch zwei Dinge zu entscheiden: Was man dem Bruder der Mylady schreiben sollte! Was man jener geschickten Person in Tours berichten sollte! Athos meinte, es sei sehr schwierig einen unverfänglichen Brief

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