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Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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Kommissar.
    »Wie – was sagen Sie? von wem reden Sie? ich will hoffen, nicht von meiner Gemahlin?«
    »Ja, eben von ihr. Geht, Eure Sache steht sehr hübsch.«
    »Ha,« rief der Krämer außer sich; »erweisen Sie mir den Gefallen und sagen Sie, wie sich meine Sache durch das verschlimmern kann, was meine Gemahlin tut, während ich gefangen liege?«
    »Weil das, was sie tut, die Folge eines Planes ist, eines höllischen Planes, den Ihr mitsammen angezettelt habt.«
    »Ich schwöre Ihnen, Herr Kommissar, daß Sie völlig im Irrtum sind; daß ich nicht das geringste von dem weiß, was meine Frau tun sollte; daß mir das ganz unbewußt ist, was sie getan hat, und daß ich sie verleugne und verwünsche, wenn sie Albernheiten begangen hat.«
    »Ha,« sprach Athos zum Kommissar, »wenn Sie mich hier nicht benötigen, so lassen Sie mich fortgehen. Dieser Herr Bonacieux ist sehr langweilig.«
    »Führt die Gefangenen zurück in ihre Kerker,« rief der Kommissar und bezeichnete mit gleicher Gebärde Athos und Bonacieux, »und bewacht sie strenger als je.«
    »Haben Sie aber mit d'Artagnan zu tun,« sagte Athos mit seiner gewohnten Ruhe, »so sehe ich gar nicht ein, warum ich seinen Platz einnehmen soll.«
    »Tut, was ich befohlen habe!« rief der Kommissar, »und haltet das strengste Stillschweigen, hört Ihr?« Athos folgte den Wachen, die Achsel zuckend, während Herr Bonacieux ein Klagegeschrei ausstieß, das einem Tiger das Herz hätte durchbohren mögen. Der Krämer wurde in denselben Kerker zurückgeführt, worin er die vorige Nacht zugebracht hatte, und hier ließ man ihn den ganzen Tag. Herr Bonacieux weinte wie ein wahrhafter Krämer, denn er war ganz und gar kein Mann vom Schwerte, wie er selbst erklärt hatte. Am Abend gegen neun Uhr, in dem Moment, wo er sich entschloß, ins Bett zu gehen, vernahm er Tritte im Korridor. Diese Tritte näherten sich seinem Kerker, die Tür ging auf und die Wachen traten ein.
    »Folgt mir,« rief ein Gefreiter, der hinter den Wachen stand.
    »Euch folgen!« stammelte Bonacieux, »Euch folgen, zu dieser Stunde, o mein Gott, wohin denn?«
    »Wohin Euch zu führen wir beauftragt sind.«
    »Das ist aber keine Antwort.«
    »Es ist die einzige, die wir Euch geben dürfen.«
    »Ach, mein Gott, mein Gott!« seufzte der Krämer, »diesmal bin ich verloren!« Er folgte maschinenartig und ohne Widersetzlichkeit den Wachen, die ihn holten. Vor dem Tore des Einfahrtshofes fand er einen Wagen, der von vier Wachsoldaten zu Pferd umgeben war. Man ließ ihn in diesen Wagen steigen, der Gefreite nahm neben ihm Platz. Der Kutschenschlag wurde mit einem Schlüssel gesperrt, und so saßen beide in einem fortrollenden Gefängnis.

Der Mann von Meung.
    Der Wagen, der nur einen Augenblick lang aufgehalten wurde, setzte seinen Weg fort, wandte sich nach der Gasse des Bons-Enfants und hielt an einem niederen Tore. Das Tor ging auf; zwei Wachen nahmen Bonacieux, den der Gefreite unterstützte, in ihre Arme; man stieß ihn in einen Gang, wo eine Treppe hinaufzusteigen war, und setzte ihn in einem Vorzimmer ab. Alles das geschah maschinenartig. Er ging so, wie man im Traume zu gehen pflegt; er sah die Gegenstände wie durch einen Nebel; seine Ohren vernahmen Töne, ohne ihren Sinn zu verstehen; man hätte ihn in diesem Augenblick hinrichten können, er würde nicht die leiseste Gebärde zu seiner Verteidigung gemacht und keinen Laut ausgestoßen haben, um Mitleid zu erwecken. Er blieb somit auf der Bank sitzen, den Rücken an die Mauer gelehnt und die Arme herabhängend, an derselben Stelle, wo ihn die Wachen abgesetzt hatten. Als er indes um sich blickte und nichts Bedrohliches wahrnahm, da nichts eine wirkliche Gefahr andeutete, da die Bank gut gepolstert, die Wand mit schönem Korduanleder tapeziert war, da prunkvolle Vorhänge aus rotem Damast, von vergoldeten Spangen getragen, am Fenster herabwallten, so sah er allmählich ein, daß seine Furcht überspannt war und fing an, seinen Kopf rechts und links, nach oben und unten zu drehen. Auf diese Bewegungen, an denen ihn niemand hinderte, schöpfte er etwas Mut und wagte es, zuerst das eine, dann auch das andere Bein hervorzustrecken, und mittels seiner Hände erhob er sich von seiner Bank und stellte sich auf die Füße.
    In diesem Moment öffnete ein Offizier von gutmütiger Miene einen Türvorhang, wechselte einige Worte mit einer im nächsten Gemach befindlichen Person, wandte sich hierauf zu dem Gefangenen und sprach zu ihm: »Seid Ihr

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