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Die drei Musketiere

Titel: Die drei Musketiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas
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es erst, seit ich im Gefängnis bin, und zwar durch die Güte des Herrn Kommissars, eines recht liebenswürdigen Menschen.« Der Kardinal unterdrückte abermals ein Lächeln.
    »so wißt Ihr auch nicht, was aus Eurer Gemahlin seit ihrer Flucht geworden ist?«
    »Ganz und gar nicht, Monseigneur, doch muß sie wohl nach dem Louvre zurückgekehrt sein.«
    »Um ein Uhr früh war sie noch nicht zurückgekommen.«
    »Aber, mein Gott, was ist denn mit ihr geschehen?«
    »Man wird es in Erfahrung bringen, seid unbesorgt, man verhehlt dem Kardinal nichts: der Kardinal weiß alles.«
    »Wenn das so ist, Monseigneur, glauben Sie wohl, der Kardinal würde sich herablassen und mir sagen, was aus meiner Frau geworden ist?«
    »Vielleicht, doch müßt Ihr alles eingestehen, was Ihr von den Verhältnissen Eurer Gemahlin zu Frau von Chevreuse wisset.«
    »Doch, Monseigneur, ich weiß nichts, ich habe sie noch nie gesehen.«
    »Wenn Ihr Eure Gemahlin in Louvre abgeholt habt, ist sie immer geradewegs nach Hause gegangen?«
    »Fast niemals, sie hatte Geschäfte mit Leinwandkrämern, zu denen ich sie begleitete.«
    »Mit wieviel Leinwandkrämern?«
    »Mit zweien, Monseigneur!«
    »Wo wohnen diese?«
    »Der eine in der Gasse Vangirard, der andere in der Gasse de la Harpe.«
    »Seid Ihr bei denselben mit ihr eingetreten?«
    »Niemals, Monseigneur! ich habe sie stets am Tor erwartet.«
    »Welchen Vorwand gab sie an, um so allein hineinzugehen?«
    »Sie gab mir keinen an, sondern sagte nur, ich solle warten, und so habe ich denn gewartet.«
    »Ihr seid ein gefälliger Ehegemahl, mein lieber Herr Bonacieux!« versetzte der Kardinal.
    »Er nannte mich seinen lieben Herrn!« sprach der Krämer Zu sich selbst; »Pest, die Sachen gehen gut.«
    »Würdet Ihr jene Türen wieder erkennen?«
    »Ja.«
    »Wißt Ihr die Hausnummern?«
    »Ja.«
    »Welche sind es?«
    »Nr. 25 in der Gasse Vangirard, und Nr. 75 in der Gasse de la Harpe.«
    »Es ist gut,« sprach der Kardinal. Nach diesen Worten langte er nach einem silbernen Glöckchen, läutete und der Offizier trat wieder ein. »Holt mir,« sprach er halblaut zu ihm, »holt mir Rochefort, er möge sogleich kommen, wie er zurückgekehrt ist.«
    »Der Graf ist hier,« entgegnete der Offizier, »und wünscht sehnlichst mit Ew. Eminenz zu sprechen.«
    »Mit Ew. Eminenz!« murmelteBonacieux, der wohl wußte, das sei der Titel, den man gewöhnlich dem Kardinal gab, »Ew. Eminenz!«
    »Er komme nur, er komme!« rief der Kardinal lebhaft. Der Offizier verließ das Gemach mit jener Schnelligkeit, die alle Diener des Kardinals in ihrem Gehorsam bewiesen.
    »Ew. Eminenz!« murmelte Bonacieux wieder, und wandte die verwirrten Augen herum. Noch waren nicht fünf Sekunden seit dem Verschwinden des Offiziers vergangen, als die Tür aufging und eine neue Person eintrat.
    »Das ist er!« rief Bonacieux.
    »Wer denn?« fragte der Kardinal.
    »Der, welcher mir meine Gemahlin entführt hat.« Der Kardinal läutete zum zweitenmal. Der Offizier trat wieder ein. »Überliefert diesen Mann den Händen der zwei Wachen, und er warte, bis ich ihn wieder rufen lasse.«
    »Nein, Monseigneur, nein, er ist es nicht!« rief Bonacieux, »nein, ich habe mich geirrt, es ist ein anderer, der ihm ganz und gar nicht ähnlich sieht; dieser Herr ist ein ehrbarer Mann.«
    »Führt diesen Schwachkopf weg,« befahl der Kardinal. Der Offizier faßte Bonacieux unter dem Arm und führte ihn zurück in das Vorgemach, wo er seine beiden Wachen wiederfand. Die neue Person, die eben eingeführt wurde, folgte Bonacieux voll Ungeduld mit den Augen, bis er außer dem Zimmer war, und als die Tür hinter ihm geschlossen wurde, sprach er, dem Kardinal sich lebhaft nähernd:
    »Sie haben sich gesehen.«
    »Wer?« fragte Se. Eminenz.
    »Er und sie.«
    »Die Königin und der Herzog?« rief Richelieu.
    »Ja.«
    »Wo das?«
    »Im Louvre.«
    »Sind Sie dessen versichert?«
    »Vollkommen.«
    »Wer hat es Ihnen gesagt?«
    »Frau von Lannoy, die, wie bewußt, Ew. Eminenz ganz ergeben ist.«
    »Warum sagte sie das nicht früher?«
    »Geschah es aus Zufall oder Mißtrauen, die Königin ließ Frau von Surgis in ihrem Zimmer schlafen und behielt sie den ganzen Tag.«
    »Das geht gut, wir sind geschlagen; seien wir nun auf Wiedervergeltung bedacht.«
    »Ich werde Ihnen aus ganzer Seele Beistand leisten, gnädiger Herr, seien Sie dessen gewiß.«
    »Wie ist das geschehen?«
    »Um halb ein Uhr war die Königin bei ihren Frauen.«
    »Wo?«
    »In ihrem

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