Die drei !!! - Panik im Freizeitpark
mehrere Schubladen und suchte nach den Plänen. Schließlich wurde er fündig. Das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte. Hektisch beendete er das Gespräch auf dem Handy und lief in Richtung seines Büros zurück. Im Vorbeigehen reichte er der Praktikantin die Pläne. »Besten Dank!« Ihr silbernes Armband klirrte, als sie die Papierrollen an sich nahm. Herr Mattis nickte abwesend.
Als er den Telefonhörer in seinem Büro abnahm, war die junge Frau schon aus dem Vorzimmer verschwunden. Sie hastete den Flur entlang. Die Sekretärin kam ihr mit einer Tasse Kaffee entgegen. »Sie haben es aber eilig! Schade, ich hätte gerne mehr über Ihren beruflichen Werdegang erfahren.« Die Praktikantin winkte ihr im Laufen zu. »Es eilt sehr. Ist immer sehr stressig in diesen technischen Berufen – vielleicht werde ich doch lieber Schauspielerin!« Die Sekretärin sah ihr mit offen stehendem Mund nach.
Kim und Marie schoben die Schlafsäcke in Oma Lottis Gästezimmer zur Seite und rollten die Pläne auf dem Boden aus. »Du bist einfach genial!«, sagte Kim. »Ich hätte nie gedacht, dass wir so schnell da herankommen.«
Marie lächelte geschmeichelt. Sie löste das Haargummi und schüttelte ihre Haare. »Das war eine meiner leichtesten Schauspielübungen. Der Geschäftsführer ist aber auch so im Stress, dass er mich gar nicht genau angesehen hat. Das hätte wahrscheinlich sogar Oma Lotti für uns erledigen können.« Kim kicherte.
Sie sahen sich den Plan an, der den Mast des Wellenfliegers im Querschnitt zeigte.
Nach einer Weile rieb sich Marie die Augen. »Das sind Tausende von Linien und Flächen. Da steige ich nicht durch.« Kim runzelte die Stirn. »So kompliziert hatte ich es mir nicht vorgestellt. Das gibt es eine Million Möglichkeiten für ein Versteck.« Sie sah auf ihre Armbanduhr. »Franzi und Miguel müssten bald wieder hier sein. Vielleicht kann er uns helfen.« Kims Handy vibrierte. Verwundert sah sie auf das Display. »Es ist Franzi.«
»Hallo Kim.« Franzis Stimme zitterte. »Wir sind zu spät gekommen!«
Kim erstarrte. »Wie meinst du das?«
»Sie haben ihn entführt«, schniefte Franzi. »Es muss bei Mago am Wohnwagen passiert sein. Felipe war heute Vormittag vor seiner Schicht im Restaurant dort, um die Tauben zu füttern. Im Freizeitpark ist er aber nie aufgetaucht. Er ist verschwunden. Die Entführer haben ein Schreiben hinterlassen.« Kim zögerte nicht lange. »Ich rufe sofort Kommissar Peters an. Danach kommen Marie und ich sofort zu euch.« Franzi antwortete nicht, Kim hörte nur ein leises Schluchzen. »Franzi, hörst du? Alles wird gut! Wir sind gleich da.«
Kim klärte Marie kurz über die dramatischen Entwicklungen auf. Dann rief sie Kommissar Peters an. Glücklicherweise war er sofort am Telefon. Kim erzählte in knappen Worten, was geschehen war. Der Kommissar versprach, sofort mit einer Zivilstreife vorbeizukommen. Sie mussten vorsichtig sein. Die Entführer durften unter keinen Umständen erfahren, dass die Polizei eingeschaltet war. Kim bedankte sich bei Kommissar Peters und wollte das Gespräch gerade beenden, da hörte sie die strenge Stimme des Kommissars. »Bevor du auflegst, noch eine Sache: Dies ist nicht der richtige Moment für eine Standpauke. Aber wenn das hier alles vorbei ist, werde ich ein Gespräch mit euch dreien führen müssen. Und zwar ein ernstes. Ein sehr ernstes. Bis gleich.«
Kim verzog den Mund. Kommissar Peters hatte sie schon oft davor gewarnt, Fälle im Alleingang zu lösen. Bislang war jedoch immer alles gut gegangen. Und wenn es brenzlig wurde, riefen sie ihn ja schließlich an. So wie jetzt. Plötzlich spürte Kim einen Kloß im Hals. Würde es auch dieses Mal gut ausgehen? Kim schüttelte heftig den Kopf und unterbrach ihren Gedankenfluss. Grübeln brachte sie in dieser Situation nicht weiter. Sie musste Franzi, Mago und Juana beistehen. Das war das Wichtigste!
Im Vorgarten wartete Marie mit den Fahrrädern. Sie hatte Oma Lotti Bescheid gegeben, dass sie einen Besuch bei Miguel el Mago machen würden – und dass es sehr spät werden konnte. Während der Fahrt zum Stellplatz von Miguels Wohnwagen schwiegen Marie und Kim.
Franzi saß mit Miguel, Juana und Imma zusammen an dem kleinen Holztisch im Wohnwagen. Juana und Franzi hatten rot geweinte Augen. Juana presste sich ein Taschentuch vor den Mund und schluchzte. Mago nagte an seiner Unterlippe. »Es ist alles meine Schuld«, murmelte er. Imma hielt eine Tasse in der Hand und pustete nachdenklich auf
Weitere Kostenlose Bücher