Die drei !!! - Panik im Freizeitpark
sehe nichts.« »Jetzt ist es weg.«
»Das könnten die Scheinwerfer eines Autos gewesen sein.« meinte Mago. »Da hinten liegt die Bundesstraße nach Billershausen.«
Sie verharrten weitere Minuten im Dickicht. Als immer noch alles ruhig blieb, gab Franzi den anderen das Zeichen zum Aufbruch. Geduckt liefen sie auf das erste Häuschen zu. Sie blieben dicht an der Hausmauer stehen. Der Mond stand hoch am Nachthimmel und spendete genügend Licht, so dass Franzi die Taschenlampe ausschalten konnte. Aus der Nähe waren die Zeichen des Verfalls noch deutlicher zu sehen. Das Mauerwerk des kleinen Hauses war von Rissen durchzogen und überall lagen zerbrochene Dachziegel auf dem Boden. »Was machen wir jetzt?«, fragte Kim atemlos. »Wie finden wir heraus, in welchem Haus Felipe steckt? Wir können doch nicht einfach nach ihm rufen.«
Mago zuckte zusammen. »Bloß nicht. Die Entführer könnten hier sein!«
Franzi stimmte ihm zu. Sie stieg über ein paar Scherben hinweg und sah sich die Fensterläden an. »Zugenagelt.« Sie lief zum Hauseingang weiter und drückte vorsichtig gegen die massive Holztür. »Abgeschlossen.« Sie dachte kurz nach. »Felipe konnte die Taube fliegen lassen. Er muss also in einer Hütte sein, bei der die Fenster oder Türen nicht vollkommen verrammelt sind.«
Marie schlug Franzi auf die Schulter. »Clever!« Lautlos schlichen sie von Hütte zu Hütte und untersuchten die Fenster. Beim fünften Haus hielt Franzi den Daumen hoch. Ein Stück im unteren Teil des morschen Fensterladens war abgebrochen. Franzi näherte sich vorsichtig dem dunklen Spalt. Ziegelsplit knirschte unter ihren Füßen. Sofort hielt sie inne und lauschte. Kim, Marie und Miguel pressten sich hinter ihr an die Hauswand. Franzi hielt den Atem an. Sie schob ihr Gesicht dicht an den Spalt heran. In dem Raum dahinter war es stockdunkel. Franzi überlegte, ob sie leise Felipes Namen rufen sollte. In diesem Moment schob sich von innen etwas Helles vor den Spalt. Franzi erfasste ein eiskalter Schauer: Sie blickte in ein weit aufgerissenes Auge! Sie schrie auf und trat einen Schritt zurück. Genau auf Kims Fuß. Kim stieß einen Schmerzenslaut aus. »Verdammt, Franzi, was ...«
»Franzi?«, erklang es dumpf hinter dem Fensterladen. »Seid ihr es? Die drei !!!?« Franzi atmete stoßweise. »Felipe?«
»Ja! Ihr habt mich gefunden!«, jubelte die Stimme. »Es hat geklappt!«
Mago drängte sich an den Spalt vor. »Felipe, Junge, geht es dir gut?«
»Onkel Miguel, du bist auch hier? Wahnsinn! Ja, ich bin in Ordnung.«
»Felipe, bist du allein?«, wollte Kim besorgt wissen. »Diese zwei miesen Typen haben sich nicht mehr blicken lassen. Sie haben mich hier eingesperrt und sind dann verschwunden.«
Franzi nickte erleichtert. »Wir holen dich heraus. Warte einen Moment. Marie hat ihr Dietrichset dabei. Wir werden das Türschloss in null Komma nichts knacken.« Marie war schon auf dem Weg zur Eingangstür auf der anderen Seite. Noch im Laufen zog sie ihr Set hervor. Franzi, Kim und Miguel folgten ihr.
»Das sind ganz einfache Schlösser. Das wird ein Kinderspiel«, rief Marie.
Franzi schaltete die Taschenlampe ein und beleuchtete das Türblatt. Sie stutzte. Das Schloss war einfach aufgehebelt worden!
»So kann man Türen natürlich auch öffnen«, murmelte Marie. Sie steckte ihr Dietrichset in die Hosentasche zurück. Franzi stieß gegen die Tür. Sie schwang knarrend auf. Sie betraten das Haus. Es stand vollkommen leer. Muffiger Geruch schlug ihnen entgegen. »Felipe?«, rief Franzi leise.
»Hier bin ich«, hörte sie ihn sagen. Franzi leuchtete in die Richtung, aus der das Rufen gekommen war. Der Lichtkegel der Taschenlampe fiel auf eine Tür zu ihrer rechten Seite. Ein Holzbalken war unter die Türklinke geklemmt, sodass sie von Innen nicht zu bewegen war.
Franzi ging darauf zu. »Maries Dietrichset brauchen wir dieses Mal wohl überhaupt nicht«, stellte sie fest. »Das ist zu schön, um wahr zu sein«, flüsterte Kim. »In keinem Kriminalroman würde eine Befreiungsaktion so leicht funktionieren!«
Franzi zwinkerte ihr zu. »Manches geht im richtigen Leben eben viel leichter, als man denkt!«
»Ich weiß nicht.« Kim schüttelte nachdenklich den Kopf. Mit einem Handgriff entfernte Franzi den Keil und riss die Tür auf.
Felipe fiel ihr beinahe entgegen. »Ihr habt mich befreit! Ihr seid genial!« Er umarmte Franzi stürmisch und gab ihr einen Kuss. Nach einer halben Ewigkeit ließ er sie los. Franzi räusperte sich
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