Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
Speiseplan der Mensa.
Bob hatte sich bereits durch eine stattliche Anzahl von Artikeln gearbeitet, als Justus in den Raum trat. Der Erste Detektiv sah nicht gerade zufrieden aus. Bob blickte auf. »Ich dachte, du wolltest nach deinem Besuch bei Garvine zu einem Wissenschaftler nach West Hollywood fahren!«
»Das war auch mein ursprünglicher Plan.« Justus ging auf direktem Weg zum Kühlschrank und starrte hinein – so konzentriert und angespannt, als wären dort die gesammelten Antworten auf alle Fragen dieses Universums gelagert.
Bob grinste. »Falls du dieses Pilz-Gesöff von TJ hypnotisieren willst, tu dir bitte keinen Zwang an.«
Justus schloss die Kühlschranktür mit einem Ruck. »Ich habe Hunger.«
»Frust?«
»Der Bioakustiker hat erst am Montag Zeit für mich und in Ruxton gibt es kein Institut für Tierstimmenforschung.«
»Dann müssen wir unsere Tonbandaufnahme bis Montag auf Eis legen.« Bob schlug die nächste Ausgabe von Quaesitio auf.
»Eis ist wenigstens mal eine gute Idee«, fand Justus. »Kommst du mit in die Mensa?«
»Ich muss noch etwas lesen«, antwortete Bob. Dann erzählte er Justus von den alten Zeitungen aus der Bibliothek und den fehlenden Ausgaben. »Leider konnte ich bislang keinen Hinweis auf den Teumessischen Fuchs finden«, schloss Bob seinen Bericht.
Plötzlich hatte der Erste Detektiv seinen Hunger vergessen.
»Das ist in der Tat merkwürdig!« Er setzte sich zu seinem Freund an den Tisch und betrachtete die Kopien. »Was ist, wenn die wichtigen Informationen nur in den Ausgaben auftauchen, die fehlen?«
»Wäre das nicht ein gewaltiger Zufall?«
Justus’ Augen blitzten. »Nicht, wenn jemand genau diese Ausgaben bewusst versteckt hat!«
»Was hat dein Onkel denn mit alledem zu tun?«, fragte Peter, nachdem er sich von der ersten Überraschung erholt hatte.
Corvy pustete auf ihren Kaffee und nahm dann einen vorsichtigen Schluck. »Er war früher in Ruxton. Das muss echt seine große Zeit gewesen sein. Im Grunde spricht er über nichts anderes. Gemeinsam mit seinen Freunden hat er damals nach der Wahrheit gesucht. Sie müssen wirklich hinter jeder Ecke eine Verschwörung gewittert haben. Aber letztendlich waren es wohl doch nur alles moderne Mythen und Legenden.«
Peter war etwas enttäuscht. »Hat er dir denn nichts über diesen Teumessischen Fuchs erzählen können?«
»Er hat sogar eine Menge darüber erzählt. Allerdings waren es eher kryptische Andeutungen.« Sie überlegte einen Moment, dann fuhr sie fort. »Der Teumessische Fuchs ist der Hüter der Geheimnisse. Er ist der ewige Herrscher des Zwielichts. Mal ist er die Kreatur ohne Gesicht, dann wieder eine vielköpfige Hydra. Mein Onkel nennt ihn auch ›Das Schattenwesen‹. Aber konkreter wird er bei seinen Beschreibungen nie.«
»Gut, dieser Fuchs ist also sehr mysteriös. Und du hast ihn deshalb in deine Gedichte eingebaut?«
»Du hast es erfasst. Ich fand es irgendwie passend, so ein geheimnisvolles und zugleich mythologisches Motiv für den Lyrik-Kurs zu verwenden. Bislang scheint es niemand bemerkt zu haben – außer dir.«
Peter hatte seinen Kakao komplett vergessen. »Meinst du, dein Onkel würde mit mir sprechen?«
»Warum sollte er das tun?«
»Ich hätte wirklich wichtige Fragen an ihn!«
»Weil du ein Suchender bist?«
»Ja – oder nein. Ich weiß es nicht.« Peter wollte nicht zu viel verraten, andererseits begann bei Corvy die erste richtige Spur, die sie seit der Festnahme von Egglesforth III. gefunden hatten. Sozusagen die Fährte des Fuchses. »Meine Freunde und ich gehen auf die Rocky Beach High. Wir sind nur für kurze Zeit hier, interessieren uns aber sehr für Ruxton. Wir wollen uns einfach ein umfassendes Bild machen.«
»Mein Onkel ist sehr misstrauisch.«
»Du könntest uns wenigstens seinen Namen geben. Wir fragen dann höflich bei ihm an, und wenn er ablehnt, müssen wir damit zurechtkommen.«
»Er heißt Eugene Emery und wohnt in La Crescenta-Montrose«, sagte Corvy schließlich. »Das ist ein Ort hier im Großraum Los Angeles.«
Peter notierte sich den Namen. »Du könntest uns auch seine Adresse geben.«
»Damit du ihn belagerst? Ganz sicher nicht. Wenn du ein Suchender bist, wirst du ihn entweder finden oder nicht.« Sie stand auf. »Es war nett mit dir. Aber jetzt muss ich weiter.«
Peter dankte ihr für die Informationen und sah ihr dann durch das Fenster hinterher. Schon bald war ihr dunkler Haarschopf in der Menge der Studenten verschwunden. Peter
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