Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
ausfindig zu machen.«
»Wie hieß er noch gleich?«, wollte Bob wissen.
»Warte, ich habe es mir aufgeschrieben!« Peter kramte einen verknitterten Zettel hervor. »Eugene Emery.«
»Ja, EE «, sagte Bob.
Peter sah ihn an, als habe er den Verstand verloren, doch Justus schien zu begreifen, worauf der dritte Detektiv hinauswollte. »Es ist ein Kürzel, nicht wahr?«
»Ja«, bestätigte Bob. »Eugene Emery ist einer der Redakteure von Quaesitio gewesen. Unter dem Kürzel EE hat er mehrere Artikel gemeinsam mit meinem Vater verfasst!«
»Ich würde sagen, da haben wir endlich mal eine brauchbare Spur!« Justus setzte sich wieder in Bewegung. »Wir kaufen unsere Getränke und dann gehen wir auf Adress-Suche!«
Bob ging schnell in die Uni-Bibliothek, um die Adresse zu recherchieren, während Peter und Justus die Getränke in die Küche brachten. Da Taylor-Jackson mit einem Psychologie-Wälzer am Tisch saß, redeten sie nicht viel. Es dauerte keine zehn Minuten, bis Bob mit einem Zettel zurückkam. »Ich hab die Adresse von unserem Sucher!«
»Corvy sei Dank!«, gab Peter zurück.
»Worum geht es?«, wollte Taylor-Jackson wissen.
Justus zögerte einen Moment. Nur weil momentan Waffenstillstand zwischen den drei ??? und ihrem Mitbewohner herrschte, musste dieser noch lange nicht alles erfahren.
»Es geht um Sport. Hat aber nichts mit Ruxton zu tun.« Dann wandte er sich an Peter und Bob. »Wir sollten keine Zeit verlieren und gleich losfahren.«
Als sie kurz darauf alle in Peters MG saßen, kamen Bob erste Zweifel. »Wir können da doch nicht einfach aufkreuzen!«
»Wenn wir vorher anrufen, wimmelt Corvys Onkel uns bestimmt ab.«
»Ja, der Mann ist ein Verschwörungsfanatiker«, stimmte Peter zu. »Der lässt uns nicht mal aufs Grundstück, wenn wir uns vorher anmelden!«
»Und was sagen wir, wenn wir vor der Haustür stehen?« Bob war mit dem Plan nicht zufrieden. »Guten Tag, wir möchten Ihnen gerne die neue Weltuntergangsversicherung vorstellen. Wir schützen Sie jetzt auch gegen Angriffe aus dem All.« Er lachte trocken. »Der jagt uns am Ende noch mit einer Schrotflinte davon.«
Justus lachte nicht. »Wir werden ihm die Wahrheit sagen. Aber erst, wenn wir uns ein Bild von ihm machen konnten.«
Lailaps
La Crescenta-Montrose lag nicht weit von Ruxton entfernt, doch die Fahrt dauerte länger als erwartet. Peter steuerte den Wagen vom Hollywood Freeway auf den Ventura Freeway, wo der Verkehr immer dichter wurde. Als sie endlich wieder schneller vorankamen, stand die Sonne bereits tief über der Bergkette am Himmel. Peter fuhr erleichtert vom Freeway ab. Bald befanden sie sich in einem hügeligen Wohngebiet mit kleineren Einfamilienhäusern aus Holz. Die Vorgärten wirkten gepflegt, aber nicht übertrieben ordentlich.
»Da müssen wir rechts abbiegen!«, sagte Bob, als der MG eine kleine Kreuzung erreicht hatte. Eine schmale Straße führte einen Hang hinauf. Auf beiden Seiten des Weges wuchsen knorrige Olivenbäume und niedrige Palmen. Nach ein paar Metern erreichten sie die Einfahrt zu Eugene Emerys Haus. Statt Blumen hatte er eine Reihe von Kakteen und Agaven angepflanzt. Sie parkten direkt vor dem gelben Holzhaus, stiegen aus und klingelten. Schlagartig erklang wütendes Hundegebell. Den Geräuschen nach handelte es sich gleich um mehrere große Tiere. Peter wechselte einen schnellen Blick mit seinen Kollegen.
»Was ist?« Ein kräftig gebauter Mann mit blonden Locken und einem Schnauzbart öffnete die Tür. Er musterte die Jungen mit einem misstrauischen Blick. Zwei schwarze Hunde mit spitzen Stehohren versuchten, sich an ihm vorbeizuzwängen.
»Dobermänner!«, entfuhr es Peter.
Bevor der blonde Mann etwas erwidern konnte, meldete sich Justus zu Wort. »Wenn ich mich nicht täusche, sind das keine Dobermänner, sondern Beaucerons. Französische Hüte- und Hirtenhunde, die aber auch durchaus als Wachhunde eingesetzt werden können.«
»Ganz richtig!«, sagte der Mann erstaunt. Er wirkte nun nicht mehr ganz so abweisend. Aber ein leichtes Misstrauen war offenbar geblieben. »Seid ihr vom Tierschutz? Den Tieren geht es gut. Wir haben sie nicht einmal kupieren lassen. Das mit den Ohren waren die Vorbesitzer.«
»Nun, selbst das wäre ja noch keine illegale Tat, auch wenn es durchaus nicht im Sinne der Hunde ist«, gab Justus ruhig zurück. »Aber wir kommen aus einem ganz anderen Grund, Mr Emery.«
»Ich bin nicht Emery!«, entgegnete der Mann. Noch immer musste er die Hunde zurückhalten.
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