Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
Schlinge trug. Ihr folgte ein Mann, der einen Kasten im Arm hielt – offenbar eine Transportbox für Reptilien. Justus deutete auf Bobs Zimmertür. »Es ist keine Klapperschlange. Überhaupt scheint es keine einheimische Art zu sein.«
»Das werden wir gleich sehen«, sagte die Frau. »Ihr bleibt bitte so lange hier.«
Es fiel den Jungen nicht leicht, untätig herumzustehen. Peter trat nervös von einem Fuß auf den anderen und Bob kaute an seinen Fingernägeln – eine schlechte Angewohnheit, die er einfach nicht ablegen konnte.
Schließlich standen der Notarzt und die Sanitäter auf. »Wir sind fertig.«
»Warten Sie nicht auf die Schlangenfänger?«, wollte Bob wissen, als die Sanitäter Taylor-Jackson davontrugen.
»Die haben ihr eigenes Auto und setzen sich mit uns in Verbindung, sobald die Schlangenart feststeht!«
Die Sanitäter waren bereits unten auf dem Vorplatz angekommen, als die Tür von Bobs Zimmer wieder aufging. Der Mann trug wieder den Kasten. Durch ein Plastikfenster in der Seite konnte Justus sehen, wie sich etwas Großes, Dunkles im Inneren bewegte.
»Wir haben sie«, sagte die große Frau zufrieden. »Es ist tatsächlich keine einheimische Art. Ich tippe auf eine australische Tigerotter, aber das müssen wir noch genau überprüfen.«
Peter trat einen Schritt von dem Kasten weg. »Sind das denn Giftschlangen?«
»Und ob. Sehr gefährliche sogar. Darum müssen wir uns beeilen. Das Medical Center braucht genaue Angaben, um das richtige Gegengift zu spritzen.«
Als die Schlange und ihre Fänger die Räume verlassen hatten, setzten sie sich gemeinsam in die Küche. An Schlaf war nicht mehr zu denken.
»Eine australische Schlangenart«, sprach Justus vor sich hin. »Ich frage mich, was die in einem südkalifornischen Wohnheim zu suchen hat.«
»Vielleicht ist sie aus einem Labor entwischt«, überlegte Bob.
»Oder«, meinte Justus voller Ingrimm, »ein gewisser Hausmeister, der sich gut mit tropischen Reptilien und Amphibien auskennt, hat sie uns frei Haus geliefert.«
»In Garvines Terrarien habe ich aber keine Schlangen gesehen«, gab Bob zu bedenken.
»Das sagt gar nichts«, mischte sich Peter ein. »Wir waren nur in seinem Wohnzimmer. Vielleicht hält er sich Alligatoren im Bad und Schlangen im Schlafzimmer.«
Bob lachte müde. »Alligatoren im Bad?«
Justus hingegen sah betroffen aus. »Kollegen, wir sollten dringend überprüfen, ob die Schlange bei uns ein Einzelfall war!«
»Wie meinst du das, Just?«, fragte Peter erschrocken.
»Wenn es ein Anschlag auf unser Detektivteam war, könntees sein, dass in den anderen Zimmern ebenfalls unangenehme Überraschungen auf uns warten!«
Peter war gar nicht wohl bei der Vorstellung, die Räume nach weiteren gefährlichen Tieren zu durchsuchen. »Wir sollten das nicht alleine machen. Du hast doch gesehen, was die Schlange mit TJ angestellt hat.«
»Peter hat recht!«, gab Bob zu. »Außerdem wissen wir nicht, was uns erwartet. Wenn es tatsächlich Garvine war, könnte er auch Pfeilgiftfrösche verwendet haben.«
Obwohl sie keine weiteren Tiere gefunden hatten, waren die drei ??? am nächsten Morgen unausgeschlafen und etwas nervös. Schon vor dem Frühstück rief Justus im Medical Center an und erkundigte sich nach Taylor-Jackson. Die Leute im Krankenhaus der Uni waren nicht nur freundlich, sondern auch bereit, dem Ersten Detektiv Auskunft zu erteilen. So kehrte er mit Neuigkeiten zu seinen beiden Kollegen zurück. »Es war tatsächlich eine australische Schlange – eine Tigerotter.«
Peter, der gerade mit Bob sein Zimmer nach gefährlichen Tieren durchsucht hatte, sah Justus fragend an. »Schwebt er in Lebensgefahr?«
»Nein. Taylor-Jackson hat zum Glück nur eine sehr geringe Menge Gift abbekommen. Es geht ihm schon wieder besser.«
»Schön.«
»Nach der Untersuchung des Tieres geht man nun davon aus, dass die Schlange kurz zuvor gemolken wurde. Das bedeutet, dass jemand dafür gesorgt hat, dass sie in ein Glas miteiner Membran gebissen und dabei ihr Gift abgesondert hat.«
»Um sie unschädlich zu machen?«
»Vielleicht«, gab Justus zurück. »In erster Linie werden Schlangen gemolken, um das Gift für wissenschaftliche Zwecke zu sammeln.«
»Da hat TJ auf jeden Fall noch mal Glück gehabt, dass er nicht die volle Ladung abbekommen hat!«
»Es war eine Warnung für uns«, stellte Justus fest. »Eine durchaus bedrohliche Warnung, aber nicht lebensgefährlich. Ich würde sagen, dass sich weitere
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