Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
Ermittlungsschritte lohnen. Jetzt, wo wir wissen, wo er liegt, können wir bei Professor Roalstad beginnen.«
Da selbst Peter dem Ersten Detektiv zustimmte, fuhren sie zum Maple Heights Health Center, in das man den Professor nach dessen Unfall gebracht hatte. Sein Zustand war stabil und er durfte bereits wieder Besuch empfangen, aber er war noch sehr schwach. Um ihn nicht zu überfordern, ging Bob allein ins Krankenzimmer. Er erschrak, als er seinen Professor sah. Mr Roalstad hatte einen Kopfverband und war mit blauen Flecken übersät.
»Was für eine Überraschung!«, brachte er mühsam hervor.
»Llewellyn! Streng dich bloß nicht so an. Du sollst dich ausruhen!« Eine hagere Frau mit auffällig gefärbten Haaren saß neben dem Bett. Sie hatte einen strengen Zug um den Mund. Man merkte sofort, dass sie es nicht gewohnt war, wenn ihr jemand widersprach.
»Es ist wichtig, Schatz!«, murmelte Professor Roalstad.
»Was du immer für wichtig hältst!« Sie lachte, aber es klangalles andere als heiter. Dann musterte sie Bob. »Du bist der Junge, der bei uns angerufen hat, nicht wahr?«
»Ja, Madam.«
»Meinetwegen kannst du mit meinem Mann reden, aber übertreibe es nicht! Er hatte einen schweren Unfall und bekommt starke Schmerzmittel.«
»Es geht mir gut!«, sagte Roalstad mit schwacher Stimme.
»Er ist noch recht benommen von den Medikamenten.« Mrs Roalstad stand auf. »In fünf Minuten bin ich zurück. Bis dahin solltet ihr alles geklärt haben!« Sie stöckelte am Bett vorbei zur Tür, drehte sich noch einmal mit strengem Blick um und verschwand dann.
»Gut, dass du kommst!« Roalstad versuchte zu lächeln.
Langsam trat Bob etwas näher. »Ihr Unfall war ein ganz schöner Schreck!«
»Ich wollte dir doch etwas sagen.« Roalstad gab sich große Mühe, um deutlich zu sprechen. »Damals wollte ich es nicht. Ich habe immer geschwiegen. Ich war kein guter Lailaps. Ich hätte …« Er holte mühsam Luft. »Ich hätte etwas tun müssen. Aber ich bin nicht so mutig. Vielleicht bin ich deshalb nicht zu einer großen Zeitung gegangen. Das Leben an der Uni schien mir sicherer. Ich hatte doch eine Familie.«
»Sie reden vom Teumessischen Fuchs, oder?«
»Ich habe damals geschwiegen. Und ich wollte es jetzt auch, aber …!« Er machte wieder eine längere Pause. Offensichtlich strengte das Reden den Professor unheimlich an.
»Ich habe die alten Ausgaben von Quaesitio gefunden«, überbrückte Bob die Stille. »Darin sind wir auf den Hausmeister Garvine gestoßen. Er hat in Ruxton studiert.«
»Ich weiß«, sagte Roalstad matt. »Bis zu dem Skandal.«
Bob sah nervös auf den kleinen Wecker, der auf dem Tisch neben dem Bett stand. Würde Mrs Roalstad wirklich in fünf Minuten wiederkommen?
»Ich muss …«, murmelte der Professor. »Also … es geht um Alpha Lambda Chi. Sie sind –«
Bob winkte ab. »Das sind nur ein paar Kleinkriminelle gewesen. Der Anführer wurde festgenommen.«
»Das ist gut, aber du weißt vielleicht nicht, dass Garvine vor vielen Jahren in einen Skandal –«
Schon ging die Tür auf und Mrs Roalstad eilte ins Zimmer. »Das reicht jetzt aber!«
»Aber –«, setzte Bob an, doch die Frau ließ ihn nicht ausreden. »Du bekommst gleich deine Medikamente, Llewellyn, und der Arzt wollte nach dir sehen.«
Geknickt verabschiedete sich Bob. Er hätte seinem Dozenten noch so viele Fragen stellen können! Immerhin hatte Roalstad einen Skandal erwähnt, der mit Garvine zu tun hatte. Hatte der Professor ihm sagen wollen, dass Leo Jennings alias Lemuel Garvine der Teumessische Fuchs war?
Justus im Alleingang
Wie erwartet war Justus Feuer und Flamme, mehr über den angeblichen Skandal zu erfahren. Nur zu gern hätte er eine Detektivsitzung einberufen. Allerdings hatte er sich für einen Wochenend-Vortrag angemeldet. Seine Freunde setzten ihn nach dem Besuch im Krankenhaus in Ruxton ab und fuhren dann weiter nach Rocky Beach zu ihrer Zentrale. Sie waren übereingekommen, dass es sicherer war, zur Recherche nicht weiter die Uni-Computer zu verwenden.
Der Gedanke an all die ungeklärten Fragen beschäftigte den Ersten Detektiv so, dass er sich hinterher kaum erinnern konnte, wie er zum Fachbereich der Psychologen gekommen war. Er musste geradezu wie ein Schlafwandler über den Campus gegangen sein. Mit mäßigem Interesse suchte er den richtigen Saal, setzte sich in eine Ecke und zog sein Notizheft hervor. Nach und nach füllte sich der Raum mit Studenten.
Bevor
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