Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
meinen Freunden und Bekannten.«
»Ich habe beides«, gab Justus zu.
»Weil du ein Detektiv bist!« Maria Elena Fernandez sah ihm direkt in die Augen.
Justus wäre am liebsten im Boden versunken. Wie hatte die Frau ihn nur so schnell durchschauen können? Oder war die Arbeit der drei ??? an der Universität Ruxton inzwischen kaum mehr als ein offenes Geheimnis?
Maria Elena Fernandez trat einen Schritt näher an Justus heran. »Wir sollten nicht hier reden. Du hast mitbekommen, was mit Professor Roalstad passiert ist!«
Der Erste Detektiv nickte nur.
»Triff mich in einer Viertelstunde am Parkplatz vor demVerwaltungsgebäude.« Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging davon.
Justus blieb ratlos zurück. Obwohl er sonst glaubte, eine gute Menschenkenntnis zu haben, konnte er sich auf die Dozentin keinen Reim machen. Der Erste Detektiv beschloss, Peter und Bob eine SMS zu schreiben und sich dann mit Mrs Fernandez zu treffen.
Eine Viertelstunde später traf Justus auf dem Parkplatz ein. Maria Elena Fernandez wartete bereits, an einen kleinen gelben Wagen gelehnt.
»Schön, dass Sie sich die Zeit nehmen, Mrs Fernandez.«
»Nenn mich Maria Elena.« Die rundliche Frau lächelte gutmütig und öffnete die Fahrertür. »Wir fahren zu mir.«
Der Erste Detektiv blieb stehen. Es widersprach seinen Prinzipien, einfach in den Wagen einer fremden Person zu steigen – und die Einladung einer Dozentin zu sich nach Hause war mehr als ungewöhnlich. Andererseits brannte er vor Neugierde, was Maria Elena zu berichten hatte. So entschied er sich schließlich, doch mitzufahren. Kaum hatte er sich gesetzt und die Tür geschlossen, trat die Dozentin energisch auf das Gaspedal. Sie fuhr knapp über der Höchstgeschwindigkeit aus der Stadt in Richtung Pazifik. Während der Fahrt auf der Küstenstraße redete sie kein Wort mit Justus, dafür beschimpfte sie lautstark jeden zweiten Autofahrer auf Spanisch. Justus blickte hinaus auf das Meer, das glitzernd in der Sonne lag. Unauffällig tastete er nach seinem Handy. Es befand sich in seiner rechten Hosentasche.
»Wir sind da!«, riss ihn Maria Elena aus seinen Gedanken.Sie bremste vor einer Einfahrt, die direkt von der Küstenstraße abging. Hier gab es vornehme Strandhäuser, die an die Steilküste gebaut waren. Wie Justus wusste, hatte man von dort einen großartigen Blick über den Strand und den Pazifik.
Das Haus von Maria Elena war nicht groß, hatte jedoch eine breite Terrasse, die das Haus von drei Seiten umschloss. Justus folgte der Dozentin ins Innere. Sie ging geradewegs in ein lichtdurchflutetes Wohnzimmer mit riesigen Fensterscheiben. Es gab zwei gemütliche Sofas, einen niedrigen Couchtisch und eine schmale Küchenecke, die durch einen Tresen vom Wohnbereich getrennt war.
»Ich mache uns etwas zu trinken. Setz dich doch.« Die Dozentin ging zu einem hohen Kühlschrank. »Eistee?«
»Gern, danke.« Justus nahm auf einem der beiden Sofas Platz. »Können wir jetzt offen reden?«
»Bitte, tu dir keinen Zwang an.« Maria Elena warf Eiswürfel in zwei hohe Gläser.
»Woher wissen Sie von Bob Andrews? Wie kommen Sie darauf, dass ich ein Detektiv sein könnte? Eigentlich bin ich ja nur ein Schüler der Rocky Beach Highschool.«
Maria Elena goss goldbraune Flüssigkeit auf das Eis. »Ich bin mit Llewellyn Roalstad befreundet.« Sie drehte sich zu Justus um. »Nur befreundet! Ich weiß, dass es Gerüchte gibt, die etwas anderes besagen.«
»Diese Gerüchte gehen mich nichts an«, gab Justus zurück.
»Llewellyn hat sich mir anvertraut. Er war einer wichtigen Sache auf der Spur. Er wollte deinem Freund Bob helfen und ihm Informationen geben, doch er hat sich zunächstnicht getraut. Ich habe ihm dann gut zugeredet.« Maria Elena kam aus der Küchenecke und hielt Justus ein Glas hin. Die Eiswürfel klimperten dabei leise.
»Zu der Übergabe der Informationen ist es nie gekommen.«
»Ich weiß. Llewellyn hatte einen Unfall.«
»Aber Sie wissen, was er Bob sagen wollte?« Justus nippte an seinem Eistee.
»Woher weiß ich, dass ich dir vertrauen kann?«, fragte Maria Elena. Ihre großen Augen verengten sich für einen Moment.
»Sie beschäftigen sich wissenschaftlich mit der menschlichen Natur«, sagte Justus. »Ich hoffe, dass Sie aus meinem Verhalten, meiner Mimik und meinen Fragen schließen können, dass ich keine unlauteren Absichten habe.«
Sie ließ sich auf das gegenüberliegende Sofa fallen. »Natürlich gibt es Anzeichen, wenn jemand lügt. Aber
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