Die drei ??? Schattenwelt 2: Angriff in der Nacht (drei Fragezeichen) (German Edition)
auf den Kopierer legte. »Wer oder was immer er ist – man sollte sich vor ihm in Acht nehmen!«
Angriff in der Nacht
Auf der Rückfahrt nach Ruxton blätterte Bob in den Kopien, die ihm Mr Emery verkauft hatte.
»Und, findest du irgendwelche haarsträubenden Enthüllungsgeschichten?«, fragte Peter, während er den Wagen wieder auf den Freeway steuerte. Die Sonne war längst hinter der Bergkette verschwunden; der Zweite Detektiv hatte das Licht eingeschaltet.
»Bislang nicht.« Bob überflog einen längeren Artikel und schnappte sich dann das nächste Blatt. Er stutzte. »Das ist doch …«
»Was ist los?«, fragten Peter und Justus beinahe gleichzeitig. Doch Bob war so vertieft in den Artikel, dass er seine Freunde nicht hörte.
»Worum geht es?«, fragte Justus erneut, als Bob endlich aufsah.
»Um den Wissenschaftspreis der Uni Ruxton.«
»Sag bloß, dein Vater hat den gewonnen!«, rief Peter.
»Nein, der Preis ging an eine ganze Gruppe von Studenten im Fachbereich Biochemie.«
»Was ist daran so spektakulär?« Justus mochte es nicht, wenn andere einen Wissensvorsprung hatten. Er versuchte, Bobs Gesichtsausdruck zu deuten, scheiterte jedoch. »Also, nun rück schon mit der Sprache raus!«
»Lemuel Garvine war damals dabei!«
»Der Hausmeister?«, fragte Peter ungläubig. »Du machst Witze!«
»Ganz und gar nicht«, gab Bob zurück. »Er ist auf einem Foto abgebildet – zusammen mit seiner Gruppe. Und im Text wird er auch erwähnt. Allerdings unter dem Namen Leo Jennings.«
»Dann sieht der ihm einfach nur ähnlich.«
»Nein, er ist es«, sagte Bob beharrlich. »Ganz sicher! Er trägt sogar eine schwarze Mütze!«
»Garvine hat also erfolgreich Biochemie studiert«, sagte Justus nachdenklich. »Dennoch arbeitet er jetzt als Hausmeister und hat seinen Namen geändert.«
»Vielleicht wird man ganz verdreht im Kopf, wenn man zu lange an dieser Uni bleibt«, überlegte Peter laut.
»In einer früheren Ausgabe werden die nominierten Projekte vorgestellt.« Bob hatte sich inzwischen weiter durch die Kopien gearbeitet. »Jeder Projektleiter wurde kurz interviewt. Und auch an dieser Stelle wird Jennings alias Garvine wieder erwähnt. Sogar als akademisches Ausnahmetalent.«
»Interessant, dass genau diese Information in den Ausgaben zu finden ist, die im Archiv fehlen.«
»Hier ist er schon wieder!«, rief Bob triumphierend. »Allerdings nur in einem kleinen Artikel – kaum mehr als eine Meldung. Dieses Mal geht es um einen Förderpreis für ein Projekt über die Toxizität tropischer Froscharten.«
»Gift und Frösche. Dann muss er es sein. Das ist nun wirklich genau sein Thema. Kollegen, wir sollten unbedingt mehr über ihn in Erfahrung bringen!«, sagte Justus entschieden. »Abgesehen davon möchte ich auch diesen tödlichen Unfall genauer unter die Lupe nehmen, von dem Emery berichtet hat.«
»Die College-Bibliothek ist auch am Wochenende offen«, berichtete Bob. »Aber das Uni-Archiv hat sonntags geschlossen und der Verwaltungstrakt ebenfalls. Wenn wir mehr über Garvines Studienzeit herausfinden wollen, müssen wir bis Montag warten.«
Justus wollte nicht so schnell aufgeben. »Wir haben doch bei unseren vergangenen Fällen ein paar Professoren von hier kennengelernt und dadurch nützliche Kontakte geknüpft.«
»Ja, aber Professor Heathcliff, Professor Barrister, Professor Brewster und Professor Arbiter kommen doch aus anderen Fachbereichen. Uns helfen weder Englische Literaturwissenschaft noch Anthropologie oder Psychologie weiter.«
»Das nicht«, gab der Erste Detektiv zu, »aber zumindest Professor Brewster ist schon so lange an der Uni, dass er uns bestimmt sagen kann, was damals passiert ist.«
»Warum sollte er?«, gab Bob zu bedenken. »Die Uni ist zwar vergleichsweise klein, aber die einzelnen Professoren und Dozenten sind nicht alle miteinander bekannt.«
»Ich werde ihn trotzdem anrufen – ihm können wir vertrauen. Um diese Zeit sollte er zu Hause sein.« Justus zückte sein Handy. Die Nummer des emeritierten Professors hatte er zu Beginn des Probestudiums vorsorglich in seinem Adressbuch gespeichert. Es schadete nie, einen guten Kontakt vor Ort zu haben.
Der alte Mann war daheim und nahm das Telefon ab. Er war sogar bereit, Justus zu helfen, konnte sich aber beim besten Willen nicht an einen Namen erinnern.
»Das ist schon so lange her«, gab er ehrlich zu. »Und mit den Biologen hatte ich nie wirklich etwas zu tun. Ich weiß, dasses damals eine Art
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