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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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kehrte es zurück, und er hörte Mimbelwimbel nur noch mit einem Ohr zu, der einer kichernden Anemone gerade eine Geschichte von zwei Seeigeln erzählte, die sich um etwas stritten. Der Wind frischte auf, wurde zunehmend stärker, und die Temperatur begann zu sinken.
    „Wir sollten uns nach einem Unterschlupf umsehen“, meinte Max ernst.
    „Ach was“, erwiderte Mimbelwimbel vergnügt, „es ist doch erst Mitt...“
    Beim Anblick der rasch aufziehenden, pechschwarzen Wolkenbank blieb ihm der Mund offen stehen.
    „Und zwar schnell!“, fügte Max hinzu, worauf die anderen beiden nur nickten.
    Hund wurde vorgeschickt, um nach einem Unterschlupf zu suchen. Sie waren schon geraume Zeit nicht mehr an Felsgestein vorbei gekommen. Es schien, als ob der Sturm darauf gewartet hatte, dass sie in ein Gebiet kamen, wo Unterschlupfe rar waren.
    Sie hasteten weiter, die Lungen schmerzten von der kalten Luft. Anemone rief immer wieder nach Hund, der auf der Suche nach einem sicheren Ort nicht mehr in Sichtweite war. Schneefall setzte ein, die Flocken fielen immer dichter. Bald war der Boden schon mit Schnee bedeckt. Als die Sicht weiter unter zehn Meter fiel, fand Hund sie wieder. Er hatte eine Höhle entdeckt, abseits der Spur und leer. Max´ Gedanken rasten. War es eine Falle, die sie zum Verlassen der Spur bringen sollte, oder bestand die Falle darin, auf der Spur zu bleiben? Ohne Hund hätten sie die Höhle nie gefunden. Aber wenn sie nicht sofort Unterschlupf suchten, würden sie erfrieren. Die Temperaturen waren mittlerweile deutlich unter null gefallen, und sie standen bis über die Knöchel im Schnee.
    Max gab Hund ein Zeichen, sie zu führen, und Hund sprang in großen Sätzen los. Max, Anemone und Mimbelwimbel eilten hinterher, immer wieder stolpernd, da der Schnee alles verbarg, was sich auf dem Boden befand. Bald konnte Max schemenhaft die massigen Felsen vor sich erkennen, es war nicht mehr weit. Max schaute nach hinten, um eine Aufmunterung zu rufen, und übersah den halb im Schnee versteckten Bach. Hunds Warnung kam zu spät und so stand er schon mit beiden Füßen im eiskalten Wasser. Er verlor fast sofort jegliches Gefühl darin und stolperte nach vorne kopfüber in den Schnee. Anemone versuchte zu bremsen, um nicht in ihn hineinzulaufen, rutschte aus und fiel der Länge nach in den Bach. Mimbelwimbel sah sie stürzen, machte gerade noch rechtzeitig einen Salto über den Bach, landete halb auf Max und drückte ihn noch tiefer in den Schnee.
    Hund war als erster bei Anemone, die sich, geschwächt von der Kälte, kaum noch bewegen konnte und auf den glitschigen Steinen immer wieder abrutschte, bevor sie es schaffte, sich aufzurichten. Hund packte sie am Kragen und begann, sie mühsam aus dem Wasser zu ziehen.
    Schließlich hatten Max und Mimbelwimbel sich entknotet und aus dem Schnee gekämpft. Gemeinsam hievten sie Anemone aus dem Wasser. Mimbelwimbel zog eine Decke aus dem Gepäck, während Max Anemone von ihrem durchnässten Mantel befreite. Sie war bewusstlos und eiskalt. Vor Angst fast wahnsinnig suchte Max nach einem Puls und fand ihn schließlich, flatternd und schwach. Ihre Brust hob und senkte sich langsam, und Max stieß erleichtert seinen Atem aus. Mimbelwimbel warf die Decke über Anemone und wickelte sie mit Max´ Hilfe darin ein.
    „Sie muss sofort raus aus der Kälte, sonst überlebt sie das nicht! Sie braucht Wärme!“, rief er Max zu.
    Das war Max auch klar. Er hob mühsam Anemones schlaffen Körper auf, während Mimbelwimbel sich mit ihren Taschen belud. Sie folgten Hund durch das immer dichter werdende Schneetreiben. Der Wind heulte so laut, dass ihnen die Ohren wehtaten. Und dann hatten sie es geschafft. Plötzlich tauchte der schmale Höhleneingang vor ihnen auf. Vom wirbelnden Schnee geblendet, sah Max ihn erst, als er schon beinahe vor die Felswand gelaufen war. Er zwängte sich mit seiner Last durch die enge Öffnung und trat einige Schritte in den großen Raum, der sich dahinter öffnete, um Mimbelwimbel Platz zu machen. Von der Decke her fiel ein wenig Licht ein, und vereinzelte Schneeflocken rieselten herab. Max schaute nach oben. Ein natürlicher Abzug. Wenn sie Holz finden sollten, konnten sie in der Höhle ein Feuer machen.
    „Los, steh nicht wie angegossen rum, wir müssen ihr die nassen Sachen ausziehen!“, zischte Mimbelwimbel Max so unvermittelt an, dass er Anemone beinahe fallen ließ.
    Er legte sie vorsichtig in einiger Entfernung zum Eingang ab. Ohne den Wind war es

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