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Die drei Steine der Macht

Die drei Steine der Macht

Titel: Die drei Steine der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Kalkowski
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er keuchend hervor.
    So sehr er sich auch nach ihrer Nähe sehnte, er hatte nicht vor, sie unter den Augen des kleinen Mannes zu genießen. Seufzend zog Anemone ihre Hand wieder hervor und legte ihren Kopf auf seine Brust. Max atmete vorsichtig auf.
    „Wie lange ist es her?“, fragte Anemone schon halb im Schlaf.
    „Zu lange“, murmelte Max und lauschte ihren immer tiefer werdenden Atemzügen.
    Warum musste der Köter auch immer Recht haben. Er seufzte und zog sie fest an sich. Sie wachte auch nicht auf, als Mimbelwimbel zum letzten Mal lautstark eine Fuhre Holz ablud. Hund kam zu ihnen rüber und schnüffelte misstrauisch.
    „Ich habe nichts gemacht!“, zischte Max ihm zu.
    Hund legte skeptisch den Kopf schief und ließ sich dann neben ihnen nieder, ein wachsames Auge auf Anemone, die tief und fest schlief.
    Mimbelwimbel entfachte geschickt ein Feuer, und bald wurde die Höhle von den flackernden Flammen erhellt und spürbar wärmer. Max pellte sich vorsichtig aus den Decken. Anemone murmelte etwas, schlief aber weiter.
    „Sie ist völlig fertig, oder?“, meinte Mimbelwimbel mit einem Blick auf die schlafende junge Frau, während Max sich anzog.
    „Völlig!“, gab Max zur Antwort. „Ich habe noch Tee in meiner Tasche, ich glaube, der würde uns allen gut tun.“
    Mimbelwimbel lächelte, und bald zog der Duft von Pfefferminze durch die Höhle und weckte Anemone. Vorsichtig richtete sie sich auf. Hund war sofort bei ihr und stupste sie leise winselnd an. Sie schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn kurz an sich. Max brachte ihr trockene Sachen und einen Becher Tee, den sie langsam schlürfte, während Mimbelwimbel ihre Zehen und Finger untersuchte.
    „Nichts erfroren!“, verkündete er schließlich zufrieden. „Das war noch mal Glück, ich habe echt gedacht, dass es diesmal um dich geschehen ist. Du weißt doch, dass du nicht gut schwimmen kannst, warum springst du dann immer wieder ins Wasser? Und das auch noch bei diesen Temperaturen!“
    Max und Anemone schauten sich verdutzt an. Mimbelwimbel hatte noch nie solche Witze gemacht.
    „Das war ein Scherz!“, knurrte der kleine Mann, als sie nicht lachten.
    „Haben wir bemerkt. Er kam nur so unerwartet“, grinste Max.
    Der Sturm tobte bis zum Morgen und wurde nur zögerlich schwächer. Die ersten Sonnenstrahlen brachen jedoch rechtzeitig durch die Wolkendecke, bevor ihr Holz aufgebraucht war. So wie der Sturm aus dem Nichts gekommen war, verschwand er auch wieder dorthin. Anemone sprach schließlich aus, was sich alle fragten:
    „Meinst du, der Sturm bricht erneut los, sobald wir wieder der Spur folgen?“
    Max konnte nur mit den Schultern zucken.
    „Das werden wir herausfinden müssen“, sagte er und schaute auf die weiße Winterlandschaft.
    „Aber nicht heute!“, sagte Mimbelwimbel bestimmt. „Erst, wenn der Schnee weggetaut ist. Vorher mache ich keinen Schritt!“
    Max sah den kleinen Mann mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Hast du Lust, durch diese Matschepampe zu waten? Ich nicht! Ich hole Holz!“, knurrte Mimbelwimbel, pfiff Hund zu sich und die beiden verschwanden die Felsen entlang im Dickicht.
    Max schaute sich um, der Schnee war bereits kräftig am Tauen. Überall tröpfelte und plätscherte es. Aber selbst, wenn der Schnee weg war, würde der Boden noch feucht und matschig sein. Nun, einige Tage Rast würden ihnen gut tun. Max schaute ein letztes Mal zum nun leicht bewölkten Himmel und schüttelte den Kopf. Die Kraft, einen Sturm zu beherrschen. Was würde noch alles kommen?
Der Wald der Schatten
    Sie blieben noch zwei Tage in der Höhle, bevor sie sich wieder auf den Weg machten. Der Sturm war nicht zurückgekehrt, nachdem sie die Spur wiedergefunden hatten und ihr weiter nach Südwesten gefolgt waren.
    Die Veränderung kam schleichend und es dauerte eine Weile, bis sie Max bewusst wurde. Die Bäume wurden größer, ihre Stämme dicker, seit einer Ewigkeit ungestörtem Wachstum überlassen. Ihre mächtigen Kronen bildeten ein so dichtes Blätterdach, dass kaum noch Sonnenlicht zum Boden drang. Das bis jetzt so dichte Unterholz des Waldes lichtete sich stark. Nur noch vereinzelt waren ein paar verkümmerte Büsche und Farne zu sehen. Moos bedeckte umgestürzte Bäume und herabgefallene Äste. Sie wanderten über einen raschelnden Teppich aus trockenen Blättern bequem dahin.
    Dann traf es Max wie ein Blitz. Die Bäume hatten noch Blätter! Den Anblick grüner Bäume gewohnt, war es ihm erst gar nicht aufgefallen, aber der Wald

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