Die drei Steine der Macht
Kästchen hervor, nahm die Kette heraus und gab es Max. Der Stein passte perfekt hinein, doch wohin mit der Box? Er sah Anemone fragend an, doch Mimbelwimbel hatte bereits die Lösung. Er schnallte sich seine kleine Gürteltasche ab, schüttete den Inhalt in eine der Seitentaschen seines Rücksacks und gab sie Max. Zufrieden packte dieser das Kästchen mit dem Stein hinein und schnallte sich die Tasche um. So war der Stein gut verpackt, und er würde ihn nicht verlieren. Max zog noch einmal an der Tasche und sah befriedigt auf.
Sein Blick fiel auf Lairea, die ihn panikerfüllt anstarrte. Er hatte sie völlig vergessen. Max machte einen Schritt auf sie zu, und sie wich zurück, wobei sie sich nach einer Fluchtmöglichkeit umschaute. Mit ein paar Schritten war Anemone bei ihr und hielt sie sanft, aber bestimmt fest.
„Ganz ruhig, wir gehören zu den Guten.“
„Aber ...“ Lairea versuchte schwach sich loszumachen. „... der böse Zauberer hatte auch so einen Stein. Was habt ihr mit mir vor?“
Sie begann sich ernsthaft zu wehren, so dass Anemone sie losließ, damit sie sich nicht noch weiter verletzte. Max seufzte. Der Moment der Wahrheit war schneller gekommen als gedacht. Lairea stand immer noch vor ihm und wirkte wie ein gehetztes Tier, das nicht mehr weiterwusste. Sie schien einem Zusammenbruch sehr nahe zu sein.
„Es ist meine Aufgabe die Steine zu finden und zurück zur Weisen Magna in die heilige Grotte zu bringen.“ Lairea starrte ihn nur an. „Den hier ...“, Max legte die Hand an die Gürteltasche, „... haben wir im Norden auf der Dracheninsel gefunden und waren jetzt auf der Suche nach dem zweiten Stein. Aber es ist uns jemand zuvorgekommen.“
Verstehen schlich sich in Laireas Augen. Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich von Furcht in Ehrfurcht. Langsam sank sie vor Max auf die Knie und beugte den Kopf. Mimbelwimbel, der dachte, dass ihr schwindlig geworden sei, hüpfte zu ihr und versuchte, sie aufzurichten.
„Was ist los mit dir? Geht es dir nicht gut?“
Doch Lairea ignorierte ihn und drückte ihre Stirn auf das Laub am Boden.
„Du bist der Auserwählte!“, sprach sie mit ehrfurchtsvoller Stimme in die Blätter.
Max starrte auf sie herab und kam sich vor wie ein Idiot. Was sollte das nun schon wieder?
„Du bist der Prophezeite, der Retter der Welt!“, sagte Lairea, das Gesicht weiter auf den Boden gedrückt, als wagte sie es nicht, aufzuschauen.
Anemone kicherte.
„Mach den Mund zu, die Fliegen kommen rein!“
Max drehte den Kopf zu Anemone und sah, dass sie nur mit Mühe ein lautes Lachen unterdrückte.
„Du siehst sehr heroisch aus!“, gluckste sie und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht.
Max klappte hörbar den Mund zu und drückte das Kreuz durch, Brust raus, Bauch rein. Anemone stopfte sich die Faust in den Mund und brüllte lautlos vor Lachen. Beleidigt schaute Max zu Mimbelwimbel und sah, dass dieser ebenfalls grinste. Mehr als nur ein bisschen beleidigt, drehte sich Max wieder zu Lairea um, die immer noch vor ihm auf dem Boden lag.
„Das bin ich wohl ... leider ... und es ist kein Grund, vor mir einen Kniefall zu machen“, knurrte er barsch, nahm sie am Oberarm und zog sie hoch. Dabei fauchte er Anemone an, die aussah, als ob sie eine Bemerkung machen wollte:
„Ich will dazu keinen Kommentar hören!“
Anemone grinste breit.
„Und von dir auch nicht!“, fügte er mit einem Blick auf Mimbelwimbel hinzu.
„Und von dir schon gleich gar nicht!“, klärte er dann noch einen verdutzten Hund auf, der das Ganze interessiert beobachtet hatte.
„Können wir jetzt vielleicht losgehen?“, fragte Max schlecht gelaunt und stiefelte los, ohne auf die anderen zu warten.
Das konnte ja heiter werden. Er hatte irgendwie das ungute Gefühl, dass die Reise nach Altseeburg um einiges nervenaufreibender werden würde, als die Reise hierher.
Und er hatte Recht. Lairea legte schnell ihre Scheu ab und fing an, Max neugierig auszufragen. Und wenn sie keine Fragen stellte, plapperte sie vor sich hin, von ihrem Zuhause, von ihrer Familie, von sich selbst. Hatte sie am Anfang wirklich noch etwas wissen wollen, schien sie nach einiger Zeit die Fragen nur noch zu stellen, um sich selbst das passende Stichwort zu geben. Es dauerte keine zwei Tage und Mimbelwimbel übernahm wieder die Vorhut, um bloß außer Hörweite zu sein. Hund war tapfer und hielt einen Tag länger durch, bevor er sich Mimbelwimbel anschloss.
„Bei dem Geschwätz wird man ja in der Birne weich!“, war
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