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Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Titel: Die drei Stigmata des Palmer Eldritch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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machen.«
    »Versuchen Sie’s«, sagte Leo, obgleich er wußte, daß es weder Zeit noch Mühe lohnte. »Gibt es nicht ein Gesetz, eine Verordnung der UN, gegen den Import systemexterner Lebensformen?« Wenn man das UN-Militär dazu bewegen könnte, die Überreste von Eldritchs Schiff zu bombardieren, wäre das Problem mit einem Schlag gelöst. Er kritzelte etwas auf seinen Notizblock: Anwälte anrufen, wg. Import exotischer Flechten Beschwerde bei UN einreichen. »Ich rufe Sie zurück«, sagte er zu Blau und legte auf. Vielleicht sollte ich mich persönlich beschweren, überlegte er. Er drückte die Taste seiner Gegensprechanlage und sagte zu seiner Sekretärin: »Verbinden Sie mich mit der UN-Spitze in New York. Holen Sie mir Generalsekretär Hepburn-Gilbert an den Apparat.«
    Gleich darauf war er mit dem gewieften indischen Politiker verbunden, der ein Jahr zuvor zum UN-Generalsekretär ernannt worden war. »Ah, Mr. Bulero.« Hepburn-Gilbert grinste verstohlen. »Sie möchten sich wahrscheinlich über die Beschlagnahme der Can-D-Lieferung beschweren.«
    »Von einer Can-D-Lieferung ist mir nichts bekannt«, sagte Leo. »Nein, es geht um etwas anderes. Wissen Sie eigentlich, was Palmer Eldritch treibt? Er hat Non-Sol-Flechten in unser System eingeschleust; das könnte zu einer Epidemie führen, wie wir sie anno ‘98 hatten.«
    »Darüber sind wir uns durchaus im klaren. Eldritchs Leute behaupten allerdings, es handele sich um eine Sol-Flechte, die Mr. Eldritch damals nach Prox ausgeführt und nun wieder mit zurückgebracht hat. Sie soll ihm als Proteinquelle gedient haben.« Das überlegene Lächeln des Inders entblößte strahlendweiße Zähne; der fadenscheinige Vorwand bereitete ihm sichtliches Vergnügen.
    »Das glauben Sie doch nicht im Ernst.«
    »Wo denken Sie hin!« Hepburn-Gilberts Lächeln wurde breiter. »Warum interessieren Sie sich eigentlich so sehr für diese Geschichte, Mr. Bulero? Haben Sie eine, äh, besondere Vorliebe für Flechten?«
    »Ich bin ein um das Gemeinwohl besorgter Bürger des Sol-Systems. Und ich verlange, daß Sie etwas unternehmen.«
    »Wir haben bereits etwas unternommen«, sagte Hepburn-Gilbert. »Die Ermittlungen sind in vollem Gange. Wir haben unseren Mr. Lark – Sie kennen ihn ja – auf die Sache angesetzt. Seien Sie unbesorgt.«
    Das Gespräch nahm einen mehr als unbefriedigenden Verlauf, und als Leo Bulero schließlich auflegte, war sein Groll gegen Politiker von neuem erwacht; wenn es um ihn ging, zögerten sie keine Sekunde, gewaltsame Schritte einzuleiten, bei Palmer Eldritch hingegen ... Ah, Mr. Bulero, äffte er Hepburn-Gilbert nach. Das, mein Lieber, ist natürlich etwas anderes.
    Ja, er kannte Lark. Als Leiter der UN-Rauschmittelbehörde war Ned Lark für die Beschlagnahme der letzten Can-D-Lieferung verantwortlich; es war eine Finte des UN-Generalsekretärs, Lark in die Auseinandersetzung mit Eldritch hineinzuziehen. Die UN wollte ein Quidproquo; sie würde auf Zeit spielen und erst etwas gegen Eldritch unternehmen, wenn Leo Bulero Anstalten machte, seine Can-D-Transporte einzuschränken. Obgleich er es deutlich spürte, konnte er natürlich nichts beweisen. Schließlich hatte Hepburn-Gilbert, dieses kleine, dunkelhäutige Schlitzohr von Politiker, nichts dergleichen gesagt.
    Das hat man nun davon, wenn man sich mit der UN einläßt, dachte Leo. Afroasiatische Politik. Ein Sumpf. Ausländer, wohin man sieht. Haßerfüllt starrte er auf den leeren Videoschirm.
    Während er noch überlegte, was er tun sollte, sagte Miss Gleason, seine Sekretärin, über die Gegensprechanlage: »Mr. Bulero, Mr. Mayerson wartet im Vorzimmer; er hätte sie gern ein paar Minuten gesprochen.«
    »Schicken Sie ihn rein.« Er war für jede Ablenkung dankbar.
    Einen Augenblick später kam sein Experte für die Mode von morgen herein; Mayersons Miene war finster. Schweigend nahm er Leo gegenüber Platz.
    »Was haben Sie auf dem Herzen, Mayerson?« fragte Leo. »Nur keine Hemmungen, dafür bin ich schließlich da; weinen Sie sich an meiner Schulter aus. Verraten Sie mir, wo der Schuh drückt, und ich halte Ihnen das Händchen.« Seine Stimme klang vernichtend.
    »Meine Assistentin. Miss Fugate.«
    »Ach ja, wenn mich nicht alles täuscht, schlafen Sie mit ihr.«
    »Das steht hier nicht zur Debatte.«
    »Aha, verstehe«, sagte Leo. »Das ist natürlich reine Nebensache.«
    »Nein, aber mir geht es um etwas anderes. Miss Fugate und ich hatten vor kurzem eine grundlegende Meinungsverschiedenheit;

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