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Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Titel: Die drei Stigmata des Palmer Eldritch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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das?« Er ließ das Mikrofon los, und es fiel klappernd zu Boden. »Ich bin am Ende.«
    Der erste Laserenergiestrahl teilte das Schiff beinahe in zwei Hälften.
    Barney Mayerson lag auf dem Boden des Kontrollraums und lauschte dem Ächzen der Notluftpumpen, die jaulend und stampfend ansprangen. Jetzt bekomme ich, was ich wollte. Zumindest wenn man Palmer glauben darf. Ich bekomme den Tod.
    Währenddessen brachte Leo Bulero seinen schnittigen UN-Jäger in Position, um einen zweiten, vernichtenden Treffer zu landen. Auf dem Sichtschirm des Piloten war der Antriebsstrahl deutlich zu erkennen. Es war ganz nahe.
    Er schloß die Augen und wartete auf den Tod.
    Da kam Leo Bulero durch das Mittelzimmer seiner Kabine auf ihn zu.
    Neugierig sprang Anne Hawthorne auf und sagte: »Sie sind also Leo Bulero. Ich hätte da einige Fragen zu Ihrem Produkt Can-D.«
    »Ich produziere kein Can-D«, sagte Leo. »Und ich weise diese Behauptung mit allem Nachdruck von mir. Keines meiner Unternehmen ist in irgendeiner Weise illegal. Hören Sie, Barney; haben Sie es genommen oder nicht?« Er senkte die Stimme, beugte sich über Barney Mayerson und sagte heiser: »Sie wissen schon, was.«
    »Ich warte draußen«, sagte Anne taktvoll.
    »Nein«, brummte Leo. Sein Blick wanderte zu Felix Blau; der nickte. »Wir wissen, daß Sie zu Blaus Leuten gehören.« Wütend stieß er Barney in die Seite. »Ich glaube nicht, daß er es genommen hat«, sagte er halblaut. »Ich durchsuche ihn.« Nachdem er Barneys Jacke durchwühlt hatte, griff er in die Brusttasche seines Hemdes. »Hier ist es.« Er fischte das Röhrchen mit dem Hirnmetabolismusgift heraus, schraubte den Deckel ab und spähte hinein. »Voll«, sagte er angewidert. »Kein Wunder, daß Faine nichts von ihm gehört hat. Er hat gekniffen.«
    »Ich habe nicht gekniffen«, widersprach Barney. Ich habe eine lange Reise hinter mir, dachte er. Seht ihr das denn nicht? »Chew-Z«, sagte er. »Unendlich lang.«
    »Ja, Sie waren ungefähr zwei Minuten weg«, sagte Leo verächtlich. »Sie hatten sich gerade eingeschlossen, als wir kamen; ein gewisser Norm hat uns mit seinem Generalschlüssel hereingelassen; wenn mich nicht alles täuscht, ist er der Leiter dieser Grube.«
    »Sie dürfen nicht vergessen«, sagte Anne, »daß das subjektive Zeitempfinden eines Chew-Z-Konsumenten nicht den Naturgesetzen unterliegt; die zwei Minuten sind ihm vermutlich wie Stunden oder Tage vorgekommen.« Sie sah Barney mitfühlend an. »Stimmt’s?«
    »Ich bin gestorben«, sagte Barney. Mit einem flauen Gefühl im Magen setzte er sich auf. »Sie haben mich umgebracht.«
    Es herrschte ratloses Schweigen.
    Schließlich fragte Felix Blau: »Meinen Sie mich?«
    »Nein«, sagte Barney. Aber das spielte keine Rolle. Es sei denn, er nahm die Droge noch einmal. Denn das bedeutete das Ende; Palmer Eldritch würde triumphieren, würde weiterleben. Und das war das Unerträgliche daran, nicht sein eigener Tod – der ihn früher oder später ohnehin ereilen würde –, sondern daß Palmer Eldritch Unsterblichkeit annahm. Freund Hein, dachte er, wann wirst du den Sieg erringen über dieses – Ding?
    »Ich bin empört«, sagte Felix Blau. »Was heißt hier, wir hätten Sie umgebracht, Mayerson? Verdammt noch mal, wir haben Sie aus Ihrem Koma geholt. Der Flug hierher war lang, beschwerlich und für Mr. Bulero – meinen Klienten – obendrein äußerst riskant; schließlich operiert Eldritch in dieser Gegend.« Er blickte sich ängstlich um. »Flößen Sie ihm das Gift ein«, sagte er zu Leo, »und dann nichts wie zurück nach Terra, bevor es zu einer Katastrophe kommt. Ich habe ein ungutes Gefühl.« Er ging zur Tür.
    »Also, Barney, was ist jetzt? Nehmen Sie das Zeug?« fragte Leo.
    »Ich denke nicht daran.«
    »Warum?« Langmut. Nein, Beharrlichkeit.
    »Dazu ist mir mein Leben zu schade.« Der Buße ist genug getan, sagte er sich. Endlich.
    »Was ist passiert, als Sie verwandelt waren?«
    Barney rappelte sich mühsam hoch.
    »Das wird er Ihnen nicht verraten«, sagte Felix Blau und öffnete die Tür.
    »Barney, das ist unsere einzige Chance«, sagte Leo. »Ich hole Sie vom Mars, großes Ehrenwort. Und Q-Epilepsie ist doch nicht das Ende der ...«
    »Sie vergeuden Ihre Zeit«, sagte Felix Blau und verschwand im Flur. Er warf Barney einen letzten, feindseligen Blick zu. »Es war ein verhängnisvoller Fehler, Ihre ganze Hoffnung auf diesen Kerl zu setzen.«
    »Er hat recht, Leo«, sagte Barney.
    »Sie werden den Mars nicht mehr

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