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Die Drei ??? - Todesgefahr

Titel: Die Drei ??? - Todesgefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-waidhofer , André Marx
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Stunden Zeit. Eine australische Gruppe probte gerade. Es hörte sich überraschend sanft an.
    »Unplugged«, kommentierte Bob fachmännisch, »ohne Riesenverstärker.«
    Auch Peter und Justus ließen sich von der knisternden Atmosphäre anstecken. Techniker liefen herum und Musiker, einige Bandsängerinnen saßen im Freien und schminkten sich, zwei Männer schleppten riesige Blumenkübel, neben einem Campmobil saß eine Cellistin und stimmte ihr Instrument, als wäre sie ganz allein auf der Welt.
    Justus war froh über die kühlen Temperaturen, die in dem Bü
    »Seht euch alles an, was euch Spaß macht«, schlug er vor und eilte geschäftig zur Tür. »Eure Chefin hat sich auch schon angemeldet.«
    »Und wann kommt Mister Walton?«, fragte Justus schnell. Seine Schulter schmerzte wieder und er hatte wenig Lust, dieses weitläufige Gelände zu besichtigen. Wenn ich mich erst einmal darauf einlasse, dachte er, ist Bob bestimmt unerbittlich. Hank sah auf die Uhr. »In gut einer Stunde trifft er sich mit dem Chef.« Er machte eine ungeduldige Handbewegung. »Tut mir leid, dass ich nicht mehr Zeit für euch habe, aber …« »Hank«, hörten sie eine schrille Stimme hinter der Bürotür, »was ist jetzt mit dem Arrangement?«
    »Entschuldigt«, sagte der Rastamann und verschwand.
Im Vorraum ließ sich Justus auf eine schmale Holzbank plump
sen.
»Is' was?« Bob sah ihn misstrauisch an.
    »Ich habe gerade einen toten Punkt. Außerdem muss ich mich, glaube ich, mal um meine Schulter kümmern.« Er holte die Salbe heraus und Bob hielt sich die Nase zu.
    »Ich mache euch einen Vorschlag«, fuhr Justus fort, während er die entzündete Stelle vorsichtig mit der weißen Creme betupfte und dann einrieb. »Wir trennen uns. Ihr schaut euch um und ich pflege mich. In einer Stunde treffen wir uns hier wieder.«
    Bob und Peter ließen sich das nicht zweimal sagen. Bei solchen Streifzügen, wie sie sie jetzt vorhatten, war Justus doch immer nur ein Bremsklotz.
    Dass Justus sich nicht wohlfühlte, war nur ein Teil der Wahrheit. Er vergewisserte sich, dass niemand in den Büros war und mithören konnte. Dann ging er zu dem öffentlichen Telefon, das an der Wand hing. Kaum eine Viertelstunde später war er »Jetzt nehmen die Dinge ihren Lauf«, sagte er laut zu sich selbst. Er blinzelte in die Sonne, die wieder wie ein Feuerball am Himmel stand. Auf einer verwitterten Holzbank, im Schatten eines riesigen Oleanders, machte er sich's bequem. Leise begann er zu singen: »There's a lady who's sure …«

    Ein Bluff ist erfolgreich

    Nach weit über einer Stunde wurde Justus von der Hitze wach. Die Bank, auf der er so selig geschlafen hatte, war aus dem Schatten des Oleanders herausgetreten. Von Peter und Bob war nichts zu sehen.
    Justus wartete noch drei Minuten, dann raffte er sich auf. Er ging hinüber ins Bürogebäude, und während er eintrat, sah er aus den Augenwinkeln die beiden Freunde in einiger Entfernung im Laufschritt auftauchen. Dass ihr jetzt den Anfang vom Ende nicht mitbekommt, dachte er, ist die gerechte Strafe für euer Zuspätkommen.
    Etwas energischer, als er es wollte, klopfte er an die Tür mit der Aufschrift »Jaubert«. Ohne auf eine Reaktion zu warten, trat Justus ein.
    Mister Jaubert saß an seinem Schreibtisch und kramte in Unterlagen. Etwas irritiert, aber nicht unfreundlich sah er seinem Besucher entgegen. Dann erkannte er ihn wieder. »Du bist doch einer der Jungs von NTV?«
    Der Erste Detektiv nickte. »Ich habe einen Termin mit Mister Walton«, sagte er. »Sein Büro hat mir mitgeteilt, dass ich ihn hier treffen kann.«
    Jaubert schien nicht überrascht. »Stimmt, er sollte eigentlich schon da sein.« Er sah über seinen mit Papieren überfüllten Schreibtisch, auf dem sich Musik- und Videokassetten stapelten. »Würdest du draußen warten?«, fragte er liebenswürdig. »Wir haben gleich diese Stipendienverleihung, ich muss noch …«
    »Nein«, unterbrach ihn Justus bestimmt. »Ich muss mit Ihnen reden. Was wissen Sie von Alysia Hancock?«
    Jauberts vorbereitet: dass er ihn rauswarf, anschrie oder einfach abfahren ließ. Nicht gefasst war Justus auf die hilflose Geste des anderen, mit der er die Arme fallen ließ und jetzt auf seinem Stuhl mehr hing als saß. »Alysia«, flüsterte er.
    Im selben Moment klopfte es. Wieder kam ein Besucher, der nicht auf eine Reaktion wartete. Mit einem einzigen großen Schritt betrat Hendrik Walton das Zimmer. Justus erkannte ihn sofort an dem überdimensionalen

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