Die Drei ??? - Todesgefahr
»Du hast doch sicher ein Buch mit den Faxanschlüssen.« Ruth brachte ihm das örtliche Verzeichnis von Sedona, und als Erstes schlug er unter W wie Walton nach. Aber die Nummer stimmte nicht mit der überein, an die Alysia ihren Text geschickt hatte.
Ruth sah sich die Nummer noch einmal an. »Könnte drüben in der Nähe des Flughafens sein. Der hat auch eine AchterNummer.«
»In der Nähe des Flughafens?«, echote Bob. »In der Nähe des Flughafens ist Po tter's Playground .« Er sah in die Runde. »Leider.«
Bob hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Das Blatt war tatsächlich an das Musikunternehmen gefaxt worden. Und zwar um 20.47 Uhr, kurz vor Redaktionsschluss jener Ausgabe, die dank der Wachsamkeit eines Setzers und der Entschlusskraft des Chefredakteurs dann doch ohne Alysias Geschichte erschienen war.
»Was hat das nun wieder zu bedeuten?« Ruth sah ratlos in die Runde.
»Dass wir noch einen Verdächtigen haben«, sagte Justus. »Und den werden wir uns gleich vorknöpfen.«
Vorher bestanden Peter und Bob allerdings darauf, ihren Hunger zu stillen. Außerdem erinnerten sie Justus daran, dass er selbst einen Termin im Rathaus arrangiert hatte.
»Oder hast du den etwa vergessen in deinem geschwächten Zu
ten. »Dann sollten wir vielleicht doch erst noch in die Apotheke.«
Statt einer Antwort biss Justus so herzhaft in seinen Cheeseburger, dass Bob und Peter beschlossen, sich vorerst keine weiteren Sorgen zu machen.
Es war genau so heiß wie am Vortag. Vor dem Rathaus sprengten gewaltige Wasserfontänen den Rasen. »Vier Milliarden für einen einzigen Kanal«, sagte Bob verächtlich.
Peter fand einen Platz im Halbschatten. Er packte Jeans Unterlagen, dann stiegen sie die Treppen zum Eingang hinauf. Die Absperrungen waren inzwischen abgeräumt, aber noch immer standen zahlreiche Kamerateams im Foyer. Auf einem der Flure gab van Well gestenreich ein Interview.
»Nicht schon wieder.« Mit einer Grimasse wandte sich Peter ab. Das Wasserwirtschaftsamt war im dritten Stock untergebracht. Einer großen Info-Tafel konnten sie den Weg entnehmen. Als sie im dritten Stock angekommen waren, fiel Justus ein, dass er noch etwas vergessen hatte. »Ohne Wasser«, brummte er und Peter begriff sofort. Er fand zwei Münzen in seiner Tasche und sprang die Treppe herunter. »Ich komme nach!«, rief er.
Justus und Bob standen vor der Tür des zuständigen Leiters. »Brown«, lasen sie auf dem Schild. Justus klopfte.
»Herein«, sagte eine jugendliche Stimme. Die beiden Jungs traten in ein freundliches Zimmer, das völlig anders eingerichtet war als das des Pressechefs. Eine junge Schwarze mit hochgesteckten Haaren und einer auffallend bunten Brille saß hinter einem Schreibtisch.
»Wir sind mit Mister Brown verabredet«, sagte Justus. »Wir kommen vom NTV. Justus Jonas und Bob Andrews.« »John Brown«, wiederholte Bob etwas ungeduldig. Die Frau begann zu lachen. »Joan Brown«, sagte sie und stand auf, um die beiden zu begrüßen. »Ich bin Joan Brown, die Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes. Hat euch das euer Chef nicht gesagt?«
»Chefin«, verbesserte sie Justus. »Unser Chef ist eine Chefin.« Mrs Brown lachte erneut. »Bei euch also auch«, stellte sie mit Genugtuung fest. »So ändern sich die Zeiten.« Sie bot ihnen zwei Stühle, Cracker und Eistee an.
Da klopfte es an der Tür. Peter erschien, und auch er sah zuerst die Frau und dann Justus fragend an.
»Du bist hier richtig«, sagte Justus schnell. »Das ist Peter Shaw, und das ist Joan Brown, die Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes.« Peter ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Wortlos zog er sich einen Stuhl heran. »Und was kann ich für euch tun?«
»Es geht um die Wasserrechte von Sedona«, fing Justus an. Und dann erzählten sie in kurzen Zügen, was sie in den vergangenen eineinhalb Tagen herausgefunden hatten. Je länger ihnen die Frau zuhörte, desto offener wurden sie. Zum Schluss gestand Peter sogar seinen Einstieg in Mister Waltons Produktionsanlagen und Justus zog sowohl die Kopie von Alysias Story als auch den stibitzten Plan heraus.
Joan Brown hatte während der ganzen Erzählung geschwiegen. Auch als die drei ??? endeten, sagte sie lange nichts. »Ich bin erst seit wenigen Wochen im Amt«, meinte sie schließlich. Als lachende Dritte, wie sie sich ausdrückte, sei sie zwei männlichen Kandidaten vorgezogen worden, die sich gegenseitig massiv bekämpft hatten. »In der Umgebung der Stadt, aber auch in anderen Teilen Arizonas
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