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Die drei ??? und das Aztekenschwert

Die drei ??? und das Aztekenschwert

Titel: Die drei ??? und das Aztekenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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neben sich. Es waren alles gedruckte Erinnerungsberichte und Tagebücher, im neunzehnten Jahrhundert von Ortsansässigen verfaßt.
    Diego öffnete den ersten Band mit Aufzeichnungen und begann nach Einträgen ab Mitte September 1846 zu suchen.
    Justus klappte das fünfte Tagebuch zu, das er nun durchgelesen hatte, und horchte auf den Regen draußen vor dem Institut. Die alten handschriftlichen Aufzeichnungen der spanischen Siedler waren eine faszinierende Lektüre, und er mußte sich immer wieder vorhalten, daß er ja nur Berichte aus dem Zeitraum um die Flucht des Don Sebastián lesen wollte. Aber bisher hatten ihm selbst die Berichte über die unruhigen Septembertage des Jahres 1846 keine Hinweise verschafft.
    Entmutigt öffnete er das sechste Tagebuch, ohne sich große Hoffnungen zu machen. Immerhin würde er sich diesmal beim Lesen nicht so schwer tun. Dieses Buch war englisch abgefaßt, und der Schreiber war ein Kavallerieleutnant in Frémonts kleiner Truppe amerikanischer Besatzer.
    Justus schlug die mit Mitte September datierten Seiten auf und begann rasch zu lesen.
    Etwa zehn Minuten später beugte er sich plötzlich vor, in heller Aufregung und mit leuchtenden Augen, und nahm sich mit Bedacht eine Seite im Tagebuch des längst vergessenen Leutnants noch einmal vor.
    Dann sprang er auf, machte sich eine Kopie der Seite, gab dem Historiker die alten Bücher zurück und lief hinaus in den Regen.
    Im Besucherraum des Gefängnisses von Rocky Beach schüttelte Pico noch einmal den Kopf.
    »Ich kann mich einfach nicht entsinnen. Es tut mir leid.«
    »Na schön«, sagte Bob gelassen. »Dann gehen wir die Sache Schritt für Schritt noch mal durch. Also: bei der Schule hatten Sie den Hut auf. Justus weiß das noch ganz genau, und ich kann mich auch daran erinnern. Und dann –«
    »Ich möchte wetten, Skinny und auch dieser Cody wissen genauso gut, daß Pico vor der Schule den Hut aufhatte, nur wollen sie es nicht zu geben«, sagte Peter erbittert.
    »Nein, die nicht«, sagte Bob. »Peter ist ziemlich sicher, daß Sie den Hut auch auf dem Schrottplatz noch hatten. Im Lastwagen erzählten Sie uns davon, wie die Alvaros ihr Land bekommen hatten. Ich weiß noch, wie Sie rechts und links hinauszeigten, also hatten Sie den Hut nicht in den Händen. Im Lastwagen war es windig und kühl, und Sie hatten den Hut sicherlich auf, schon um den Kopf zu schützen.«
    »Und dann kamen wir zur Hacienda«, fuhr Peter fort. »Da stiegen wir alle aus, und Sie sprachen mit Onkel Titus über das Cortez-Standbild. Ja, und was war dann, Pico? Sind Sie ins Haus gegangen und haben Sie vielleicht dort den Hut abgenommen?«
    »Na ja, ich . . .« Pico überlegte angestrengt. »Nein, ich ging nicht ins Haus. Ich . . . wir alle . . . Halt! Ja, jetzt kommt mir die Erinnerung!«
    »Was war?« rief Peter.
    »Reden Sie«, drängte Bob.
    Picos Augen leuchteten. »Dann gingen wir alle in die Scheune und schauten uns die Sachen an, die ich an Mr. Jonas verkaufen wollte.
    Es war dunkel hier, und außerdem beschattete die Hutkrempe meine Augen. Also nahm ich den Hut ab, um besser sehen zu können, und . . .« Pico Alvaro sah die Jungen an. »Und dann hängte ich ihn an einen Haken innen neben die Scheunentür! Ja, da bin ich ganz sicher. Ich hängte den Hut in der Scheune auf, und dann, als Huerta und Guerra ›Feuer!‹ schrien, rannte ich mit euch hinaus, und den Hut ließ ich in der Scheune zurück!«
    »Dann hätte er aber dort sein müssen und nicht auf der Norris-Ranch, wo es brannte«, sagte Bob.
    »Also hat ihn jemand aus der Scheune geklaut, ehe die dann später auch Feuer fing«, sagte Peter, »und ihn im Gelände beim Brandherd hingelegt, um Pico zu belasten!«
    »Aber«, sagte Pico zögernd, »einen Beweis haben wir nicht.«
    »Vielleicht können wir in der Scheune irgendeinen Beweis finden, falls bei dem Brand noch was übriggeblieben ist!« sagte Bob.
    »Wir müssen Justus verständigen, Peter.«
    Die Jungen verabschiedeten sich von Pico und liefen hinaus, während der Aufseher Pico in seine Zelle zurückbrachte.
    Sie fuhren durch den Regen schnurstracks zum Institut und liefen hinein. Aber Justus war nicht mehr da!
    »Wo ist er nur hingegangen?« meinte Peter verwundert.
    »Weiß ich nicht.« Bob biß sich auf die Lippe. »Bis es dunkel wird, haben wir noch ein paar Stunden Zeit. Genug Zeit, um in der Alvaro-Scheune nach einem Beweis suchen zu können, daß jemand Picos Hut gestohlen hat.«
    »Dann fahren wir gleich hin«, entschied Peter.

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