Die drei ??? und das Aztekenschwert
alten Zeitungen und Tagebüchern und Briefen – irgendeinen Hinweis auf überbrachtes Essen oder Kleidung, auf heimliche Hilfeleistungen!
Aber dann müßten wir den Zeitraum unserer Fahndung weiter ausdehnen – sagen wir mal, zunächst bis gegen Ende September 1846.«
»Na großartig«, beschwerte sich Peter. »Also Arbeit noch und noch! Immer her damit!«
»Wir brauchen dringend jeden Anhaltspunkt, den wir auftreiben können«, sagte Justus. »Aber die meisten Unterlagen sind wohl in spanischer Sprache, also müssen Diego und ich die Nachforschungen übernehmen.«
»Und was machen Peter und ich, Just?« fragte Bob.
»Ihr beide geht zum Gefängnis und versucht Pico auf die Sprünge zu helfen. Er muß sich erinnern, was mit seinem Hut passiert ist!«
Ein Besuch im Gefängnis
Das Gefängnis von Rocky Beach befand sich im obersten Stockwerk des Polizeigebäudes. Man erreichte es über einen separaten Flur und einen Aufzug im Erdgeschoß. Der Flur, der links vom Haupteingang abzweigte, war mit einem Gittertor abgesperrt. Vor dem Gitter saß ein Polizist an einem Pult. Bob und Peter standen aufgeregt davor und fragten nach Besuchserlaubnis für Pico Alvaro.
»Tut mir leid, ihr beiden«, sagte der Beamte. »Aber Besuchszeit ist nur am frühen Nachmittag – außer ihr wärt seine Anwälte!«
Der Polizist grinste die Jungen an.
»Nun ja . . .« Bob gab sich Mühe, würdig auszusehen. »Er ist unser Klient.«
»Wir sind schon so etwas Ähnliches wie seine Anwälte«, setzte Peter hinzu.
»Hört mal, ihr Burschen, für solche Scherze habe ich keine Zeit –«
»Wir sind Privatdetektive, Sir«, warf Bob rasch ein. »Junior-Detektive zwar, aber Pico ist tatsächlich unser Klient. Wir müssen mit ihm über seinen Fall sprechen. Es ist wichtig. Wir –«
Der Polizist wurde böse. »Nun reicht’s mir aber! Raus mit euch!«
Bob und Peter schluckten ihre Enttäuschung hinunter und wollten gerade kehrtmachen. Da sagte hinter ihnen eine Stimme:
»Zeigt ihm euern Ausweis.«
Hauptkommissar Reynolds von der Polizeidirektion Rocky Beach stand hinter Bob und Peter und lächelte ihnen zu. Bob zeigte dem Beamten am Pult die beiden Karten der drei ???. Der Mann las sie bedächtig durch.
»Was wollt ihr zwei denn heute hier?« erkundigte sich der Kommissar.
Sie gaben Auskunft, und der Kommissar nickte ernsthaft. »Gut«, sagte er. »Ich glaube, in diesem Fall können wir ein Auge zudrücken. Pico Alvaro ist kein gemeingefährlicher Verbrecher, Sergeant, und Detektive haben tatsächlich ein Recht darauf, ihren Klienten zu besuchen.«
»Jawohl, Sir«, sagte der Polizeisergeant am Schreibtisch. »Ich wußte nicht, daß es Freunde von Ihnen sind.«
»Nicht Freunde, Sergeant, sondern Junior-Assistenten. Sie wären überrascht, wenn Sie wüßten, wie oft diese Jungen uns tatsächlich schon geholfen haben.«
Der Kommissar lächelte Bob und Peter noch einmal zu und ging dann weg. Der Polizist drückte auf einen Knopf am Pult. Hinter dem Gittertor trat ein anderer Beamter aus seinem Dienstzimmer auf den Flur und schloß von innen das Tor auf. Die Jungen traten rasch hindurch und zuckten erschrocken zusammen, als das Tor hinter ihnen mit scharfem Klicken wieder einschnappte. »Junge, Junge«, sagte Peter. »Bin ich froh, daß wir nur zu Besuch hier sind!«
Die beiden gingen den Flur entlang zum Aufzug, fuhren hinauf und traten im obersten Stockwerk hinaus. Nun waren sie auf einem langen, hell erleuchteten Flur mit Schreibtischen und offenen Schaltern. Der erste Tresen links war der Ort, wo die Häftlinge ihre Taschen leeren und all ihre persönliche Habe abliefern mußten. Am nächsten Schalter nahm man ihnen die Fingerabdrücke ab, und am dritten Tresen wurde die Anstaltskleidung ausgegeben, und in einem Umkleideraum mit ver-schließbaren Garderobeschränken links am Ende des Flurs zogen sie sich dann um. Gegenüber diesem Umkleideraum war eine mit Eisenstäben gesicherte Tür mit der Aufschrift »Besucherraum.«
Dahinter folgten auf der rechten Flurseite weitere Schreibtische.
An manchen dieser Pulte saßen Polizeibeamte und verhörten Verhaftete, die ihre Strafe anzutreten hatten.
»Hier herüber«, rief ein Polizist vom ersten Schreibtisch her. »Ihr seid Andrews und Shaw? Privatdetektive?«
Sie nickten mit zugeschnürter Kehle. Der Beamte tippte ihren Namen und ihre Anschrift auf einen Vordruck, und dann setzte er den Namen des zu besuchenden Häftlings ein und das Anliegen für den Besuch.
»So, und jetzt stellt euch
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